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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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bist eine kleine Närrin. Die ganze Zeit habe ich versucht, deine Gefühle zu berücksichtigen. Deine Abneigung gegen mich … «
    »Abneigung?« unterbrach sie ihn. »Was für ein mildes Wort! Ich verabscheue dich!«
    »Verzeih mir, wenn ich dein sanftes kleines Herz so sträflich unterschätzt habe’ Melisande. Aber eins solltest du bedenken. Der junge kann von Glück reden, dass er nicht älter ist. Andernfalls hätte ich keine Gnade gekannt. «
    Die verhaltene Leidenschaft, die in seiner Stimme mitschwang, versetzte sie erneut in Angst. Zuerst hatte sie gewünscht, er würde Conar tapfer entgegentreten, doch ihr Mann war älter und viel erfahrener. Natürlich sah er in dem - jungen Burschen keinen emst zu nehmenden Gegner. Würde er sich doch noch anders besinnen und Vergeltung üben? »Hier ist nichts geschehen!« wisperte sie wütend auf sich selbst, denn sie hätte viel lieber geschrien. Plötzlich fiel ihr wieder ein, was sie sich vorgenommen hatte. »Aber wenn du mir misstraust dann lassen wir unsere Ehe annullieren. Ich flehe dich an … «
    »Nichts ist geschehen?« fiel er ihr ins Wort und hob die goldblonden Brauen.
    »Nichts«, beteuerte sie. »Frag doch Gregory! Er wird es bei seinem Gott schwören, denn er ist ein christlicher Edelmann … «
    »Wie lobenswert!« spottete Conar. Sicher kann ich ihm nicht das Wasser reichen.«
    »Sprich mit ihm, wenn du willst!«
    »Ich habe nicht die geringste Absicht, mich mit diesem armen, vernarrten Jungen zu unterhalten.«
    »Aber wenn du an meinen Worten zweifelst … «
    »Ich werde die Wahrheit schon noch herausfinden.«
    O Gott, wenn er noch näher kam … Nun wünschte sie inständig, sie hätte die Gefahr erkannt und seine Familie zum Strand begleitet, um ihn zu begrüßen. Alles, nur das nicht” was ihr jetzt drohte … Viel zu intensiv spürte sie seine Kraft, seine Vitalität, die Hitze seines Körpers.
    Und der Zorn in seinen Augen … Reglos stand er da. Er berührte sie nicht, aber es genügte ihr, in sein Gesicht zu schauen, um zu wissen, dass er sich nur mühsam beherrschte. Sein Hemdsärmel war zurückgeglitten, und sie sah die sehnigen Muskeln des Arms, der sich gegen den Baumstamm stützte.
    Es dauerte lange, bis er das Schweigen brach. »Wir führen keine richtige Ehe, nicht wahr?« Entsetzt erkannte sie, dass er ihr Gespräch mit Gregory belauscht haben musste. Hätte sie nicht am Baum gelehnt, wäre sie zu Boden gesunken.
    »Es ist sehr unhöflich, zuzuhören, wenn andere Menschen miteinander reden«, würgte sie hervor.
    »Ich bin kein richtiger Ehemann, sondern nur dein Vormund.«
    Ihre Wangen färbten sich dunkelrot. »Du hättest nicht lauschen dürfen.«
    »Und du hättest nicht solchen Unsinn reden sollen.«
    Könnte sie doch fliehen, ganz gleichgültig, wohin … Aber wenn sie nur einen Schritt machte, würde er sie packen, und sobald er sie berührt hätte… »Ich habe nur die Wahrheit gesagt«, verteidigte sie sich tapfer. »Das Land gehört mir. Und du interessierst dich nicht für mich, das war in diesen letzten Jahren offensichtlich. Unsere Ehe ließe sich mühelos annullieren, wenn wir beide zustimmen. Du könntest gehen, wohin immer du willst, und wärst frei … «
    »Ach ja. Das Land und die Festung gehören dir. Ich bin nur der Mann, der sein Leben dafür gewagt hat. Aber alles ist dein Eigentum.«
    »Oh, zum Teufel mit dir!« Was für ein Tyrann er war! Da stand er und verurteilte sie, nur weil sie Gregory einen unschuldigen Kuss gegeben hatte - während er sich zahllose Geliebte hielt, ganz zu schweigen von seiner kostbaren Brenna.
    Plötzlich sah sie sich um alle ihre Träume betrogen, und in ihrer Wut beging sie die vielleicht größte Dummheit ihres Lebens.
    Sie zerkratzte mit den Fingernägeln seine Wange, ehe er sich wehren konnte.
    »Nein!« schrie sie, als er ihr Handgelenk umklammerte, und sie versuchte, sich mit aller Kraft loszureißen. Er zerrte sie vom Baum weg, und sie grub ihre Nägel in seine Hand ‘ -doch das schien er gar nicht zu spüren.
    »Ich habe, dir Zeit gegeben, damit du in Ruhe heranwachsen kannst, Melisande«, herrschte er sie an. »Ob wohl man mir oft genug sagte, du warst alt genug, um das Bett deines Ehemanns zu teilen. jetzt bin ich mit meiner Geduld am Ende. Du hältst dich für erwachsen, also wirst du eine neue Welt kennenlernen.«
    Endlich konnte sie sich von seinem Griff befreien. »Ich will meine Welt! Meine Heimat, mein Land! Dich will ich nicht!«
    »Dein Land und deine Heimat sind

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