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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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Parkett, daß von unten her praktisch niemand sehen kann, ob die Loge besetzt ist oder nicht,«
    Mit einem Rotstift malte Phil eine rote Linie um die Loge. Dann fuhr er fort:
    »Die Trennwand zur Nebenloge ist so hoch, daß die Gangster weder herüber— noch wir hinüberblicken können. Wir können also unbesorgt zehn Mann in dieser Loge unterbringen. Diese zehn Mann nehmen Sie, Robert. Suchen Sie Ihre Leute sofort aus.«
    Robert Villmor deutete schnell auf zehn Kollegen. Danach nickte er stumm.
    »Sie warten ab, bis die Bande das Kino betreten hat«, fuhr Phil fort. »Ungefähr zwei bis drei Minuten später kaufen Sie Karten für diese Nachbarloge. Sobald die Bande dann die Loge verläßt, beginnt Ihre Aufgabe. Sie haben auf jeden Fall zu verhindern, daß die Bande — falls ihr der Rückzug gelingen sollte — je wieder aus der Toilette herauskäme — es sei denn mit Handschellen.«
    »Klar«, nickte Robert. »Wir lassen sie in die Toiletten, aber nicht wieder heraus.«
    »Richtig. Wir sind darauf angewiesen, die Bande auf frischer Tat zu ertappen, denn mit dem bißchen, was wir wissen, kommen wir vor Gericht nicht durch. Deshalb müssen wir der Bande die Chance geben, den Coup zu starten. Okay. Nun weiter. Nach meiner Vermutung wird die Bande durch das Fenster in der Herrentoilette auf das vorgelagerte Dach klettern und auf der gegenüberliegenden Seite in das Warenhaus. Im Warenhaus selbst wird sie sich bis ins Dachgeschoß begeben. Daß sie bei einem eventuellen Rückzug nicht aus dem Warenhaus herauskommt, wird vom zuständigen Revier verbürgt. Die Cops werden das Warenhaus hermetisch abriegeln, sobald sie von uns über Sprechfunk den Befehl dazu erhalten.« Mit ein paar Strichen hatte Phil auf einer zweiten Skizze den bisherigen Weg der Bande erläutert. Jetzt zog er eine dritte Skizze heran.
    »Hier ist das Dachgeschoß des Warenhauses. Ich habe es von der Straße her natürlich nicht deutlich genug sehen können. Aber vom Dachgeschoß bis herüber zu dem Wolkenkratzer hier auf der anderen Seite der schmalen Gasse kann es höchstens eine Entfernung von vier bis fünf Metern sein. Mit einer starken Leiter, am besten aus Leichtmetall, ist das kein Problem. Der Wolkenkratzer hat auf dieser Seite seine Feuerleiter.«
    »Warum klettern die Kerle dann nicht einfach gleich die Feuerleiter hoch?« fragte einer der Kollegen.
    Phil sagte: »Ich weiß es auch nicht. Aber sie werden ihren Grund haben, wenn sie es nicht tun. Nun weiter. Wir vermuten, daß sie von der Feuerleiter her in die vierundzwanzigste Etage des Wolkenkratzers einbrechen wollen. Und zwar in die Firma Heller. Dort werden wir sie erwarten. Aber es gibt dann noch immer eine Fluchtmöglichkeit für sie, die Feuerleiter hinunter. Folglich werden weitere fünf von uns im Verein mit zwanzig Revierpolizisten die schmale Gasse abriegeln, sobald die Bande oben vom Dachgeschoß des Warenhauses herübergeklettert ist zur vierundzwanzigsten Etage des Wolkenkratzers. Die Gasse unten ist leicht abzuriegeln, aber es kann zu einem Feuergefecht kommen. George, suchen Sie sich noch vier Mann aus.«
    George Handker tat es. Phil zeigte auf eine neue Skizze.
    »In diesem Hausflur warten ab zehn Uhr zwanzig die Revierpolizisten. Sie kommen mit Ihren Leuten nicht vor zehn Uhr fünfzig in die Gasse, George! Es ist möglich, daß einer von der Bande vorher schnell noch einen Rundgang um diesen Block macht, und dann darf ihm nichts auffallen.«
    »Wann beginnt denn die fragliche Kinovorstellung?« wollte Handker wissen.
    »Um zehn Uhr dreißig. Aber die Gangster wollen nicht vor Beginn des Hauptfilms loslegen, und der fängt bestimmt nicht vor zehn Uhr fünfzig an. Alles klar, George? Oder gibt's noch Fragen?«
    »Keine Fragen.«
    »Gut. Unsere Fahrbereitschaft hat in aller Eile einen Kleinbus mit Nummernschildern aus Connecticut versehen und vorn ein Schild ins Fenster gehängt. Jetzt sieht es aus, als ob eine Firma aus Connecticut einen Betriebsausflug nach New York damit gemacht hätte. Wenn der Bus irgendwo in der Nähe des Kinos parkt und ein paar Männer drinsitzen, kann es nicht auffallen. Solange ihr im Autobus sitzt, benehmt ihr euch angeheitert. Tut so, als ob noch nicht alle Betriebsangehörigen beim Bus angekommen wären, so daß ihr noch nicht abfahren könnt. Gegen ein paar deutlich zur Schau getragene halbvolle Bierflaschen oder so was ist nichts einzuwenden. Im Bus ist ein Sprechfunkgerät. Sobald wir das Signal geben, kommt ihr in den Osteingang des

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