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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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betrachtete sein Herz, das gelb und zerschlagen wirkte, und sie erkannte, dass Claires Verrat ihn so verletzt hatte, dass er ihr nicht einmal in die Augen sehen konnte.
    »Pallas wird nicht gegen dich und Hector kämpfen«, schnaufte sie stur. »Daedalus weigert sich, gegen Orion anzutreten, und die Götter haben die Unterstützung der meisten Scions auf ihrer Seite verloren, weil sie Normalsterbliche hypnotisieren.« Aus Claires Mund begann Blut zu strömen.
    Es gab nur eine einzige Kraft, die Helen nicht besaß und die sie sich im Moment am meisten wünschte – die Fähigkeit, Menschen zu heilen, die sie liebte.
    »Tu was!«, schrie sie Jason an.
    »Ihre Lunge ist durchstoßen«, sagte er, während Claire unter seinen Händen herumzappelte. »Ich muss sie betäuben.«
    »Claire, bitte beruhige dich«, sagte Cassandra beschwichtigend. »Lass Jason arbeiten.«
    »Nein!«, widersprach Claire und stieß Jasons glühende Hände weg. Sie versuchte, sich aufzusetzen, um ihre Botschaft zu überbringen, aber dadurch quoll nur noch mehr Blut aus ihrem Mund. »Tantalus, eine Handvoll von den Hundert Cousins und die Myrmidonen sind alles, was noch übrig ist«, sagte sie und drohte an ihrem eigenen Blut zu ersticken. »Tantalus führt sie alle an. Er ist das Gehirn und wird von den Myrmidonen gut bewacht.«
    »Versuch, still zu liegen«, sagte Cassandra und half Claire, sich wieder auszustrecken.
    »Es tut mir so leid«, hustete Claire. »Ari und ich dachten, wir tun das Richtige.«
    »Ich weiß«, sagte Jason, und die Verbitterung, die Helen in seinem Herzen erkannt hatte, verwandelte sich in eine wundervolle rotgoldene Wolke. »Und jetzt halt endlich den Schnabel«, flüsterte er liebevoll.
    Als er mit seiner glühenden Hand über Claires Kopf fuhr, verlor sie das Bewusstsein. Helen sah einen Moment lang zu, wie sich Claires Wunden schlossen und Jason vor Anstrengung immer blasser wurde. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Daphne.
    »Danke«, sagte Helen mürrisch. »Dafür, dass du sie geholt hast.«
    Daphne nickte und betrachtete die Wunde in ihrem Oberschenkel. »Ich bin nicht in der Position, eine Gegenleistung zu verlangen. Aber ich bitte dich, dass du Tantalus mir überlässt.«
    »Er gehört ganz dir«, sagte Helen kalt. Dann verließ sie das Zelt, um über das Schlachtfeld zu fliegen und nach ihren Männern zu suchen.
    Lucas entdeckte sie als Ersten. Er kämpfte an der Seite seines Vaters. Sie wusste, dass Lucas nichts passieren konnte und dass er seinen Vater beschützen würde. Dann sah sie sich nach Orion um. Pfeile zischten an ihr vorbei, als die Myrmidonen hinter der Front ihre Köcher leerten. Als sie jedoch bemerkten, wie die Pfeile von ihr abprallten, ließen sie die Bögen sinken und zeigten auf sie.
    Aus der Luft erblickte Helen Orion und Hector, die Rücken an Rücken kämpften. Sie waren von sechs Myrmidonen umzingelt. Helen flog zu ihnen, und sobald sie in Reichweite war, entfernte sie die Schwerter aus den Händen der Angreifer. Sechs Klingen sprangen in die Luft und blieben dort schweben, während Helen mit einem absichtlich heftigen Aufprall neben Hector und Orion landete.
    Ihre Ankunft hatte jedoch nicht den Effekt, den sie erwartet hatte. Statt wegzulaufen, rückten die Myrmidonen vor.
    »Der Tyrann«, intonierten sie und kamen auf sie zu wie der personifizierte Hass. »Den Tyrannen töten.«
    »Nicht dein bester Zug, Prinzessin«, schalt Hector. Er zeigte hektisch auf Orion. »Schaff sie vom Schlachtfeld!«
    Bevor Helen herausfinden konnte, wieso Hector so ausflippte, hatte Orion sie sich schon über die Schulter geworfen und rannte in Richtung Zelt. Während sie unangenehm gegen Orions Rücken wippte, gelang es ihr, sich so weit hochzustemmen, dass sie sehen konnte, wie die rund dreißig Myrmidonen hinter ihr herstürmten.
    Bei einem Schachspiel war die Dame die vielseitigste Figur, doch wenn sie besiegt wurde, war das Spiel noch nicht zu Ende. Erst wenn der König bewegungsunfähig war, war der Spieler schachmatt. Helen erkannte erst jetzt, dass sie in diesem Spiel der König war und nicht die Dame.
    Plötzlich entdeckte Helen jemanden, der in einer goldenen Rüstung über das Schlachtfeld rannte – in ihrer goldenen Rüstung.
    »Warte!«, schrie Helen hinter dem Mädchen her, das so dumm war, sich für sie auszugeben. »Das ist doch Selbstmord!«
    Aber das Mädchen tauchte ohne das geringste Zögern in Rauch, Nebel und heranstürmenden Kriegern unter und verschwand.
    Die Scions aus dem

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