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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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streckte Gaston den feindlichen Anführer nieder, nachdem er seiner hochgeschwungenen Streitaxt geschickt ausgewichen war.
    Melisande beobachtete den Kampf und fühlte sich elend. Aber sie wate, dass ihr nichts anderes übrigblieb, als ihre Ländereien zu verteidigen. Conar würde das anders sehen. Wenn er es jemals herausfand. Wenn er noch lebte. Wenn er zurückkehrte.
    Einige Tage später traf ein irischer Spielmann an der Küste ein und erklärte, er habe ein Lied gedichtet, das Melisande gefallen würde. Es handelte vom großen Kampf im Norden, den Olaf soeben gewonnen hatte. Niall war befreit. Die Einzelheiten kannte der Sänger noch nicht, aber die Nachricht, der Ard-Righ sei am Leben und Maelmorden von den irischen Streitkräften überlistet worden, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Den Rebellen habe Conar getötet, der nun Maelmordens Titel trage.
    Melisande dankte dem Spielmann und wandte sich zu Ragwald, der ihr versicherte: » Jetzt wird Euer Mann kommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sicher bleibt er in seinem neuen irischen Königreich.«
    »Aber er ist mit Euch verheiratet. «
    An Irland kann sich ein Mann jederzeit von seiner Frau lossagen«, entgegnete sie leise.
    »Er wird kommen«, beharrte der alte Mann.
    Aber als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sich ein anderer eingefunden. Gaston stürmte in ihr Zimmer. »Großer Gott! Wir werden von Geoffrey angegriffen! Ein riesiges Heer hat sich auf dem Grat postiert!«

     
    ***

     
    Ein eisiger Schauer rann über ihren Rücken. Es war so feucht und dunkel in Geoffreys grässlichem unterirdischen Gefängnis. Um ihre Angst zu bekämpfen, hatte sie sich an vergangene Zeiten erinnert. An die feindliche Versammlung auf dem Grat.
    In ihrem vergoldeten Kettenhemd war sie aus der Festung geritten, um zu kämpfen. Und Ragwald behielt recht. Conar traf mit seiner majestätischen Flotte ein und schlug Geoffreys Streitkräfte zurück.
    Obwohl sie ihn liebte, behauptete sie, ihn zu hassen. Und er hatte das Versprechen erneuert, sie niemals gehen zu lassen, und sie voller Leidenschaft umarmt.
    Aber wie sollte er sie jetzt befreien?
    Während sie in ihrer feuchtkalten Zelle wartete, zog sie fröstelnd ihren Mantel enger um die Schultern. Sie unterdrückte ihre Tränen, den Schrei, der in ihrer Kehle aufstieg. Wer würde die Tränen sehen, wer ihre Stimme hören? Sie schloss die Augen und hoffte inständig, Geoffrey würde vorerst nicht zu ihr kommen. Wenn er sie anrührte, würde sie nur noch einen Wunsch kennen - zu sterben.
    Doch sie musste leben, weil sie ein Kind erwartete. Sollte sie es ihrem Vetter verraten? Würde er sie dann in Ruhe lassen? Wohl kaum. Vermutlich würde er beschließen, sie sofort zu töten.
    Sie stand auf, tastete sich an der dunklen Wand entlang. Irgendwie musste sie entkommen. Und dann? Werde ich Conar meine Liebe gestehen und von seinem Kind erzählen, das ich unter dem Herzen trage, fragte sie sich spöttisch.
    Welch eine müssige Frage … Wenn Geoffrey zu ihr kam, würde sie von seiner Hand oder ihrer eigenen sterben.
    Nein! Sie musste kämpfen, einen Fluchtweg finden.
    Entsetzt erstarrte sie, als sie die alte Tür knarren hörte. Dann presse sie sich gegen die Wand und hielt den Atem an. Sie war nicht mehr allein. Jemand hatte die Höllenfinsternis betreten, in der sie gefangengehalten wurde. Jemand, der lautlos die Tür schloss …

     
    III
    DANACH - BELAGERUNG DER HERZEN

Kapitel 20
    An der französischen Küste, Frühling, a.d. 885
    An diesem Tag hatten die Mauern schweren Schaden erlitten. Conar inspizierte sie im Fackelschein, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war. Die Mauern und unser Leben, dachte er müde. O Gott, was für ein Tag!
    Noch nie hatte er solche Angst empfunden wie beim Anblick der Krieger, die über seine Festung hergefallen waren. Und diese Angst hatte seinen Zorn noch geschürt. Wäre ich nicht rechtzeitig gekommen, befände sich Melisande jetzt in Geoffreys Gewalt, dachte er, eines elenden Verräters, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Bei diesem Gedanken brach ihm kalter Schweiß aus.
    Er befahl seinen Leuten, die Mauern für die Nacht zu befestigen. Als er sich umdrehte, schaute er in Brennas große, kummervolle Augen und sie holte tief Luft. »Du solltest nicht so hart zu ihr sein.«
    »Immerhin missachtete sie meine Anweisungen, fuhr hierher und beschwor beinahe eine Katastrophe herauf. «
    »Aber sie wusste, dass ihrem Schloss ein Angriff drohte. «
    »Wäre es eingestürzt,

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