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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Elektromagnetismus«, sagte Pallas. »Allerdings habe ich noch nie von einem Blitzwerfer gehört, der genügend Spannung erzeugen kann, um ein so starkes Magnetfeld aufzubauen.«
    »Sie ist zu stark«, sagte Tantalus leise zu Pallas. »Sie könnte uns alle töten.« Pallas nickte zustimmend und Daedalus ebenfalls.
    Im Zimmer herrschte Schweigen, als alle darüber nachdachten. Daphne konnte jedoch nicht zulassen, dass sie von dieser Nebensächlichkeit abgelenkt wurden.
    Sie griff nach dem Zweig des Aeneas, den Orion als goldenes Armband getarnt am Handgelenk trug. »Hast du damit ein Portal geöffnet und Helen und Lucas hindurchgestoßen?«
    »Nein. Ich kann nur bestehende Portale öffnen, keine neuen schaffen«, antwortete er. »Nur Helen kann sich ihre eigenen Portale machen, wann immer sie sie braucht.«
    »Das Eis?«, fragte Daphne und hoffte, dass Orion die Situation erklären würde. Sie wollte, dass alle in die richtige Richtung dachten.
    »Es erscheint immer Eis, wenn sie hinabsteigt. Aber wenn sie in die Unterwelt gegangen wäre, müsste sie schon wieder hier sein. In der Unterwelt bleibt die Zeit stehen«, sagte Orion, der keine Ahnung hatte, worauf Daphne hinauswollte.
    »Das ist nicht immer der Fall. Jedenfalls nicht bei Helen«, widersprach Daphne. »Einmal, als ich bei ihr war, ist die Zeit hier auf der Erde vergangen, während Helen in der Unterwelt war.«
    Castor sah Tantalus an, von dem Daphne wusste, dass er ein Falschfinder war. Tantalus nickte. »Sie sagt die Wahrheit.«
    »Die Unterwelt?«, flüsterte Castor und seine Stimme brach. »Warum sollte sie Lucas in die Unterwelt bringen?«
    Sie alle hatten die grauenvolle Hitze von Helens elektrischem Sturm gefühlt. Alle außer Daphne, der selbst glühende Blitze nichts ausmachten, hatten Verbrennungen an unbedeckten Hautpartien davongetragen. Und Lucas hatte sie festgehalten, während sie in diesem Zustand gewesen war. Kombinierte man diesen Umstand mit der Unterwelt, gab es keinen Zweifel mehr, dass Lucas tot war oder im Sterben lag.
    »Onkel«, sagte Hector sanft. Castor starrte ins Leere, als hätte er seinen Neffen nicht gehört. Hector sah zu Jason und Ariadne hinüber. Sie waren sprachlos und schauten einander an, als hofften sie auf Antworten.
    »Helen kennt die Unterwelt besser als jeder andere. Vielleicht weiß sie einen Ort, der Lucas helfen kann. Vielleicht hat sie ihn deswegen dorthin gebracht«, dachte Jason laut nach. Sie alle sahen Orion an und hofften, dass er Jasons Vermutung bestätigte.
    »Kann das stimmen?«, fragte Castor. Orion zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf, um ihnen anzuzeigen, dass er es nicht wusste. Sehr hoffnungsvoll sah er jedenfalls nicht aus. Daphne ließ noch ein paar Sekunden verstreichen, damit sich alle an diesen Gedanken gewöhnen konnten.
    »Was, wenn sie dort unten bei ihm bleibt, Orion?«, fragte Daphne ruhig. Sie musste sich ermahnen, nicht zu viel Druck auf ihn auszuüben. Orions Gesicht versteinerte, als er sich vorstellte, Helen für immer zu verlieren. Er liebte sie und würde alles für sie tun, genau wie Daphne es geplant hatte, als sie die beiden in der Unterwelt zusammengebracht hatte.
    Eigentlich war es vorhersehbar gewesen. Zwei gut aussehende Jugendliche, die sich einer kaum lösbaren Aufgabe gegenübersahen, schlossen sich natürlich zusammen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Daphne brauchte nur die Beziehung zu Lucas unmöglich zu machen, Orion etwas Hoffnung zu geben, und er würde sich garantiert in Helen verlieben. Jetzt konnte Daphne nur hoffen, dass er ihre Tochter genug liebte … und sie ihn vollends in der Hand hatte.
    »Könntest du ihr folgen?«, fuhr sie fort, um ihn so unauffällig in die richtige Richtung zu schubsen, dass er von selbst erkannte, was er zu tun hatte, oder vielmehr, welche Rolle er in diesem Zyklus spielen sollte. »Kannst du sie zurückholen?«
    »Von den Toten?«, platzte es aus Daedalus heraus, bevor er sich bremsen konnte. Er warf Castor einen verlegenen Blick zu. »Tut mir leid, Castor. Aber dein Sohn sah nicht gut aus.«
    Castor nickte. Sein Gesicht war leichenblass.
    »Wir wissen noch nicht, was passiert ist. Gib die Hoffnung nicht auf«, flüsterte Tantalus Castor ins Ohr. Er legte seinem Bruder tröstend eine Hand auf die Schulter. Daphne musste sich zusammenreißen, um beim Klang seiner Stimme keinen Wutanfall zu bekommen. Sie wollte Castor mitteilen, dass er ihm nicht trauen durfte, aber ihr war klar, dass das sinnlos war.
    Tantalus

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