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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Spiel."
    „Matt, das ist lächerlich." Fast hätte sie gelacht.
    „Du spielst doch nicht einmal um Streichhölzer."
    „Heute, damals war das anders." Er lächelte fast selbstironisch. „Es war wie ein Fieber, und meines war ziemlich hitzig, bis ich mehr verloren hatte, als ich mir leisten konnte. Ich war verzweifelt. Ich schuldete gewissen Leuten Geld, die einem das Fell über die Ohren ziehen, wenn man es nicht pünktlich zurückzahlt. Ich fälschte einen Scheck - den Scheck eines Klienten. Natürlich kam es schnell heraus.
    Mein Klient wollte kein Aufsehen, darum hat er keine Anzeige gemacht. Ich habe meine Seele verpfändet und den Rest versetzt, um ihm alles zurückzuzahlen.
    Es war so etwas wie ein Wendepunkt in meinem Leben."
    Er lachte, doch ohne Fröhlichkeit. „Meine Karriere stand auf dem Spiel, und ich bin endlich mit mir ernsthaft ins Gewissen gegangen. Was ich mir eingestehen musste, war alles andere als angenehm. Darum habe ich mich einer Selbsthilfegruppe von Spielern angeschlossen. Und obwohl das Spielen fast mein Leben zerstört hatte, muss ich den Drang danach immer noch bekämpfen." Er sah Carrie an. „Wenn du einen anderen Agenten willst, könnte ich es verstehen."
    Langsam erhob sie sich und ging zu ihm. Wortlos legte sie die Arme um ihn und warf Kirk über Matts Schulter einen ernsthaften Blick zu. „Ich will keinen anderen Agenten. Du weißt, ich bestehe immer nur auf dem Besten."
    Er lachte gepresst und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du weißt, ich würde dich nie hintergehen." Er erhob sich. „Ich muss gehen." Er wandte sich Kirk zu, und einen Augenblick musterten sich die beiden Männer. „Pass auf sie auf."
    „Das habe ich mir vorgenommen."
    Mit einem kurzen Nicken verließ Matt den Raum.
    Im gleichen Augenblick drehte sich Carrie zu Kirk um. „Wie konntest du? Wie konntest du ihn so demütigen?"
    „Es war notwendig." Trotzdem spürte er einen schalen Geschmack im Mund, der auch durch einen weiteren Brandy nicht so leicht weggespült werden konnte.
    „Notwendig? Wieso? Was haben Spielschulden von damals mit dem zu tun, was mir heute geschieht?"
    „Wenn ein Mensch eine Leidenschaft entwickelt, dann könnte er auch eine weitere entwickeln."
    „Das ist lächerlich."
    „Nein, eine Tatsache."
    „Matt Burns hat nie versucht, etwas anderes zu sein als mein Agent und mein Freund. Und er hätte genügend Möglichkeiten gehabt."

    „Hättest du ihn gelassen?"
    Carrie nahm sich eine Zigarette, doch erst nach drei Versuchen mit dem Tischfeuerzeug gelang es ihr, sie anzuzünden. „Was hat das damit zu tun?"
    Er kam näher und legte seine Hand auf ihren Arm.
    „Hättest du?"
    „Nein." Sie warf den Kopf zurück und blies den Rauch aus. „Nein."
    „Und er weiß es." Sie entriss ihm den Arm, und er beobachtete, wie sie im Raum auf und ab ging. „Du verstehst dich doch auf Drehbücher. Nimm das hier: Der Mann arbeitet jahrelang mit dir und schafft das Image des kühlen, unnahbaren Sexsymbols.
    Vielleicht will er haben, was er mitgestaltet hat."
    „Das ergibt keinen Sinn, Doran." Plötzlich war die Furcht wieder da. Sie kämpfte mit sich, um sie nicht durchbrechen zu lassen. „Warum sollte sich mir ein Mann, den ich kenne, ein Mann, der mir nahesteht, nicht einfach offen nähern?"
    „Eben weil du ihn kennst, weil du ihm nahestehst.
    Denn er kennt seine Chancen."
    Heftig drückte sie ihre Zigarette aus. „Wie sollte er sie kennen, wenn er nie gefragt hat?"
    Kirk legte eine Hand an ihre Wange, um ihr nervöses Auf-und-ab- Gehen zu beenden. „Meinst du, ein Mann weiß nicht, wann eine Frau interessiert ist?" Sein Daumen strich über ihre Wange. Der Funke war da, so wie es vom ersten Augenblick an gewesen war. Sie fühlte es und verwünschte es.
    Sie umfasste sein Handgelenk und zog es weg.
    „Ich bin müde. Ich gehe zu Bett."
    Carrie konnte nur schwer Schlaf finden. Sie warf sich hin und her, fiel in einen leichten Dämmerschlaf und erwachte wieder. Sie wollte schon fast der Versuchung nachgeben, Schlaftabletten zu nehmen.
    Doch dann erinnerte sie sich an ihren Grundsatz, sich nie wegen persönlicher oder beruflicher Probleme künstlich zu betäuben.
    Warum hatte sie ihr Leben jetzt nicht unter Kontrolle?
    Sie hatte es doch immer geschafft, ihre Probleme zu meistern. Vielleicht, weil sie eine von dreien war.
    Sie hatte persönliche Tragödien, Enttäuschungen und Verluste erlebt, doch immer hatte sie sich wieder ihren Weg erkämpft. Und jetzt kämpfte sie nicht. Noch nie hatte

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