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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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um Wessex zu erreichen, und dann ließ sie eins ihrer eigenen Schiffe kommen, um nach Hause zu reisen. Ich bin in tiefer Sorge.«
    »Du bekommst nicht nur meinen Segen, sondern meine volle Unterstützung, Conar«, versprach Niall. »Für den Fall, dass du wieder nach Irland ziehst, möchte ich dir Maelmordens Land überantworten.«
    Conar dankte ihm und zog sich zurück.
    Am frühen Morgen weckte er Swen, Brenna und sein übriges Gefolge. In schnellem Ritt erreichten sie Dubhlain, wo seine Schiffe warteten. Pro Tag hatten sie über fünfzig Meilen bewältigt. Seine Befürchtungen bestätigten sich. Rhiannon hatte Erin geschrieben, Melisande sei nach Frankreich gefahren und habe ihr vor kurzem mitgeteilt, sie befinde sich in einer verzweifelten Lage.
    Soeben hatte Erin ihr die Nachricht geschickt, das Heer sei noch nicht aus dem Norden zurückgekehrt und Niall befände sich immer noch in Geiselhaft. »Ich werde ihr gleich wieder schreiben«, erbot sie sich.
    »Nein, ich segle sofort zu ihr.«
    »Sicher hast du Sehnsucht nach deiner Frau … « Conars Mutter verstummte, als sie seine kalten Augen sah.
    »Am liebsten würde ich ihr den Hals durchschneiden!« fauchte er. Melisande hatte ihn tief verletzt, und er nahm sich vor, sein Herz für alle Zeiten vor ihr zu verschließen.
    Bekümmert küsste Erin seine Wange. »Gib ihr eine Chance … «
    »Ich kann nur hoffen, dass ich sie noch lebend antreffe.«
    Ohne auf die Gezeiten zu achten, ließ er seine Schiffe auslaufen. Um zu wissen, dass es auf jede Stunde ankam, brauchte er Brennas und Mergwins Warnung nicht.

     
    ***

     
    Die Tage schleppten sich endlos dahin. Melisandes erste Sorge galt den Festungsmauern, die immer noch Schwachstellen aufwiesen. Um sie instand setzen zu lassen, beauftragte sie ihre Männer, Steine aus den römischen Ruinen zu holen und im Burghof zu lagern. Noch wusste sie nicht, auf welche Weise sie die Reparatur vor nehmen sollte.
    Odo sorgte sich um ihre Sicherheit und besuchte sie sehr oft. Wie sie von Erin erfuhr, hatte sich die Kriegslage im Norden Irlands immer noch nicht geändert. Es kam ihr so vor,’ als wäre sie schon seit einer Ewigkeit von Conar getrennt. Sie sehnte sich nach ihm, aber allmählich verblasste sein Bild in ihrer Erinnerung. Er war so weit entfernt, sie hörte nichts von ihm, und sie wusste nur eins, dass er sie in kaltem Zorn verachten würde, sobald er hören würde, was sie getan hatte.
    Vielleicht würde er nie mehr zurückkommen, weil er seiner Heimat so treu verbunden war. Und er verstand nicht, dass diese Festung ihr Zuhause war, das sie mit aller Macht verteidigen musste.
    Knapp drei Wochen nach ihrer Rückkehr war sie zum ersten Mal dazu gezwungen worden-. Philippe eilte in die Halle und berichtete, dass ein Fischerdorf nördlich vom Schloss überfallen worden sei. Sie las gerade einen Brief von Rhiannon, als sie von seiner atemlosen Stimme unterbrochen wurde. »Was sollen wir tun, Gräfin?«
    Sie zögerte nur kurz, dann stand sie auf. »Wir werden den Leuten beistehen. Ich reite mit Euch.«
    Erschrocken starrte er sie an. »Findet Ihr das klug?«
    Ragwald kam aufgeregt zu ihr »Das ist sogar sehr unklug! Der Graf wäre wütend!«
    »Der Graf ist nicht hier«, erwiderte Melisande kühl. Sie lief in ihr Zimmer hinauf, nahm das vergoldete Kettenhemd aus der Truhe und legte es an, dann ergriff sie das reichverzierte Schwert. Ihre Finger zitterten, als sie sich entsann, wann sie es zum letzten Mal geschwungen hatte. Doch sie bekämpfte die heiße Sehnsucht, die in ihr aufstieg. Inzwischen musste Conar wissen, dass sie nach Frankreich gesegelt war. Trotzdem kam er nicht zu ihr, obwohl er stets beteuert hatte, sie niemals gehen zu lassen. Vielleicht hatte er inzwischen entschieden, die Festung und seine Frau seien nicht der Mühe wert. Und wenn er doch noch erschien, würde er sie töten, so grausam wie der schlimmste Feind.
    Rasch verdrängte sie ihre Angst und lief die Treppe hinab. In der Halle traf sie Ragwald und Philippe an, die besorgt über den Entschluß ihrer Herrin diskutierten. »Muss ich allein reiten?« rief sie.
    Sofort gesellte sich Philippe zu ihr. An der Spitze ihres Gefolges galoppierte Melisande zum Fischerdorf. Der Sieg war schnell errungen, denn der kleine dänische Plündertrupp rannte beim Anblick der Reiterschar schreiend zu den Schiffen.
    Philippe rettete ein kleines Kind vor der Entführung, entriss es einem flüchtenden Gegner und legte es in die Arme der weinenden Mutter. Währenddessen

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