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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Gör
herausstellte. Er brannte vor der Hochzeit nach Amerika durch.«
    Gabby seufzte erleichtert. Sie hatte
es geschafft. Peter war mit ihr zufrieden.
    Peter schoss ein alarmierender
Gedanke durch den Kopf. »Wissen Sie, wie man tanzt?«
    »Ja«, sagte Gabby. »Obwohl ich noch
nie mit einem Mann getanzt habe«, räumte sie ein. »Mein Vater hat eine
Engländerin engagiert, um es mir beizubringen.«
    Peter gefiel die Idee. Wenn Gabby
einen falschen Schritt machte, konnte er beiläufig die Erklärung fallen lassen,
dass seine Verlobte noch nie von einem Mann in den Armen gehalten wurde. Es gab
nicht viele Männer in London, die das von ihrer Verlobten behaupten konnten.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«,
sagte er besänftigend. »Ich werde Ihnen alles erklären.«
    Gabby wurde es ganz warm ums Herz.
Peter benahm sich genau wie der liebenswerte Gentleman aus ihren Tagträumen;
fürsorglich, umsichtig und respektvoll. »O Peter«, rief sie, »ich bin so
glücklich, dass wir heiraten werden!«
    Peter zuckte zusammen. Was zum Teufel
sollte er darauf erwidern? Und warum sagte sie so etwas Intimes in Lady
Sylvias Gegenwart? »Das ist sehr schön«, brachte er schließlich hervor.
    Gabby empfand nur eine leichte
Enttäuschung. Es war zu früh für Peter, die gleiche Vorfreude auszudrücken, die
sie empfand. Aber vielleicht würden sie sich ja an diesem Abend küssen, so wie
sie und Quill sich geküsst hatten. Sie hatte in Quills fester Umarmung und
seinen dunklen Augen eine erwartungsvolle Ungeduld gespürt; sie wollte das
Gleiche am Ende dieses Abends bei Peter spüren.
    Lady Isabel Fester war stolz auf die
Tatsache, dass ihr Ball stets das erste gesellschaftliche Ereignis nach
Einberufung des Parlaments war. Sie achtete sogar sehr sorgfältig darauf, dass
ihr Ball den Beginn der so genannten >Kleinen Saison< darstellte. Als das
Parlament zum Beispiel 1804 in Erwägung zog, wegen des prekären
gesundheitlichen Zustands des Königs die erste Sitzung hinauszuschieben, sagte
Lady Fester mutig ihren Ball ab und gab dafür eben diesen Grund an. Sie verschickte
die Einladungen erst ein zweites Mal, als die Gefahr vorüber war. Sie war der
Meinung, und das zu Recht, dass ihr Ball einige Berühmtheit erlangt hatte. Für
diejenigen, die es nicht ertragen konnten, bis zum März oder April auf dem Land
zu verschimmeln — und zu diesen Menschen zählte sie sich —, diente der Ball als
Signal, dass la haute société nach London zurückgekehrt war. Sollten
sich doch all die kupplerischen Mamas bis nach Ostern in den feuchten
Landhäusern verkriechen. Die wahren élégantes — Lady Fester hatte eine
französische Kinderfrau gehabt und prahlte gern mit ihrer exklusiven Erziehung
—, die wahren élégantes würden nie außerhalb von London verrotten, wenn
sie nicht dazu gezwungen wurden.
    Und so wurde ihr höfliches Lächeln
zu einem aufrichtigen Willkommensgruß, als einer der elegantesten Männer von
ganz London, Lucien Boch, hinter ihrem Butler auf sie zukam.
    »Mein lieber Marquis«, säuselte Lady
Fester. Sie war sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass Boch seinen Titel
zurückgegeben hatte, aber ihrer Meinung nach sollte man solche dummen Fehler
einfach übersehen.
    Lucien machte eine extravagante
Verbeugung und küsste ihr die Hand. »Liebste Lady Fester«, sagte er, »darf ich
Ihnen Mrs Ewing vorstellen?«
    Lady Festers Augen verengten sich
unmerklich. Emily Thorpe — egal, wie sie sich inzwischen nennen mochte — war
nicht die Sorte Frau, die Lady Fester auf ihrem Ball zu empfangen wünschte.
Doch gerade, als sie eine eisige Erwiderung äußern wollte, bemerkte sie Mrs
Ewings Kleid. Es bestand aus einer Lage italienischer bernsteinfarbener
Seidengaze, die über einem dunkleren Crêpe de Chine von bernsteinfarbenen
Schleifen gerafft wurde. Das Oberteil und die Ärmel waren über und über mit
Perlen verziert. Um ehrlich zu sein war Mrs Ewings Kleid mit Abstand das
originellste, das Lady Fester an diesem Abend gesehen hatte, und es würde
ohne Zweifel detailliert in der nächsten Ausgabe von La Belle Assemblée beschrieben
werden. Diese Ehre wollte Lady Fester unbedingt einmal selbst genießen; deshalb
erfasste sie ein Anflug von Neid, der ihr fast den Atem nahm.
    »Es freut mich sehr, Sie kennen zu
lernen, Mrs Ewing«, sagte sie voller Respekt. Das Kleid hatte den Sieg
errungen.
    »Nun«, sagte Lucien leise in Emilys
Ohr, als sie in den Ballsaal schlenderten, »für den Fall, dass Sie es nicht
bemerkt haben, meine Liebe,

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