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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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ich. Es war das Einzige, was ich bei der Verhandlung vorbringen konnte und der einzige Grund, aus dem dich die Toten ablehnen würden.«
    Lucas verzog noch immer keine Miene. Helen schloss daraus, dass er sie wegen ihrer Worte bei der Verhandlung jetzt tatsächlich mit anderen Augen sah, wie sie befürchtet hatte. Um ihn zu retten, hatte sie in Kauf genommen, dass er sie jetzt nicht mehr liebte. Helen rannen die Tränen übers Gesicht.
    »Du hasst mich jetzt, oder? Aber ich musste auf deine einzige Schwachstelle hinweisen, auch wenn du mich jetzt nicht mehr leiden kannst. Ich habe es nur getan, um dich zurückzubekommen, und habe dich dadurch verloren.«
    »Du könntest mich nie verlieren, Helen. Nicht einmal, wenn du es darauf anlegen würdest«, sagte er und zog sie am Arm dichter an sich. »Und um das ein für alle Mal klarzustellen – ich bin ganz deiner Meinung. Ich sollte wirklich mitfühlender sein. Ich habe niemals erwartet, dass du mich für perfekt hältst. Ich weiß, dass ich das nicht bin.«
    »Für mich bist du es.«
    »Das ist das Wichtigste für mich«, sagte Lucas leise. »Meine Nicht-Cousine Helen.«
    Einen Moment lang hatte Helen Angst, dass er es nicht tun würde. Sie hatte schon so oft darauf gehofft und war enttäuscht worden, dass sie bezweifelte, dass es jemals passieren würde. Doch dann passierte es wirklich. Er vergrub die Hände in ihren Haaren, zog sie an sich und küsste sie.
    Der Himmel war voller Brandpfeile und brennender Geschosse, die nach geschmolzenem Asphalt stanken. Um sie herum explodierte alles, doch das interessierte Helen nicht. Sie war endlich zu Hause und wollte es nie wieder verlassen.
    Pfeile flogen hin und her, weil Orions Truppen den Beschuss erwiderten. Als Lucas merkte, dass sie mitten ins Kreuzfeuer gerieten, beendete er den Kuss, behielt Helen aber dicht an seiner Seite.
    »Fortsetzung folgt«, versprach er und drückte seine Stirn einen Moment lang an ihre. Dann machten sie sich auf den Rückweg zur Erde.
    Sie flogen schnell und wichen dem stachligen Beschuss aus, so gut es ging, bis sie schließlich auf ihrer Seite des Feldes landeten. Die Bogenschützen trugen Unmengen Pfeile bei sich. Rüstungen klirrten und Leder knarrte. Eine Armee von Scions, wenn auch nur eine kleine, stand der ersten Welle von Tantalus’ Truppen gegenüber – dreiunddreißig Myrmidonen auf der anderen Seite eines breiten Strandabschnitts, befehligt von Tantalus, der hinter seinen Kriegern Stellung bezogen hatte. Helen hörte, wie er seiner Armee Befehle zubrüllte, und musste anerkennen, dass er sein Handwerk beherrschte. Er war nun schon einige Monate lang ihr persönlicher Buhmann gewesen, aber ein Feigling war er nicht.
    Sofort nachdem Helen und Lucas gelandet waren, rannten Orion und Castor auf sie zu.
    »Wie hast du …?«, fragte Orion Helen, während Castor seinen Sohn in die Arme schloss.
    »Erzähl ich dir später«, versprach Helen.
    »Wo ist Hector?«, fragte Lucas.
    »In meinem Zelt«, antwortete Orion und führte Helen und Lucas darauf zu. »Er glaubt tatsächlich, dass er kämpfen wird.«
    »Ich glaube nicht nur, dass ich kämpfen werde, ich werde kämpfen«, verkündete Hector mit seiner knurrigsten Stimme.
    »Hector, wenn du dich noch einmal umbringen lässt, werde ich dich, wenn ich den Hades übernehme, schön lange im Tartaros schmoren lassen«, scherzte Lucas, als sie das Zelt betraten.
    Das Erste, was Helen im Zelt auffiel, waren sechs Rüstungen, die an hölzernen Ständern hingen wie hohle Soldaten, die das Zelt bewachten.
    Bronze für Hector, weiß für Orion, silber für Castor, rot für Jason und schwarz für Lucas, dachte Helen. Es gab aber auch eine goldene Rüstung – Größe und Form ließen darauf schließen, dass sie für eine Frau gemacht worden war. Das ist meine.
    Jason erneuerte gerade den Verband um Hectors Brust. Seinen Bruder zu heilen, hatte Jason so angestrengt, dass er ganz blass und zittrig war.
    »Lucas!«, jubelte Cassandra und warf sich auf ihren Bruder. Er fing seine kleine Schwester auf und drückte sie an sich. Auch seine Cousins stürzten sich auf ihn, umarmten ihn und klopften ihm auf die Schulter, doch obwohl sie glücklich waren, ihn zu sehen, hatten doch alle gehört, was er gesagt hatte.
    »Was meinst du damit, ›wenn du den Hades übernimmst‹?«, fragte Cassandra und ließ Lucas los.
    »Was ist passiert?«, fragte Castor Helen vorwurfsvoll, als hätte sie ihre Aufgabe nur zur Hälfte erfüllt.
    »Dad, hör zu, es gibt keinen

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