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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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Orkneys stammt. Das sind zwei verschiedene Hüte. Daß sie identisch sind, müssen wir erst beweisen.«
    »Na schön«, meinte Phil und gähnte. »Wenden wir uns dem nächsten Fall zu.«
    »Sprengstoffanschlag auf Mr. High«, brummte ich. »Auch hier zeichnet sich bereits eine Spur ab. Das verwendete Packpapier könnte im Besitz des Mannes gewesen sein, den wir bei Vera Crotts sahen, der mit dem Muttermal am Kinn. Über Vera Crotts läßt sich wahrscheinlich an den Burschen herankommen. Die Frage ist, ob wir es tun sollen.«
    »Warum eigentlich nicht?« fragte Phil achselzuckend. »Es sieht so aus, als ob es der Mann gewesen wäre, der das Sprengstoffpäckchen an den Chef schickte, also greifen wir doch mal probehalber zu! Wir werden ja sehen, wie er reagiert!«
    Ich wiegte den Kopf unentschlossen hin und her.
    »Ich weiß nicht, Phil. Es widerspricht allen Erfahrungen, die wir mit Gangstern gemacht haben. Ein Berufsverbrecher ist doch nicht so verrückt, die Aufmerksamkeit des FBI auf sich zu ziehen. Mir kommt das seltsam vor.«
    »Du willst sagen, daß du nicht glaubst, der mit dem Muttermal könnte die Höllenmaschine geschickt haben?«
    »Richtig.«
    »Aber wer soll es sonst gewesen sein? Er hat in der Cedar Street —«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber was besagt das schon? Als er mit den eingekauften Dingen nach Hause kam, wird er das Packpapier wohl kaum sauber gefaltet in den Kleiderschrank geworfen und für das Sprengstoffpäckchen aufgehoben haben. Schon gar nicht, wo doch die Adresse des Geschäftes noch draufstand, von dem er es hatte. Ebenso gut hätte er gleich seine Visitenkarte dazulegen können.«
    »Anscheinend hast du heute deinen mickrigen Tag«, brummte Phil. »Wenn dir keiner meiner Vorschläge zusagt, kannst du vielleicht mal verraten, was wir tun sollen. Es ist ungefähr fünf Uhr nachmittags, und du bildest dir doch wohl nicht ein, daß wir mit drei Fällen um fünf Feierabend machen können?«
    »Davon habe ich nichts gesagt«, erwiderte ich. »Aber wenn wir was tun, muß es Hand und Fuß haben. Sonst bleibe ich lieber noch eine halbe Stunde hier sitzen und trink Kaffee und warte, daß mir etwas einfällt.«
    »Ach, du armes Amerika«, stöhnte Phil. »Jetzt wartet er auch noch darauf, daß ihm etwas einfällt. Schön, ruf mich bitte an, wenn das eintreten sollte. Bis Weihnachten bin ich bestimmt noch unter der alten Adresse zu erreichen.« Er stand auf. Ich hob den Kopf.
    »Wo willst du denn hin?« fragte ich. Er grinste:
    »Als Kompromiß will ich mir Nummer drei vornehmen. Die Sarggeschichte. Wir waren noch nicht bei der Spedition, wo der Sarg aufgeliefert wurde — beziehungsweise die Kiste, in der der Sarg war.«
    Ich trank hastig den letzten Schluck Kaffee.
    »Das ist kein übler Gedanke, Phil. Los, gehen wir!«
    ***
    Peter Jackson war damals unsere Neuerwerbung beim FBI. Er war acht Jahre Matrose gewesen, bis es einer Schönen aus New York gelungen war, ihn in den Hafen der Ehe zu lotsen. Dabei hatte sie sich sogar ausbedungen, daß er seinen Job als Matrose aufgeben müßte. Einen Mann, der neun von zwölf Monaten nicht zu Hause sei, wollte sie nicht haben.
    Nun war Jackson nicht unbedingt auf die christliche Seefahrt versessen. Er hatte ein abgeschlossenes Hochschulstudium in vier Fremdsprachen hinter sich und war eigentlich nur aufs Meer gegangen, um ein bißchen was von der Welt zu sehen und dabei seine Sprachkenntnisse anzuwenden. Und wie es manchmal geht, war er bei der einmal angefangenen Beschäftigung hängengeblieben.
    »Schön, Schatz«, hatte Peter seiner Angebeteten erwidert. »Den Matrosen hänge ich an den Nagel. Aber was fange ich an?«
    »Du wirst doch sicher einen Job kriegen! Mit deinen Sprachkenntnissen! Es gibt doch viele Ex- und Import-Firmen, die sprachkundige Leute brauchen.«
    »Das fehlte mir gerade noch«, hatte Jackson gestöhnt. »Täglich acht Stunden auf einem Bürostuhl hocken und dämliche Geschäftsbriefe übersetzen. No, Schatz, ich brauche einen Beruf, der ein bißchen Abwechslung bietet und nicht dauernd nur Büroluft.«
    Sie hatten gemeinsam beratschlagt und waren zu keinem Ergebnis gekommen. Als sie die Beratung abbrechen und auf den nächsten Abend verschieben wollten, blätterte Jackson gerade in einer ausliegenden Zeitschrift. Auf einmal schlug er mit seiner schwieligen Matrosenfaust auf ein kleines Inserat.
    »Da! Das ist es! Das mache ich! Mich brauchen die gerade noch!« rief er überzeugt und zeigte auf die Anzeige.
    Das FBI suchte, wie

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