03 - Der Herr der Wölfe
ihrer Schulter lag und sich so seidig und sinnlich, so erregend anfühlte. »Ich sagte doch, ich will nur dich, Melisande.«
»Und mein gesamtes Eigentum.«
»Dich«, wiederholte er entschieden, setzte sich auf und zerrte das Hemd über seinen Kopf. Ihr Blick streifte seine breite Brust, die muskulösen Arme, und sie bemerkte, wie sein Verlangen erneut wuchs.
»Nein«, flüsterte sie und versuchte wegzurücken.
»Ja«, erwiderte er und zog sie unter seinen Körper.
Ihre Hände stemmten sich gegen seine Schultern, aber ihre Lippen öffneten sich weich und süß unter seinem Kuss.
Kapitel 13
Irgendwann schlief sie endlich ein, und die Nacht schien die sanfte, verschwommene Unwirklichkeit eines Traums anzunehmen. Conars Arme zu spüren, die sie umschlangen, seine Schulter unter ihrem Kopf, das sanfte Streicheln seiner Finger … Sie hatte so erbittert gekämpft, um sich dann völlig zu unterwerfen. In ihren Träumen gestand sie sich die Intimität, die sie nun mit ihrem Mann teilte, seine Zärtlichkeit und die Magie seiner Berührung ein.
Welchen Zorn hatte jene erste intime Berührung geweckt, so arrogant gefordert und durchgeführt … Aber der Gedanke an die Erregung, die er in ihr entfacht hatte, überwältigte sie sogar im Traum. Es wäre unmöglich gewesen, sich gegen Conar zu wehren und zu siegen. Aber den Kampf gegen sich selbst hätte sie besser bestehen müssen.
Von jetzt an werde ich mich ihm verweigern, gelobte sie sich. Aber sie brach diesen Eid als er erwachte, und fügte sich erneut seinen Wünschen. Später schlummerte sie wieder ein, und sobald sie die Augen öffnete, begegnete sie Conars eindringlichem Blick. Unwillkürlich fand sie sein Gesicht attraktiv. Das wollte sie nicht sehen, sich nicht eingestehen, wie großartig er aussah. Aber wie konnte sie es jetzt noch bestreiten? Während er sie betrachtete, spürte sie ein inzwischen vertrautes Zittern in ihrem Körper. Die Gefühle hatten sich verändert und ließen sich nicht mehr zurückverwandeln. jetzt würde sie ihm nie mehr entrinnen.
Seine Hand umfasste ihre Wange. »Wir werden unsere Ehe nicht annullieren lassen, Melisande.«
Darüber hatte sie am Vortag mit Gregory gesprochen. jene Szene schien einer fernen Vergangenheit anzugehören. jetzt war sie ein anderer Mensch und lebte in einer anderen Welt. Immer noch erschöpft, schloss sie die Augen. Conars Stimme streichelte ihr Ohr. »Das weißt du doch, meine Liebe?«
Sie drehte sich zur Seite, kehrte ihm den Rücken, doch das hielt ihn nicht zurück. Sanft, aber besitzergreifend, strich er über ihre nackte Hüfte. Und seine Zärtlichkeit trieb ihr, seltsamerweise heiße Tränen in die Augen.
»Wir werden unsere Ehe nicht annullieren lassen«, wiederholte er leise, aber mit Nachdruck. Sie musste antworten, sonst würde er sie wie-der berühren - und erregen.
»Ja, mein Herr Wikinger, ich weiß, dass eine Annullierung jetzt unmöglich ist.« Sie hoffte, damit würde er sich zufriedengeben. Aber seine Hand blieb auf ihrer Hüfte liegen. Viel zu deutlich spürte sie seine Nähe, seinen warmen Körper, sein Verlangen, das neuerlich wuchs. Aber er schwieg, obwohl sie sicher war, dass er nicht schlief.
Wie sollte sie selbst Ruhe finden, wenn er so dicht hinter ihr lag? Aber schließlich sank sie vor Erschöpfung in tiefen Schlaf.
Als sie am späten Vormittag erwachte, war sie allein. Noch nie war sie an einem Morgen so müde und zerrissen von widersprüchlichen Gefühlen gewesen. Als sie sich erinnerte, was sie in seinen Armen empfunden hatte, erschauerte sie.
Sie hatte beschlossen, diese Nacht tapfer zu ertragen, und sich niemals ausgemalt, was die Dunkelheit ihr bescheren würde. Und jetzt, am helllichten Tag, war sie völlig verwirrt. Von Anfang an hatte Conar ihren Zorn geweckt, sie aber auch tief beeindruckt. Vielleicht war die Anziehungskraft schon immer dagewesen - und sie hatte sich instinktiv gegen diese eigentliche Ursache ihrer Feindseligkeit gewehrt. Ein Großteil ihrer Wut hatte seiner Lebensweise gegolten. Sie selbst sollte keusch und fromm bleiben, während er seinen Vergnügungen nachging. Eine Frau hielt er sich in Dubhlain, wahrscheinlich auch eine in Frankreich. Und Brenna begleitete ihn auf Schritt und Tritt, neigte den blonden Kopf zu ihm, lachte über seine Scherze, berührte seinen Arm, gab ihm mit sanfter Stimme Ratschläge.
Bede hatte sich über Melisandes Groll gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt amüsiert und erklärt, eine Frau müsse nun mal ein
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