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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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das Päckchen finden.
    Um jeden Preis.
    Aber er durfte doch seinen Posten nicht verlassen.
    Was sollte er nur tun?
    Eine gute halbe Stunde quälte er sich mit diesem Problem ab, dann hörte er plötzlich Schritte in der Halle.
    Dick Cummings, der Mitarbeiter des Oberbürgermeisters, kam aus dem Fahrstuhl.
    Erleichtert atmete Prudence aus, Cummings war ein netter Mann.
    Er würde bestimmt ein paar Minuten oder eine Viertelstunde den Schalter übernehmen.
    Obgleich das für den engsten Vertrauten des Bürgermeisters sicher eine Zumutung war.
    Aber Cummings gehörte zu den Leuten, die man überhaupt mit solchen Bitten zu behelligen wagt.
    »Na, Prudence«, sagte Cummings, als er herangekommen war, »Sie machen ja ein Gesicht, als ob es Ihnen die ganze Ernte verhagelt hätte. Was ist los? Irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht«, bekannte der Kriegsverletzte.
    »Ja? Wollen Sie ihn mir anvertrauen? Vielleicht kann ich Ihnen einen Rat geben.«
    »Ich habe einen Mann mit einem grauen Päckchen hereingelassen, weil er behauptete, er gehörte zum Wahlausschuß. Aber nach ungefähr zwanzig Minuten verschwand er schon wieder. Nur muß er das Päckchen im Hause gelassen haben. Und jetzt kommt mir die ganze Sache nicht mehr geheuer vor.«
    »Gehörte er denn wirklich nicht zum Ausschuß?«
    »Nein. Ich habe Mister Lindeman schon angerufen. Der Mann war nicht im Ausschußzimmer.«
    »Ein Päckchen sagen Sie? Wie groß?« Prudence deutete es mit den Händen an. Dick Cummings sah ihn an.
    Dann machte er plötzlich kehrt und rief über die Schulter zurück:
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Prudence! Ich schau mal nach!«
    »Ja, Sir! Danke!« rief der Pförtner, aber Cummings stand schon im Fahrstuhl.
    Es dauerte keine fünf Minuten, da kam Dick Cummings wieder herunter. Er war blaß und auf seiner Stirn glitzerten lauter kleine Schweißperlen.
    »Prudence«, stieß er heiser hervor, »rufen Sie Lindeman an und sagen Sie ihm, er soll mit dem Ausschuß sofort aus dem Hause verschwinden. Im Zimmer des Bürgermeisters liegt eine Höllenmaschine! Mitten auf dem Schreibtisch!«
    Ich war so abgespannt, daß ich beinahe ohne jeden weiteren Versuch die Flinte ins Korn geworfen hätte.
    Phil dagegen behielt die Nerven.
    »Es ist sehr wichtig, Mrs. Heller«, sagte er. »Wissen Sie nicht, wo sich Ihr Mann aufhält?«
    »Aber sicher. Er sitzt in der Kneipe vorn an der Ecke. Er trifft sich dort jede Woche einmal mit ein paar Freunden.«
    Wir waren schon unterwegs, bevor die Frau richtig ausgesprochen hatte.
    Zwar rief sie uns noch etwas nach, aber wir nahmen uns nicht die Zeit, darauf einzugehen.
    Die Eckkneipe war leicht gefunden, auch der Stammtisch.
    Er war durch einen kleinen Ständer mit der amerikanischen Flagge und einem größeren Schild als Stammtisch gekennzeichnet.
    Wir gingen hin.
    Ungefähr zehn Männer saßen in der Runde und redeten laut. Der Alkohol mußte reichlich geflossen sein.
    »Entschuldigung«, sagte Phil laut. »Mister Heller?«
    Ein kleiner, schlanker Mann mit wasserhellen Augen und schlohweißem Haar sah von der anderen Seite des Tisches zu uns herüber.
    »Ja? Was ist denn los?« rief er gegen den Lärm der anderen an.
    Phil gab ihm ein Zeichen. Heller schob sich an den anderen vorbei und kam um den Tisch herum.
    »Was ist los?« wiederholte er.
    Phil ließ den FBI-Ausweis sehen, jedoch so, daß die anderen ihn nicht bemerken konnten.
    »Die Sache ist äußerst dringend. Jede Minute ist kostbar. Bitte, kommen Sie sofort mit, Mister Heller. Wir können Ihnen unterwegs alles erklären, während wir zu Ihrer Firma fahren.«
    Heller sah noch einmal auf den FBI-Ausweis und dann fragend auf mich.
    Ich ließ ebenfalls kurz meinen Ausweis sehen. Heller nickte.
    »In Ordnung. Ich glaube nicht, daß das FBI mich wegen einer Lappalie um diese Zeit stört. Gehen wir.«
    »Hut und Mantel«, fragte Phil.
    »Kann ich später holen. Würde jetzt nur den anderen auffallen und zeitraubende Erklärungen verlangen.«
    »Okay.«
    Heller ging an die Theke und sagte: »Wenn ich heute nicht wiederkomme, schicken Sie mir Hut, Mantel und die Rechnung von heute abend rüber in die Wohnung. Morgen vormittag.«
    »Selbstverständlich, Mister Heller!« Wir verließen die rauchige Luft in der Kneipe und zwängten uns nun zu viert in den Jaguar. Unterwegs sagte Phil: »Wir haben bestimmte Anhaltspunkte dafür, daß in Ihrer Firma heute nacht eingebrochen werden soll, Mister Heller.«
    »Bei mir? Ach, dafür hätten

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