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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen den Motor und wartete. Es mußte ihr gelingen, Atlan ins Labyrinth der unterirdischen Gänge zu locken. Wenn er sich einmal verirrt hatte, konnte sie bedenkenlos die Zeitstation aufsuchen. Er würde Stunden brauchen, bis er sie gefunden hatte.
    Sie hörte seine Schritte unten im Gang. Er ging am Eingang des Maschinenraums vorbei. Die Verlockung, schnell zum Antigravschacht zu gelangen, war für Mirona groß, aber sie widerstand ihr. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihr das Geräusch einer zugefallenen Tür anzeigte, daß ihr Verfolger noch immer in der Nähe war.
    Sie richtete sich auf. Der Maschinenraum besaß mehrere Zugänge. Ein Teil davon führte tiefer in die unterirdischen Anlagen.
    Dorthin mußte sie Atlan locken. Sie rannte über die Bühne, bis sie ungefähr in der Mitte des Raumes eine weitere Treppe erreichte.
    „Admiral!" schrie sie mit voller Stimmkraft. „Ich bin hier, Admiral!"
    Er erschien am Eingang, durch den auch sie hereingekommen war und spähte vorsichtig ins Innere. Sie winkte ihm zu und stürmte die Treppe hinab. Er schoß mit beiden Waffen, und hinter ihr schmolz ein Stück aus der Treppe. Die Obersten Stufen sackten ab und landeten krachend auf einer langgestreckten Maschine. Mirona huschte an einer riesigen Kontrollwand vorbei, so daß Atlan sie nicht sehen konnte. Ihre Augen suchten den nächsten Ausgang. Sie rannte darauf zu. Atlan war schneller als sie, aber dafür kannte sie sich hier unten besser aus.
    Sie warf sich gegen die Tür, aber zu ihrem Entsetzen war sie verschlossen. Sie trat einen Schritt zurück, zielte und feuerte den Desintegrator ab. Das Schloß löste sich auf. Sie wagte nicht, einen Blick zurückzuwerfen. Noch einmal warf sie sich gegen die Tür.
    Diesmal hatte sie Glück. Durch den gewaltsam geöffneten Ausgang gelangte sie in eine Lagerhalle. Zwischen bis zur Decke reichenden Regalen rannte die Meisterin der Insel weiter. Am ersten Quergang bog sie ab und kauerte sich hinter eine Leichtmetallkiste.
    Sie legte beide Waffen auf den Kistenrand, damit sie ruhiger zielen konnte. Sie sah, wie sich ein Türflügel bewegte und drückte ab. Gleichzeitig stieß sie eine Verwünschung aus, als sie sah, daß der Lordadmiral sie überlistet hatte. Er hatte seitlich neben der Tür gestanden und sie mit einem langen Gegenstand aufgedrückt. Er wußte jetzt, daß sie auf ihn wartete.
    Ihr jetziger Platz war nicht günstig, weil Atlan diesen Raum auch von anderen Stellen erreichen und sie überraschen konnte. Sie wußte nicht, ob er an der zerschossenen Tür wartete oder bereits von der zweiten Möglichkeit Gebrauch machte. Sie richtete sich auf und kletterte katzenhaft am Regal empor. Auf der Obersten Ablage robbte sie bis zum nächsten Hauptgang und ließ sich wieder in die Tiefe hinab.
    Sie schaltete ihr Armbandfunkgerät ein und stellte es auf Notruf.
    Lächelnd legte sie es auf den Boden und rannte davon. Vielleicht ließ sich der Arkonide bluffen. Sie bezweifelte es jedoch. Als sie das andere Ende der Lagerhalle erreichte, suchte sie sofort eine Tür. Sie öffnete und überzeugte sich, daß der dahinterliegende Gang frei war. Jetzt war sie sicher, daß Atlan ihr nicht durch den gleichen Eingang gefolgt war. Durch mehrere Regale hindurch vermochte sie die Stelle zu sehen, wo sie das kleine Funkgerät abgelegt hatte.
    Mirona Thetin untersuchte die Befestigung des nächststehenden Regals. Am Boden und an den Decken waren die Haltestangen mit Platten abgesichert. Die Platten wurden durch hydraulischen Druck festgepreßt. Mirona ließ ihre Blicke über ihre Umgebung wandern.
    Irgendwo mußte es eine Schaltung geben, mit der man den Druck aus den Regalstangen lassen konnte. Sobald Atlan den Raum betrat, brauchte sie nur den richtigen Hebel zu betätigen. Wenn nur ein Regal umfiel, würde seine Gewalt ausreichen, um alle anderen mit sich zu reißen. Der Arkonide würde zerschmettert werden, bevor er eine Möglichkeit finden konnte, sich zu retten.
    Mirona entdeckte eine kleinere Schalttafel an der Wand neben dem Eingang. Es gab mehrere Hebel ohne Beschriftung. Sie wußte nicht, was geschehen würde, wenn sie alle Hebel betätigte.
    Es war aber die einzige Möglichkeit, um ihren Plan zu verwirklichen.
    Sie war erstaunt darüber, wie gelassen sie über die Vernichtung dieses Mannes nachdenken konnte. Jetzt erwies sich die harte Schule als wertvoll, die sie durchgemacht hatte. Sobald sie kämpfte, vergaß sie sämtliche Gefühle. Sie wurde zu einer logisch denkenden Maschine,

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