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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein unheimliches Phänomen, und Myxin hatte das Gefühl, daß die Odyssee noch länger fortdauerte.
    Mandraka deutete auf den See. »Er hat mich die Zeiten über gehalten«, hauchte er. »Dieser See ist ein Phänomen, und in seiner Tiefe lebt und lauert er.«
    »Krol?«
    »Wer sonst. Du hast ja schon einen Arm von ihm gespürt. Er schlug ihn aus dem Wasser, um dich, Myxin, vor dem Ende zu bewahren. Vergiß es nie!« Mandraka wollte sich in Bewegung setzen. Er war auch einen Schritt nach vorn gegangen, doch Myxin hielt ihn an der Schulter fest. »Wo willst du hin?« fragte er.
    »Zu Krol.«
    »In den See?«
    »Ja. Was stört dich daran?«
    »Das Wasser, ich weiß nicht…«
    Mandraka lachte nur. »Du warst einfach zu lange unter den Menschen, mein Lieber. Vergiß alles, was du bisher gehört hast. Vergiß es wirklich und folge nur meinen Anordnungen. Der See wird uns sein Geheimnis offenbaren, das kann ich dir versprechen.«
    Myxin zögerte noch. Wenn er allerdings über alles nachdachte, hatte Mandraka recht. Er mußte dem Schwarzblut-Vampir folgen, denn eine andere Chance blieb ihm nicht.
    »Komm!« drängte Mandraka.
    Der kleine Magier gab sich einen Ruck. Mandraka war bereits so weit vorgegangen, daß die seltsame Flüssigkeit des Sees schon die Knie umspielte. Auch Myxin spürte sie, und er merkte sofort, daß er hier kein normales Wasser vor sich hatte.
    Es kam ihm vor, als würde er durch Sirup laufen, und er mußte sich ein wenig anstrengen, denn die grünlich schimmernde Flüssigkeit setzte den Bewegungen des kleinen Magiers einen gewissen Widerstand entgegen.
    Sie warf auch Wellen. Die auf der Oberfläche schwimmenden grünlichen Teile gerieten ebenfalls ins Schaukeln, wurden auseinandergetrieben, so daß Myxin einen freieren Blick bekam.
    Ja, da schwamm etwas unter der Oberfläche. Es war zwar nicht genau zu erkennen, Myxin glaubte dennoch, eine gewaltige gallertartige Masse zu sehen, die den gesamten See ausfüllte. Wahrscheinlich trat er schon hinein, denn immer dann, wenn er einen Fuß hob, blieb etwas Zähes an der Sohle kleben, als wollte es ihn festhalten und nicht mehr loslassen.
    Waren das bereits die Ausläufer?
    Myxin wußte es nicht, er schaute auf den Rücken des Schwarzblut-Vampirs, von dem immer weniger zu sehen war, je weiter er vorging und sich der Mitte des Sees näherte.
    Auch Myxin sackte tiefer.
    Er war kleiner als Mandraka. Durch die Distanz zwischen ihnen wurde das Gefälle ausgeglichen, so daß die Wellen Myxin und Mandraka stets in gleicher Höhe umspielten.
    Es war ein vorsichtiges Schreiten in die Tiefe. Mandraka wußte, was ihn erwartete, Myxin nicht.
    Mittlerweile schwappte die Flüssigkeit bereits über seine Brust hinweg, näherte sich dem Hals und somit auch dem Kinn und damit seinem schmalen Mund.
    Und weiter ging es.
    Seltsam warm war die Masse. Myxin schmeckte sie auf seinen Lippen, tat den nächsten Schritt und versank.
    Unwillkürlich riß er den Mund auf. Er rechnete damit, die Flüssigkeit in seinem Rachen zu spüren, das war nicht der Fall. Sie befand sich nicht mehr um ihn herum. Durch das Fallen war der kleine Magier praktisch in eine gewaltige Luftblase hineingerutscht, die das Innere des geheimnisvollen Sees ausfüllte.
    Mandraka hatte recht gehabt. Er konnte sich hier unten bewegen, wie er wollte.
    Der kleine Magier gewann wieder viel von seiner alten Energie zurück. Zudem spürte er die Spannung, denn zum erstenmal gelang es ihm, in das Reich eines der Großen Alten vorzustoßen. Selbst in Atlantis hatte er dies nicht geschafft.
    Wer konnte Myxin die Erregtheit verdenken, die ihn überfallen hatte.
    Die Tiefe schluckte sie wie ein gewaltiges Maul. Sie war nicht dunkel, sondern von einem seltsam grünen Licht erhellt. Ein gewaltiger Körper strahlte dieses Licht ab, ein Körper, in den sie hineingetaucht waren und der auch einen Namen besaß.
    Krol!
    Das mußte er sein, der wie gläsern wirkende Krake mit seinen langen Fangarmen, die wie große, leicht durchsichtige Schläuche wirkten, denn in ihnen bewegten sich Mandraka und Myxin voran.
    Der Schwarzblut-Vampir hatte weiterhin die Führung übernommen und wandte sich um, als er stehenblieb.
    Auch Myxin verhielt seinen Schritt.
    Mandrakas Blutgesicht schimmerte in diesem Licht geheimnisvoll. Es besaß eigentlich keine Farbe, nur einen seltsam fahlen Glanz und schien der außergewöhnlichen Umgebung angepaßt.
    »Weißt du, wo wir uns befinden?« fragte Mandraka.
    Myxin hob die schmalen Schultern. »Ich ahne es

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