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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wieder zurück zum Kamin.
    Hastig zog er an seiner Zigarette. „Man muss doch herausfinden können, wo sie gekauft worden sind."
    „Anscheinend nicht." Carrie presste ihre Finger an den Nacken im erfolglosen Bemühen, die Verspannung zu lösen. „Kirks Leute haben in allen Blumengeschäften nachgeforscht. Nichts."
    „Die Anrufe?"
    „Sie konnten nicht zurückverfolgt werden, es gab bisher nicht genug Anhaltspunkte."
    „Verdammt, es muss doch etwas geben. Carrie, willst du nicht doch die Polizei einschalten?"
    Ihrem Freund Matt gegenüber konnte es Carrie sich erlauben, ihren abgespannten Zustand zu zeigen. „Matt, meinst du wirklich, sie könnte mehr erreichen als Kirk?"
    „Ich weiß nicht." Er konnte die stille Verzweiflung in ihrem Blick kaum noch ertragen und sah finster auf sein Glas hinunter. „Ich weiß es einfach nicht.
    Ich war fest davon überzeugt, dass diese Angelegenheit in wenigen Tagen geklärt sein würde."
    „So einfach ist es nicht. Der Mann ist klug und vorsichtig." Nervös schwenkte Carrie ihren Brandy im Glas herum, ohne ihn zu trinken. „Kirk überprüft alle, die ich kenne - dich inbegriffen."
    Er blieb stehen und starrte sie an. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als er die Hand in die Tasche steckte und nervös nach seinem Feuerzeug suchte. „Immerhin ist er gründlich."
    „Mir gefällt das nicht, Matt. Ich fühle mich, ich weiß auch nicht, irgendwie schäbig, wenn ich daran denke, dass er meinetwegen im Privatleben anderer Menschen herumschnüffelt."
    Unbehaglich legte Matt einen Arm um ihre Schulter. „Baby, wenn schmutzige Wäsche gewaschen werden muss, um dieser Sache auf den Grund zu kommen, dann ist es das wert." Er schwieg einen Moment und räusperte sich dann.
    „Und was hat er herausgefunden?"
    „Ich weiß nicht." Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Die Sonne war mittlerweile ganz verschwunden, nur einen Hauch von Farbe hatte sie auf den Wolken zurückgelassen. „Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht wissen will, Matt." Sie konnte sich noch gut an Kirks kühle Missbilligung ihrer Feigheit erinnern. „Wir sind übereingekommen, dass ich die von ihm aufgestellten
    Vorsichtsmaßnahmen beachte, er aber die Informationen, die er sich verschafft, für sich be-hält."
    Matt hatte mit seinem silbernen Feuerzeug gespielt und knipste es jetzt an. „Du steckst den Kopf in den Sand, Carrie."
    „Das ist mir gleichgültig."
    „Es gibt keinen Menschen, vor allem keinen über zwanzig, in dessen Leben es nicht etwas gibt, das ihm unangenehm ist, etwas, das er lieber im Verborgenen halten will. Aber Kirk hat recht mit seinen Nachforschungen, und bei ihm weiß ich, dass er das, was er herausfindet, für sich behält."
    „Danke für dein Vertrauen." Kirk stand im Türrahmen und betrachtete die beiden. Der Raum lag im Halbdunkel, und Carrie, den Kopf immer noch an Matt geschmiegt, machte einen entspannten Eindruck, als könnte sie stundenlang so verharren.
    „Immerhin habe ich dich empfohlen", entgegnete Matt leichthin. „Und ich gebe ungern einen Fehler zu."
    Kirk ging zur Bar und goss sich einen doppelten Brandy ein. „Was war los mit dir, Matt? Wir haben dich selten gesehen."
    „Ich war beschäftigt."
    Carrie spürte die Spannung zwischen den Männern. „Hör auf, Kirk, fang jetzt nicht mit ihm an."
    „Du sagst mir schon wieder, wie ich meinen Job zu tun habe, En- gel."
    „Ich lasse es nicht zu, dass du meine Freunde auf diese Art und Weise behandelst."
    „Es ist nett von dir, Carrie, aber nicht notwendig."
    Matt und Kirk maßen einander mit Blicken. „Als ich Carrie riet, dich mit der Sache zu beauftragen, hätte ich wissen müssen, dass du es ausgräbst."
    Kirks Miene war komplett ausdruckslos. „Ja, allerdings, das hättest du."
    „Was ausgraben?", wollte Carrie wissen.
    Kirk hob sein Glas in Matts Richtung. „Vielleicht willst du es ihr selbst sagen."
    „Ja. Setz dich, Carrie." Als sie ihn nur ansah, drückte er leicht ihre Schulter. „Bitte, setz dich."
    Sie spürte den mittlerweile schon vertrauten Druck im Magen und nahm im Sessel Platz. „Also gut, ich sitze."
    „Vor ungefähr zehn Jahren geriet ich in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten."
    „Matt, darüber brauchst du mir nichts zu erzählen."
    „Doch." Er warf Kirk einen kurzen Blick zu. „Ich will, dass du es von mir hörst." Er machte eine abwehrende Handbewegung, als sie Einwände erheben wollte. „Hör mir einfach zu, auch wenn es mir nicht leichtfällt. Der Grund war damals das

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