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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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und galoppierte davon.
    Und Melisande war plötzlich allein mit Conar, ihrem Mann, dem Fremden, den sie so gut kannte.
    Durchdringend schaute er sie an, und sie fröstelte wieder, zwang sich aber, ruhig stehenzubleiben und den kühlen Blick zu erwidern. Bis in alle Ewigkeit schien sich das Schweigen auszudehnen. Sie hörte nur den Bach gurgeln, den Wind in den Zweigen flüstern, die Vögel zwitschern.
    »Nun?« fragte Conar schließlich.
    Hochmütig hob sie die Brauen, fest entschlossen, ihre Furcht zu verbergen. »Was - nun?«
    Er stieg ab, und sie wich zurück, bis sie von einem Baumstamm aufgehalten wurde.
    »Du kamst wohl gar nicht auf den Gedanken, es könnte mich ärgern, dass du über das Meer nach England flohst, sobald du jene Nachricht von mir erhalten hattest?« fragte er gedehnt. »Und als ich hier ankam, fandest du es überflüssig, mich gemeinsam mit den anderen zu begrüßen und meinen Unmut ein wenig zu besänftigen?«
    Unmut? Nein, es war viel mehr - heller Zorn. Sie sah, wie heftig der Puls in seinem Hals zuckte. Vielleicht hätte sie ihn doch nicht herausfordern sollen. Schon so oft hatte sie ihn bekämpft und jedes Mal verloren. Doch in dieser Hinsicht war sie noch ein Kind gewesen. Jetzt ließ sie sich nicht mehr wie ein unmündiges kleines Mädchen behandeln. Trotzig reckte sie das Kinn hoch. »Sicher wirst du’s verstehen, wenn ich mir deine Botschaften nicht zu Herzen nehme. Vor über zwei Jahren hast du mich weggeschickt, in ein Laken eingeschnürt. Deshalb kann ich kaum glauben, dass du dich vor Sehnsucht nach mir verzehrt.«
    Seine Stimme klang gefährlich leise. »Am liebsten würde ich dich auch jetzt in ein Laken schnüren. Ich begreife einfach nicht, wie du dich benimmst. Hast du denn keinen Funken Verstand?«
    »Verstand?« Entsetzt schnappte sie nach Luft, als seine Schwertspitze durch die Luft schnellte und ihren Hals berührte.
    »Sehr viele Männer würden Anstoß an deinem Verhalten nehmen. Bei jeder Gelegenheit erregst du meinen Zorn, und nun ertappe ich dich auch noch dabei, wie du einen armen Jungen im Wald zu verführen suchst.«
    War sie zu weit gegangen? Würde er ihre Kehle durchschneiden? Sie rang nach Atem, forschte in Conars Augen nach irgendeiner Spur von Gefühlen, sah aber nur blauen nordischen Frost. Sie hatte ihn also beleidigt. Und was er ihr antat, zählte überhaupt nichts.
    Sollte er sie doch umbringen! Erbost schob sie das Schwert beiseite. »Auch ich habe sehr oft Anstoß an deiner Handlungsweise genommen. Du grollst mir also, weil ich bei deiner Ankunft nicht sofort zum Strand gelaufen bin, um Gnade zu erflehen? Und es stört dich, dass ich in deinem Familienkreis Freunde gefunden habe? Bitte, vergib mir, wenn ich nicht vor Angst erzittere! Und wie willst du mich strafen? Willst du mein Land und mein gesamtes Eigentum stehlen? Ich glaube, das hast du bereits getan.«
    »Nimm dich in acht, Melisande! Sicher finde ich einen Weg, um Rache zu üben. «
    »Wenn du mir nach echter Wikingerart den Hals durchschneidest, wird dir das wenig nützen. Sollte ich sterben, geht mein Vermögen an den nächsten männlichen Erben meines Vaters.«
    Conar steckte sein Schwert in die Scheide zurück. »Du bist einfach unmöglich. In all den langen Monaten haben sich deine Manieren nicht gebessert.«
    Wie ruhig und unbesiegbar er wirkte Aber bis jetzt habe ich mich nicht unterkriegen lassen, dachte sie zufrieden. Wenn sie bloß den Baumstamm nicht an ihrem Rücken spüren würde, wenn ihr Mann nicht SO dicht vor ihr stünde, so hoch aufgerichtet … »Ganz sicher bin ich in der Obhut deiner Familie reifer geworden, so wie du es gewünscht hast«, widersprach sie.
    »Mag sein. Aber es wäre wohl besser gewesen, wenn ich selber für deine Reife gesorgt hätte-«
    Beklommen presse sie ihre Hände an die rauhe Rinde. »Sollten wir nicht ins Haus gehen?«
    »Das finde ich nicht.« Er trat noch einen Schritt näher, stützte eine Hand gegen den Baum, zur Rechten ihres Kopfs. Obwohl sie eben noch Genugtuung empfunden hätte, weil sie ihm so gefasst gegenüberstand, war sie jetzt versucht, nach links zu springen und davonzulaufen. Doch sie zwang sich wieder zur Ruhe. »Ich bin genau da, wo ich sein will, Melisande«, fuhr Conar fort. »Bei meiner Frau. Das bist du doch, erinnerst du dich? Meine Frau!« Sie wich seinem Blick aus. »Nur durch einen Vertrag, der nichts bedeutet.«
    »Der alles bedeutet. Und das wirst du schon noch lernen.«
    »Für dich zählt er doch nichts … «
    »Du

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