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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Haus von Athen schlossen hinter Orion die Reihen und stellten sich den Myrmidonen entgegen. Helen begriff, dass das Mädchen in der goldenen Rüstung nur eine Person sein konnte. Ihre Mutter.
     
    Bevor Daphne die goldene Rüstung vom Ständer nahm, wartete sie, bis Jason sich bei Claires Heilung so verausgabt hatte, dass er nahezu bewusstlos war, und Cassandra losgegangen war, um ihm etwas zu essen zu holen. Sie legte die Rüstung hastig an, tauschte ihr Gesicht gegen das von Helen ein und stürmte hinaus aufs Schlachtfeld.
    Ihr war klar, dass sie nicht überleben würde, aber sie hatte nie besonderen Wert auf ihr eigenes Leben gelegt. Sie hatte Ajax für immer verloren. Nach all den Jahren hatte sie diese Tatsache endlich akzeptiert. Jetzt blieb ihr nur noch eines zu tun. Nur noch ein Versprechen einzulösen.
    Sie musste das Schlachtfeld überqueren, während der Hauptteil von Tantalus’ Armee mit Kämpfen beschäftigt war. Und dann würde sie nahe genug an ihn herankommen, um ihn zu töten.
    Dafür hatte sie schon vor Monaten ihr Herz hergegeben – ihr Herz für Hekates Hilfe, diesen Mann zu erledigen. Es spielte keine Rolle, welche Vorsichtsmaßnahmen Tantalus traf. Hekate, die Wächterin aller Wegkreuzungen und Schwellen, hatte versprochen, Daphne jede Tür zu öffnen.
    Als sie durch das Niemandsland rannte, hoffte ein Teil von Daphne, dass Helen glauben würde, dass sie es tat, um ihr zu helfen. Ein noch größerer Teil von Daphne wünschte, dass es so wäre. Aber sie wusste es besser. Sie tat es hauptsächlich aus Rache. Die Tatsache, dass sie Helen damit half, war nur ein praktischer Nebeneffekt.
    Die Myrmidonen waren abgelenkt und jagten die echte Helen, die über Orions Schulter hing und von ihm vom Schlachtfeld geschleppt wurde. Daphne war sich bewusst, wie sinnvoll es war, ihre Tochter aus der Gefahrenzone zu schaffen. Sie war einfach keine geborene Kämpferin, und Daphne konnte froh sein, dass Orion so vernünftig gewesen war, sie wegzuschaffen.
    Im Gegensatz zu ihrer großherzigen und leicht zu verblüffenden Tochter hatte Daphne schon in vielen Schlachten gekämpft und wusste, wie man mit dem Schwert umging. Sie ignorierte die rasch heilenden Wunden in ihrem Oberschenkel und der Schulter, mähte ein paar der Hundert Cousins nieder und schuf sich auf diese Weise einen Weg durch die feindlichen Linien.
    Daphne wirbelte im Kreis herum, um so viele wie möglich von ihnen zu beschäftigen und die Feinde auf diese Weise von Hector, Lucas und Castor abzulenken. Keiner von Helens Kämpfern trug seine Rüstung und sie brauchten eine Gelegenheit, sich neu zu formieren. Das war nur möglich, wenn Daphne die Angreifer zurückdrängte. Solange die Myrmidonen hinter der echten Helen herjagten, hatte Daphne vielleicht die Chance, die feindlichen Linien zu durchbrechen und ihr wahres Ziel zu erreichen.
    Sie tötete drei Männer, doch dann erregten ihre Blitze Castors Aufmerksamkeit.
    »Helen!«, schrie er. Als er sah, dass Daphne von immer mehr Soldaten umringt wurde, stürmte er los, um sie zu retten.
    »Bleib zurück, Caz!«, brüllte Daphne, die absichtlich seinen alten Spitznamen benutzte. Er war ein kluger Mann und begriff sofort, dass das Mädchen in der goldenen Rüstung nicht Helen war, auch wenn es genauso aussah.
    Castor streckte den Arm aus, um Lucas daran zu hindern, dass er zu ihr flog, und erklärte ihm hastig, was Daphne vorhatte. Dann konzentrierten sich die beiden wieder darauf, die Hundert Cousins zu bekämpfen. Daphne erledigte den letzten der Männer, die sie umstellt hatten.
    Im feindlichen Lager kickte sie ein paar der hypnotisierten Normalbürger aus dem Weg. Alle Scions und Myrmidonen waren auf dem Schlachtfeld und die sterblichen Reservisten waren noch nicht zum Einsatz gekommen. Daphne wollte ihr Schwert nicht gegen sie einsetzen und steckte es weg, denn bei diesen Leuten reichten nicht-tödliche Kampftechniken aus.
    Auch unbewaffnet brachte sie die Reservetruppen in Sekunden hinter sich, steuerte das größte der Zelte an und brüllte ihre Herausforderung.
    »Tantalus! Lass uns das sofort austragen!«, rief Daphne, die immer noch als Helen auftrat. Rund um sie herum begannen die Leute, sich das Wort Tyrann zuzuflüstern. Daphnes Rechnung war aufgegangen. Die anderen fielen auf ihre Maskerade herein. »Dein Leben oder meins. Wir beenden diesen Krieg, bevor er anfängt.«
    Tantalus schlug die Zeltklappe zurück und kam in voller Rüstung heraus. Daphne klappte ihr Visier zu und umklammerte

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