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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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das Geld den Gangstern in den Rachen zu werfen?« fragte ich.
    »Ja, Mr. Jorgen richtet sich genau nach den Anweisungen der Erpresser. Er will — wie bereits gesagt — kein Risiko eingehen, auch nicht das geringste«, entgegnete der Anwalt scharf, »ich muß Sie deshalb bitten, keinen Versuch zu unternehmen, die Gangster hereinzulegen oder gar festnehmen zu wollen. Im Gegenteil, Sie müssen garantieren, daß das Geld auf dem schnellsten Wege in die Hände der Kidnapper gerät.«
    »Ziel meines Einsatzes ist es allerdings, die Kidnapper zu fassen und ihnen das Baby abzujagen und nicht die Burschen für ihr Verbrechen zu belohnen«, erwiderte ich.
    »Gut, dann müssen wir uns eben einen anderen Kontaktmann suchen«, entgegnete der Kleine. Ich war wenige Millimeter davor, aus der Haut zu fahren. Aber ich beherrschte mich.
    »Gut, bei Kidnappern richten wir uns selbstverständlich nach den Wünschen der Eltern«, erklärte ich, »also — es bleibt dabei, ich mache den Kontaktmann, der das Geld aushändigt.« Dabei hatte ich die stille Hoffnung, daß ich wenigstens irgendeinen der Burschen erkennen würde.
    »Sie geben Ihr Ehrenwort, daß Sie keinen Großeinsatz der Polizei in die Wege leiten?« fragte der Anwalt lauernd.
    »Es bleibt dabei, wie wir es verabredet haben«, erklärte ich und schnitt dem Anwalt jede weitere Frage mit einer Handbewegung ab.
    »Sie haben nichts dagegen, wenn ich mich für eine gute Stunde empfehle. Sie sehen mich um halb neun wieder«, erklärte ich, »sollte sich in der Zwischenzeit irgend etwas ereignen, ich bin im Office, FBI-Distriktgebäude, zu erreichen.«
    Die beiden Männer sahen mir nicht gerade begeistert nach. Ich wußte ganz genau, daß sie sich lieber einen anderen Kontaktmann gewünscht hätten. Aber sie fanden keinen Grund, den FBI auszuschalten, ohne sich irgendwie verdächtig zu machen.
    Ich ging gedankenverloren am Portier vorbei, der mit einem tiefen Bückling grüßte, und trat auf die Straße. Am Abend kühlte es sich schnell ab. Eine leichte Brise wehte vom Hudson herüber. Als ich die Fifth Avenue entlangtrottete, fiel mir ein, daß ich mit einem Chevy angetrudelt war.
    Nach drei Minuten saß ich im Chevy und sauste los.
    Phil telefonierte, als ich zur Tür hereinkam.
    »Die Kollegen aus Erie sind an der Strippe«, sagte mein Freund und drückte mir den Zweithörer in die Hand.
    »Ich verbinde weiter«, sagte die smarte Stimme eines Girls über fünfhundert Meilen.
    »Hallo, hier Smith«, tönte eine Männerstimme.
    Phil meldete sich.
    »Ihr habt die Fahndung nach einem Ernest Borigin eingeleitet?« fragte Smith. Phil bejahte.
    »Okay. Wir haben den Burschen. Er weigert sich, auch nur einen Piep auszusagen. Was sollen wir machen?«
    »Lassen Sie ihn unter Bewachung zum Airport bringen und mit einer Kuriermaschine nach New York fliegen. Aber unter starker Bewachung. Denn Borigin steht unter Verdacht des Kidnapping.«
    »Okay, wird gemacht. Habt ihr sonst noch Fragen?«
    Ich nickte.
    »Moment, mein Kollege Jerry Cotton hat noch einiges auf dem Herzen.«
    Phil übergab mir den Hörer. Ich stellte mich vor.
    »Hallo, Jerry«, sagte der andere. »Wir knabbern schon vierundzwanzig Stunden an zwei schweren Brocken herum, ohne weiterzukommen. Wann habt ihr Borigin festgenommen?«
    Der Kollege gab mir die Uhrzeit durch.
    »Wir hatten Glück. Er saß in einer Gaststätte bei Schinken und Rührei.«
    »Danke — das wär’s. Wir melden uns wieder. Hat Ihnen Phil etwas über den Lastzug gesagt?«
    »Der Motorwagen hat eine Panne. Er muß in die Werkstatt. Vor morgen mittag könnte er ohnehin nicht weiterfahren.«
    »Okay, Mr. Darton, der Chef des Transportunternehmens, wird begeistert sein, wenn ich ihm das sage.«
    Ich gab Phil den Hörer zurück. Mein Freund legte ihn auf die Gabel.
    »Dann haben wir mindestens noch eine Stunde Zeit«, stellte ich fest, »und die werden wir ausnutzen, um etwas zu.essen.«
    »Okay, Jerry. Und warum hast du nach der Uhrzeit gefragt?«
    »Ach so. Fünf Minuten, bevor Borigin festgenommen wurde, klingelte bei Jorgen das Telefon. Der Kidnapper war am Apparat. Zeitlich paßt es also zusammen. Wenn Borigin in unserem Office sitzt, werden wir rasch feststellen, ob es seine Stimme war. Nur fürchte ich, daß ich erst den Kontaktmann spielen muß, ehe wir Borigin verhören können.«
    Wir riefen in einem Restaurant an, das in der Nähe lag. Hier aßen wir häufig zu Abend. Heute gab es Krabben mit Sahne und Sellerie, Braten in kleinen Stücken mit

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