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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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stimmte sie zu. »Darf
Phoebe uns zu Madame Carême begleiten? Vielleicht werden wir beide neue Kleider
ordern.«
    Peter stimmte zu. Er mochte Phoebe.
Sie schien ihren Platz zu kennen; sie hätte eigentlich in einem Schulzimmer
sitzen sollen, aber sie begegnete dem unerwarteten Vergnügen, zusammen mit den
Erwachsenen zu essen, immerhin mit Haltung. Er bemerkte wohlwollend, dass sie
nur ein paar Bissen mit Brombeermarmelade genommen und dann die Scheibe Toast
beiseite gelegt hatte. Eine Dame war niemals zu jung, um auf ihre Figur zu
achten. Gabby hingegen schien bereits die dritte oder vierte Scheibe Toast zu
verspeisen.
    Er konnte sich nicht länger
zurückhalten. »Halten Sie es für ratsam, so viel Toast mit Marmelade zu essen?»Er
selbst hatte nur ein spärliches Frühstück zu sich genommen, das aus einer Tasse
Tee und ein oder zwei Apfelscheiben bestand. Quill aß natürlich wie ein Bauer.
Das hatte er schon immer getan. Peter gab mit einer eleganten Bewegung noch ein
wenig Zucker in seinen Tee, wobei er sich bemühte, nicht mit dem Löffel gegen
das Porzellan der Tasse zu stoßen.
    Gabby blickte überrascht auf den
Toast in ihrer Hand und legte ihn dann beiseite. »Ich danke Ihnen für Ihren
Ratschlag«, sagte sie und lächelte ihn an.
    Nun, zumindest kann man sie
korrigieren, dachte Peter. Vielleicht war er in der Lage, sie zu verwandeln. In
ein Kunstwerk.
    »Ich hätte nie gedacht, dass zu viel
Brombeermarmelade Übelkeit verursacht«, fuhr Gabby fort. »Bekommt man davon
Bauchschmerzen oder«, sie machte eine Pause, »ein anderes Problem?«
    Peter verschluckte sich an seinem
Tee. Er warf dem Lakaien einen hastigen Blick zu, aber Philips Miene war dank
seiner strengen Ausbildung vollkommen unbeweglich. Peter beschloss, die Frage
nicht zu beantworten.
    »Wenn Sie fertig sind, werde ich die
Kutsche holen lassen«, sagte er, wobei sein Blick absichtlich über sie hinwegglitt.
    Gabby nagte nachdenklich an ihrer
Unterlippe. Bildete sie es sich nur ein oder hatten die Dewland-Brüder ein
Konversationsproblem? Dann heiterte sich ihre Miene wieder auf. Wahrscheinlich
verursachte Brombeermarmelade Verdauungsstörungen und Peter wollte eine solche
Unschicklichkeit beim besten Willen nicht erwähnen.
    Umsichtig faltete sie ihre Serviette
zusammen und legte sie auf den Tisch.
    Gabbys Erscheinen im Etablissement von
Madame Carême war für alle Beteiligten ein Schock. Als ein steifer Butler sie
in das goldfarbene Empfangszimmer führte, erschien Madame Carême durch eine
innere Tür und begrüßte Peter herzlich. Sie schienen in der Tat enge Freunde zu
sein, und Peter machte ihr sofort überschwängliche Komplimente über ein
hinreißendes Ensemble, das eine gewisse Lady Holland am Vortag beim Herzog
getragen hatte. Abgesehen von einem kurzen Nicken schien Madame Carême von
Gabbys Anwesenheit keine Notiz zu nehmen. Und Phoebe hätte ebenso gut
unsichtbar sein können.
    Gabby seufzte und blickte sich um.
Eine Seite des Zimmers war komplett mit Spiegeln bedeckt. Phoebe saß sittsam
auf einem Stuhl neben der Dienerin, die sie begleitet hatte. Gabby wanderte zu
den Spiegeln hinüber. Zu ihrer Belustigung waren sie so angeordnet, dass sich
die Person, die davor stand, von drei Seiten sehen konnte.
    Als sie in die Spiegel blickte,
traten Madame Carême und Peter hinter sie. Madame schenkte ihr nun ein viel
netteres Lächeln als zur Begrüßung und nahm ihre Hand. »Ich muss mich
entschuldigen«, begann sie. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie Monsieur
Dewlands Verlobte sind.«
    Gabby erwiderte ihr Lächeln. Es war
schön zu erfahren, dass Peter so geschätzt wurde.
    »Ihr zukünftiger Mann hat den
Geschmack eines Engels«, fuhr Madame Carême fort. »Seine Kleidung ist immer
geschmackvoll, und gleichzeitig besitzt sie das Quäntchen Fantasie, das eine
angenehme Kreation ausmacht und eine herkömmliche Toilette in eine Kostbarkeit
verwandelt.«
    Gabby blinzelte überrascht und
blickte Peter an, der nun ebenfalls von drei Seiten im Spiegel sichtbar war.
Die Kleidung, die er trug, war schlicht und dunkel. Gabby zog sie den auffälligen
Stickereien und der goldenen Spitze vor, die er bei Hofe getragen hatte. Madame
Carême schien darauf zu warten, dass sie etwas sagte, und so erwiderte sie
schwach: »In der Tat, Peter ist wirklich sehr elegant.«
    »Elegant!« Madame Carêmes Akzent kam
nun stärker zum Vorschein. »Sie haben ja keine Ahnung, Miss Jerningham! Monsieur
Dewland hat mir erklärt, dass Sie gerade erst in England

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