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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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wünschen würde.«
    »Gehen wir doch ins Haus!« bat sie verzweifelt. »Deine Familie wird dich schon vermissen.«
    »Jetzt zieht es dich auf einmal in die Festung zurück?«
    »Bitte … «
    »Ah, meine Liebe … « Sein kühler Blick schien bis auf den Grund ihrer Seele zu dringen. »jetzt ist es zu spät für deine Bitte, denn ich muss dir klarmachen, dass eine Annullierung unserer Ehe nicht in Frage kommt.«
    Entsetzt schaute sie ihn an, während sie die Bedeutung seiner Worte erkannte. »Nein … « Aber seine Lippen erstickten ihren Protest.

     

Kapitel 11
    Als er zum Bach geritten war, um Melisande zu suchen, hatte er nicht genau gewusst, was er tun sollte. In seinem Zorn war er nahe daran gewesen, sie an den Haaren zu packen und in die Festung zu schleifen. Aber ihr Anblick verdrängte solche Gedanken sofort.
    Schon bei der letzten Begegnung hatte er die Veränderung bemerkt. Immer schneller verwandelte sie sich vom Kind zur Frau. Aber auf die Schönheit, die ihm jetzt gegenüberstand, war er nicht vorbereitet.
    Ihre schlanke, biegsame Gestalt strahlte eine ihm neue Sinnlichkeit aus, die noch von anmutigen Gesten unterstrichen wurde. Und ihr zauberhaftes, ungewöhnliches Gesicht … Die Wangen waren schmaler geworden und verliehen ihr eine faszinierende Reife, die Wimpern wuchsen noch dichter, das seidige, ebenholzschwarze Haar fiel in weichen Wellen über die Schultern hinab. Aber am stärksten beeindruckte ihn das leuchtende, tiefe Violett ihrer Augen. Noch nie im Leben hatte er etwas Schöneres gesehen als dieses Geschöpf, das er sein eigen nennen durfte. Aus dem hübschen, vorlauten Kind war leine betörende Frau geworden.
    Es überraschte ihn keineswegs, dass sie ihn weder an der Küste noch in der Festung erwartet hatte. Immer würde sie alles tun, was in ihrer Macht stand, um ihn zu ärgern. Aber es hatte ihn verblüfft, sie in der Gesellschaft des jungen Gregory anzutreffen und das ernsthafte Gespräch zwischen den beiden zu belauschen. Das erinnerte ihn an jenen Tag, an dem er sie zusammen mit dem jungen Wachtposten beim Brunnen in ihrem heimischen Burghof beobachtet hatte. Die Eifersucht, die ihn jetzt befiel, erstaunte ihn selbst. Er konnte kaum atmen, sein Herz klopfte wild, und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um sich zu beherrschen.
    Als er auf sie zuging, las er in ihren Augen, dass sie ihn immer noch bekämpfen wollte, entschlossener denn je. Nicht nur das - wie er wenig später erfuhr, strebte sie sogar eine Annullierung der Ehe an. Von diesem Plan musste er sie sofort abbringen.
    Er hatte sie geheiratet und Graf Manons Festung übernommen. Nun gehörte Melisande und ihr Erbe ihm. Sein Schicksal und ihres waren unwiderruflich miteinander verknüpft.
    Er begehrte Melisande mit heißem Verlangen, das noch keine andere Frau in ihm erregt hatte. Kühl und durchnässt von ihrem Sturz in den Bach lag sie unter ihm, das Fleisch wie Marmor, die Lippen wie Rosenblätter - ganz warm. Er schob seine Zunge zwischen ihre Zähne und versuchte, mit ihrer zu spielen, aber zunächst rührte sie sich nicht. Er kostete den süßen Geschmack ihres Mundes und erkundete einen unendlichen Reichtum an Feuer und Hitze.
    Doch dann wand sie sich unter ihm. »Bitte!« flehte sie, als er den Kopf hob. »Eine so lange Trennung steht zwischen uns. Ich kenne dich nicht mehr, und ich bin nicht gewöhnt an … «
    »An Küsse?« fragte Conar leise dicht an ihren Lippen. »Vorhin hast du diesen jungen Sachsen geküsst, und zwar keineswegs ungeschickt.«
    Sie versuchte, ihn wegzuschieben, stemmte sich aber vergeblich gegen seine Brust und konnte auch nicht unter ihm hervorschlüpfen. Erbost sah sie in seine Augen. »Du hast kein Recht … «
    »Meinst du?«
    »Jahrelang wurde ich von dir vernachlässigt … «
    »Das tut mir unendlich leid. Nun will ich dieses Versäumnis wiedergutmachen.« Zum zweiten Mal küsste er sie und ließ eines ihrer Handgelenke los, um ihre Wange und die zarte Haut zu streicheln. Die freie Hand an seine Schulter gepresst, bäumte sie sich auf, doch sie war seiner Kraft nicht gewachsen.
    Sie schmeckte nach süßem Wein und Minze. Immer leidenschaftlicher erforschte seine Zunge ihren Mund. Melisande stöhnte halb erstickt, und Conar richtete sich wieder auf. Während sie mühsam Luft holte, glühte tiefe Verachtung in ihren violetten Augen. »Du kannst doch nicht hier - im Wald, am Ufer … «
    »Oh, ich liebe Bäche und Wälder, meine teure Gemahlin. Das Schwanken der Zweige, die

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