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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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als er das letzte Wort sagte, war zwischen dem Sirenengeheul das Sirren von Strom zu hören, dann das Pop einer Granate, die auf dem Boden explodierte. Elektrische Blitze erhellten den Gang; schemenhaft war eine Gestalt zu erkennen, die von ihnen wegrannte und in der Finsternis verschwand.
    »Meine Schuld«, brummte Minho fast unhörbar.
    »Zurück auf deine Position!«, sagte Thomas. Er hatte Angst vor dem, was der Alarm bedeuten mochte. »Taste mit den Fingern nach dem Türspalt. Ich benutze die Karte von Rattenmann. Fertig!«
    Er tastete sich an der Wand entlang, bis er die Vertiefung für die Karte fand, und hielt sie hinein. Ein Klicken war zu hören, dann schwenkte eine der Türhälften nach innen.
    »Los, schießen!«, brüllte Minho.
    Newt, Brenda und Minho feuerten durch den Türspalt hindurch Granaten in die Dunkelheit. Thomas ging vorsichtig auf seine Position und fing ebenfalls an, in das Gewirr tanzender Stromschläge zu schießen, die hinter der Tür knisterten. Das Nachladen dauerte ein paar Sekunden, aber in Kürze hatten sie einen Teppich aus grellem Licht und Explosionen erzeugt. Nirgendwo ein Zeichen von Menschen, niemand erwiderte ihr Feuer.
    Thomas ließ die Waffe sinken. »Stopp!«, schrie er. »Verschwendet keine Munition mehr!«
    Minho ließ noch eine letzte Granate fliegen, dann standen sie abwartend nebeneinander, bis sie den Raum gefahrlos betreten konnten.
    Thomas drehte sich zu Brenda hin und sagte laut über das Knallen hinweg: »Wir sind ein bisschen alzheimergestört, wie du weißt. Hast du eine Ahnung, was los ist? Wo sind hier die Leute? Was ist das für ein Alarm?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich sag’s ja nicht gern – aber irgendwas stimmt hier nicht.«
    »Ich wette, das ist wieder ein verdammter Test!«, schrie Newt. »Alles ist geplant, und sie wollen nur wieder unser Gehirn ausspionieren!«
    Das Sirenengeheul war so laut, dass Thomas seine eigenen Gedanken nicht hören konnte, und Newt machte alles nur noch schlimmer.
    Thomas hielt den Granatwerfer im Anschlag und schritt durch die Tür. Er wollte weitergehen, bevor das Licht der Granatenexplosionen ganz verschwunden war. Aus seinen bruchstückhaften Erinnerungen wusste er, dass er in diesem Gebäude quasi aufgewachsen war – er wünschte nur, er könnte sich noch erinnern, wie das Ding aufgebaut war. Wieder wurde ihm bewusst, wie entscheidend Brenda für ihre Freiheit war. Und Jorge auch – wenn er willens war, sie von hier wegzufliegen.
    Die Sirene verstummte.
    »Was –« Thomas hatte zu laut gesprochen und senkte die Stimme. »Was nun?«
    »Denen reicht’s wahrscheinlich auch mit den blutenden Ohren. Was für ein Lärm«, antwortete Minho. »Aber dass die Sirene aus ist, muss nichts heißen.«
    Die elektrischen Blitze waren erloschen, aber es gab kleine Notbeleuchtungen, die alles in ein rötliches Dämmerlicht tauchten. Sie standen in einer großen Eingangshalle mit Sofas, Sesseln und Tischen. Kein Mensch weit und breit.
    »Ich habe noch nie jemanden hier warten sehen«, sagte Thomas, dem die Halle mit einem Schlag bekannt vorkam. »Leer und unheimlich hier.«
    »Ja, ich glaube, Besucher dürfen schon lange nicht mehr ins Hauptquartier kommen«, erwiderte Brenda.
    »Und jetzt, Tommy?«, fragte Newt. »Wir können hier schlecht Wurzeln schlagen.«
    Thomas dachte kurz nach. Sie mussten ihre Freunde finden, aber eine Fluchtmöglichkeit zu organisieren hatte oberste Priorität.
    »Okay. Brenda, wir brauchen deine Hilfe«, sagte er. »Wir müssen zum Hangar und Jorge suchen, damit der ein Berk startklar macht. Newt und Minho, ihr könnt dann zur Verstärkung bei Jorge bleiben, Brenda und ich durchsuchen den Laden hier nach unseren Freunden. Brenda – weißt du, wo wir uns Waffen besorgen können?«
    »Das Waffendepot ist auf dem Weg zum Hangar«, sagte Brenda. »Wird aber sicher bewacht.«
    »Na und?«, meinte Minho. »Wir ballern einfach, bis die oder wir schlappmachen, eins von beidem.«
    »Wir schießen uns den Weg frei«, knurrte Newt. »Wir machen sie alle platt, jeden letzten von diesen dreckigen Neppdeppen.«
    Brenda zeigte auf den einen Flur, der von der Empfangshalle abging. »Da geht’s lang.«
    Brenda rannte Thomas und seinen Mitstreitern durch die gewundenen Gänge voran; die schwachrote Notbeleuchtung wies ihnen den Weg. Sie trafen auf keinen Widerstand, auch wenn hin und wieder eine Käferklinge metallisch klackernd vorbeihuschte. Minho gab einen Schuss auf eins der kleinen Metallwesen ab, verfehlte

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