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03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen

Titel: 03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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auf die Farm zurückkehren!“ Patty war erleichtert. „Wir sollten vielleicht bald aufbrechen. Dort scheint ja wohl ein christlicherer Ort zu sein als hier.“
    Das hatte mir gerade noch gefehlt: eine queen, die unser Leben aufmischte!
    Es musste mir irgendwie gelingen, Patty loszuwerden, bevor ich mit Josh heimkehrte. Das war mir jetzt klar. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen konnte, ohne gleichzeitig sämtliche Regeln des Gehorsams zu missachten. Es gab nur eine Lösung: Patty musste selbst erkennen, dass sie nicht mehr in mein Leben gehörte. Aber ich hatte keine Ahnung, was dann mit ihr werden sollte ..
    „Sind deine Mitfrauen, mit denen du damals fortgingst, noch gesund?“, fragte sie.
    „Ja, wir haben uns eingerichtet. Es ist nicht leicht, mitten auf dem Land zu leben. Wir arbeiten hart, um zurechtzukommen .“
    Sie hatte mir kaum zugehört, wie ihre Antwort zeigte: „Du musst meine Kleider waschen.“ Wir kehrten zu meiner Hütte zurück, um die kostbaren Stoffe unverzüglich zu holen. Sie sah sich in dem fast leeren Raum um und deutete auf die der Fensteröffnung gegenüberliegende Seite: „Dort wirst du einen Altar bauen und ein Kreuz mit einem Schwarzen Jesus errichten.“
    Mit Josh Weihnachten feiern - das war eine Sache. Den Glauben meines Vaters in dieser Form aufleben zu lassen, eine andere. Gott als oberstem Schöpfer hatte ich keineswegs abgeschworen; er stellte für mich die große Energie dar, aus der sich alles ableitete. Seit meinem ersten Besuch bei Ezira hatte ich jedoch Mutter Erde als Sinnbild der weiblichen Kraft erkannt, die Menschen, Tiere und Pflanzen nährte. Ich verehrte sie gewissermaßen als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen. Patty hätte das nicht verstehen wollen; in ihrem Alter ändert kaum jemand seine Ansichten so radikal. So lud ich mir schweigend das Bündel auf den schmerzenden
    Kopf, um zum Fluss zu gehen, wo ich meinen Tochterpflichten nachkommen konnte.
    Wir wollten gerade aufbrechen, als Tanisha mir unseren Tee in einer Kalebasse brachte. Sie sah, was ich vorhatte. „Choga, lass mich das machen!“, rief sie.
    Ich hätte das Angebot meiner Freundin ohnehin nicht angenommen; sie sollte nicht Pattys Dienerin sein. Aber die queen sagte bereits schroff: „Du siehst doch, dass Tochter Choga sich um meine Angelegenheiten kümmert.“
    Tanisha wich eingeschüchtert zurück.

    „Danke, Tanisha, ich muss es wirklich machen“, sagte ich.
    „Schaffst du es denn?“, fragte sie mitfühlend.
    „Sie ist eine große, kräftige Frau! Hast du keine Arbeit, Mädchen?“ Das war der Ton, den ich von Patty kannte ..
    Wir liefen quer durch den Compound, um den Weg zum Fluss zu erreichen.
    Patty ging voraus, ich hinterher. Die jungen Mädchen blickten mir verwundert nach. So etwas gab es bei Ezira sonst nicht. Selbst die alte Lehrerin wusch ihre Tücher selbst.
    Dann rannte mein Sohn auf mich zu, Faraa auf dem Rücken. „Mama, du sollst dich doch schonen!“
    „Ist schon okay, Schatz. Ich werde ja nicht jeden Tag waschen“, meinte ich.
    Tanisha nahm ihn bei der Hand und führte ihn fort.
    „Warum tut Mama das?“, hörte ich ihn fragen, und Tanisha antwortete:
    „Weil es ihre Pflicht ist.“

Ein Haufen Scherben
    Als wir am Fluss angekommen waren, bat ich Mama Patty, mir das Bündel vom Kopf zu nehmen. Ich war außer Atem und brauchte eine Pause, bevor ich die Tücher waschen konnte. Erschöpft ließ ich mich nieder.
    „Was ist mit dir, Tochter Choga?“
    „Ich habe Aids“, erwiderte ich.
    „Du auch? Das ist ja furchtbar.“ Sie schüttelte den Kopf und blickte mich prüfend an: „Du bist doch deinem Mann immer treu gewesen, Tochter?“
    Mein Mann! Ich hatte ihn niemals so genannt. Doch solche Kleinigkeiten erschienen mir allmählich nebensächlich. „Ja“, sagte ich, „immer.“
    „Felix hat nur Unglück gebracht“, stöhnte sie. Ebenso wie ich hatte sie das Elend der Frauen, die er infiziert hatte, miterlebt. Allerdings waren es meine Mutter, Bisi und Ada gewesen, die sich während Felix' Herrschaft im Harem und nach seinem Tod um die Kranken gekümmert hatten. Deshalb war Mama Lisa bis zu ihrem Tod im Harem geblieben.
    Ich hatte neue Kräfte gesammelt und stieg bedächtig in den Fluss, um mit dem ersten von Pattys Tüchern zu beginnen. Wäsche waschen zählte ohnehin nicht zu meinen Leidenschaften. Es aus Gehorsam zu tun, kostete mich eine Menge Überwindung. Doch ich ließ mir nichts anmerken.
    Die Besucherin trug das Herz offenbar auf der

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