0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
zu verdanken?«
»Genau.«
Wir schauten sie an, wie sie ein wenig verloren wirkend im Hintergrund stand.
Beide wußten wir nicht so recht, was wir sagen sollten. Kara merkte dies auch und nahm uns das Wort von den Lippen.
»Keinen Dank, Freunde, schließlich habe ich euch indirekt in diese Lage hineingebracht.«
Irgendwo hatte sie recht. Dennoch, wir hätten den Trank nicht zu probieren brauchen.
Suko räusperte sich, bevor er sprach. »Jedenfalls wird uns das eine Lehre sein«, erklärte er. »Vom Trank des Vergessens lasse ich in Zukunft die Finger.«
»Ich bin dabei«, unterstützte ich ihn.
»Ihr werdet dazu wohl kaum mehr Gelegenheit bekommen«, erklärte die Schöne aus dem Totenreich. »Es war ja nur ein winziger Teil des Tranks. Ich will nicht glauben, daß der Spuk noch einmal so großzügig ist und mir einen kleinen Teil überläßt.«
»Aber du hast ihn getrunken.«
Kara nickte mir zu. »Sicher habe ich das. Nur ist die Wirkung zeitlich begrenzt. Ich kann mich also nicht für immer in anderen Dimensionen und Reichen bewegen. Irgendwann ist Schluß.«
»Wann spürst du das?«
»Nie.«
»Dann könnte also von einem Augenblick zum anderen alles zu Ende sein?« fragte ich.
»Im Prinzip hast du recht. Doch ich habe euer Blut getrunken, das ja ebenfalls infiziert war. Dadurch hat sich die Wirkung bei mir wieder verstärkt, wenn ihr versteht, was ich meine.«
»Natürlich.«
Kara griff an den Gürtel. Erst jetzt fiel mir auf, daß sie meinen geweihten Silberdolch dort trug.
»Wo hast du ihn her?« fragte ich erstaunt.
»Ich nahm ihn Myxin ab.«
»Dann hast du ihn gesehen?«
»Ja, John. In einer anderen Dimension.« Sie deutete nach unten. »Da ungefähr, falls es überhaupt möglich ist, für eine vierte oder unendliche Dimension eine Richtung zu bestimmen, aber wir haben die Kraken ja mit unseren eigenen Augen gesehen.«
»Macht er mit den Großen Alten gemeinsame Sache?« fragte mein Freund Suko.
»Ich kann es nicht genau sagen.« Kara spreizte die Finger und bewegte drehend die Hand. »Wir können jedoch davon ausgehen, da er sich mit Mandraka verbündet hat und dieser Vampir innerhalb der Kraken-Dimension die Zeit seit dem Untergang überlebte.«
Das war für uns alles völlig neu, und wir baten Kara, auf Einzelheiten einzugehen.
»Haben wir noch die Zeit?«
Ich nickte. »Wenn du dich kurz faßt und nur das Wichtigste berichtest, müßte es klappen.«
Kara nickte. »Es ist vielleicht besser, wenn ich euch einweihe«, sagte sie und begann mit ihrem Bericht.
Wir hörten sehr gespannt zu und erfuhren in der Tat völlig neue Dinge. Sie alle hatten mit Atlantis zu tun und standen mit dem Kontinent in einem unmittelbaren Zusammenhang.
Ein Fazit konnten wir ziehen.
Myxin hatte sich wieder an die Zeiten erinnert, die längst hinter ihm lagen. Der alte Kontinent hatte den kleinen Magier zurückgeholt. Damit mußte er vor allen Dingen Kara fertig werden, deren Stimme erstickt klang, wenn sie über dieses Thema redete.
»Dabei habe ich noch immer Hoffnung«, sagte Suko.
Ich fuhr herum. »Wie kommst du darauf?«
Der Chinese hob die Schultern. »Bevor ich nicht mit Myxin geredet habe, möchte ich ihn nicht in Grund und Boden verdammen.«
»Das ist sehr edel von dir«, erwiderte ich spöttisch. »Nur möchte ich dich daran erinnern, daß es Myxin gewesen ist, der mich durch Karas Schwert töten wollte. Hätte sie nicht ihre posthypnotischen Kräfte genau in diesem Augenblick ausgespielt, wäre es um mich geschehen gewesen. Myxin hätte kein Pardon gekannt.« Ich holte Luft, das Reden hatte mich angestrengt. »Auch bei Edda Kiss, dem Mädchen, hat er ähnlich reagiert. Nein, Suko, ich bin davon überzeugt, daß der kleine Magier den gleichen Weg gehen wird, wie Jane Collins es getan hat.«
»Dann wären wir also noch stärker dezimiert«, sagte Suko. »Wobei ich mich frage, wer als nächster von uns an die Reihe kommen wird. Bei den Conollys hätte Asmodis es ja fast geschafft…«
»Der Teufel wird sich in Zukunft erst einmal mit anderen Problemen herumzuschlagen haben«, erklärte Kara. »Für ihn sieht es nicht gerade rosig aus, das sage ich euch.«
»Wie kommst du darauf?«
»Denk nur an die Großen Alten. Sie sind keine Freunde der Hölle. Sie stehen auf der anderen Seite, und hätten es durch Myxin und Mandraka fast geschafft, den Satan so in ihre Gewalt zu bekommen, daß auch er nichts mehr dagegen unternehmen konnte.«
»Wäre schön, wenn wir die lachenden Dritten sein
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