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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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erfahren hatte, dass Lucas eines Tages seinen Dienst im Hades würde antreten müssen. Wie sollte sie die Zukunft ertragen – in dem Wissen, dass sie nur im Hades mit Lucas zusammen sein konnte? Würde sie so enden wie Persephone?
    »Ich danke dir, Onkel«, sagte sie. »Richte deiner Königin meine Liebe aus.«

16
    H elen und Lucas tauchten am Strand wieder auf. Da sie hoffte, dicht bei Orion anzukommen, hielt Helen es für das Beste, wenn sie in der Nähe des Kampfplatzes landeten, auf dem die Duelle stattgefunden hatten. Sie ging nicht davon aus, dass sich die feindlichen Linien seit ihrem Abflug verändert hatten, und rechnete damit, dass sie Orion sofort antreffen würde.
    Doch als Helen und Lucas aus ihrem Ring aus Eis traten, fanden sie sich inmitten eines riesigen Lagers mit Tausenden von Kämpfern wieder – Scions, Myrmidonen und Normalsterbliche, die sich alle auf den Angriff vorbereiteten.
    »Ist nicht wahr«, schnaufte Helen und starrte fassungslos in die überfüllte Zeltstadt, die am Strand entstanden war. Sie entdeckte Mr Tanis vom Eisenwarenladen, der an einem großen runden Stein ein Schwert schärfte. Seine Augen wirkten merkwürdig ausdruckslos. Helen wollte gerade seinen Namen rufen und ihn fragen, ob es ihm gut ging, als Lucas kräftig an ihrem Arm ruckte.
    »Hoch!«, knurrte er panisch und warf sie in die Luft. Als sie sich von der Schwerkraft gelöst hatte, flog er neben sie und nahm ihre Hand, um sie hinter sich herzuziehen. »Falsche Seite!«, rief er ihr zu und steuerte sie landeinwärts.
    Aus der Luft konnte Helen die beiden Lager sehen, doch ihre Ausmaße überwältigten sie noch immer. Sie und Lucas verharrten kurz schwebend und betrachteten die neue Aufteilung des westlichen Endes von Nantucket. Von Siasconset bis hoch zum Sesachacha Pond war der Strand mit den Zelten von Tantalus’ Armee übersät. Orion und seine Truppen waren in die Dünen zurückgedrängt worden und zahlenmäßig geradezu lächerlich unterlegen. Helen konnte hören, wie Lucas mit sich selbst sprach, als würde er sich eine Liste für später einprägen.
    »Sind wir nicht gerade erst weggegangen?«, fragte Helen ungläubig. Dort unten waren viel zu viele Menschen und Zelte. »Wie konnte das so schnell geschehen?«
    »Hephaistos hat unter dem Olymp genug Waffen gelagert, um jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind auf der Welt ein Schwert in die Hand drücken zu können«, antwortete Lucas abgelenkt. Seine Augen huschten hin und her und seine Lippen bewegten sich, als er kaum hörbar die Zelte durchzählte und sich die Nachschubwege merkte.
    Die ersten Pfeile zischten an ihnen vorbei. Ein paar davon prallten von Helen ab, doch Lucas riss sie instinktiv aus der Schusslinie. Sie waren von einem Trupp Myrmidonen entdeckt worden, der jetzt ganze Schwärme von Pfeilen auf sie abschoss.
    »Mir fehlt nichts«, versicherte sie ihm und wedelte eine Ladung Pfeile weg, die auf ihr Gesicht zuflogen. Um Lucas daran zu erinnern, dass sie die Hälfte des Cestus trug, der sie vor Verletzungen durch Waffen schützte, berührte sie das goldene Herz an ihrer Kette. »Es pikt, aber Pfeile können mich nicht töten. Dich übrigens auch nicht.«
    Lucas beobachtete mit ausdrucksloser Miene, wie die Pfeile von ihm abprallten. Helen warf einen Blick auf sein Herz und sah dort ein Dutzend verschiedener Emotionen herumwirbeln.
    »Bist du wütend auf mich?«, fragte sie flehentlich und legte die Hand auf seine Brust. Lucas schaute zu ihr hinüber, aber sein Blick war so ausdruckslos, dass sie keine Ahnung hatte, was ihm durch den Kopf ging. »Ich weiß, dass ich dich fast unsterblich gemacht habe, ohne dich vorher zu fragen. Aber es liegt immer noch bei dir. Wenn du sterben willst, kannst du es, wann immer du willst. Nicht, dass du sofort sterben wolltest. Aber du weißt schon, irgendwann in der Zukunft kannst du es.«
     
    Eine brennende Kanonenkugel sauste vorbei und verfehlte sie nur knapp, aber weder Helen noch Lucas nahmen sie zur Kenntnis. Ein weiterer Pfeilhagel verdunkelte den Himmel, doch für Helen waren es nur Hintergrundgeräusche, die sie leicht ausblenden konnte, da sie gerade die Gelegenheit hatte, Lucas alles zu erklären.
    »Und dann war da noch diese Sache, die ich gesagt habe – dass du nicht mitfühlend wärst«, fuhr Helen fort und hatte plötzlich Tränen in den Augen. »Du sollst wissen, dass ich das nicht wirklich von dir denke. Ich habe es nur gesagt, weil du noch nicht auf die Probe gestellt wurdest wie Orion und

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