Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
uns ja noch einmal über eine Neuaufteilung der Räumlichkeiten unterhalten ...«
    »Ach?« Sie sah zu ihm auf.
    »Hmmm ...« Eilig tupfte er einen Kuss auf ihre Lippen. »Ich schlage Auslosen vor.«
    »Was?«
    »Wir losen!« Daniel hob die Schultern. »Das ist nur fair, die Chancen sind gleich verteilt. Der Verlierer räumt sein Zimmer. Außerdem haben wir noch jede Menge Zeit, um das zu klären. Obwohl du ein Elefantengedächtnis besitzt, dauert es trotzdem keine zwei Jahre, dafür aber ein knappes, bevor überhaupt mit einem Baby zu rechnen ist ...«
    Damit berührte er einen sehr wunden Punkt. Denn bisher war mit gar nichts zu rechnen, trotz des Umstands, dass Tina inzwischen ein halbes Vermögen in Schwangerschaftstests investiert hatte. Der Besitzer des Drugstores an der Ecke war ihr neuer Freund und bangte jedes Mal mit ihr.
    Vergebens.
    »Meinst du ...« Sie musste schlucken, um fortfahren zu können. »Was meinst du, warum es nicht ...«
    »Tina, manche Leute versuchen es jahrelang, bevor sie erfolgreich sind«, seufzte Daniel und streichelte dabei ihre nicht mehr ganz so knochige Schulter. »Das ist völlig normal.«
    »Nein! Beim ersten Mal ...«
    »... hatten wir eben Glück oder eher nicht. Mach dir keine Sorgen, okay? Es wird funktionieren. Außerdem bin ich ganz froh, dass wir bisher leer ausgegangen sind. Ich will nicht eine Sekunde von dieser Schwangerschaft verpassen.« Er zwang ihren Kopf zurück und betrachtete sie eindringlich. » Wir werden ein Baby haben! Das steht fest wie das Amen in der Kirche.«
    Genauso sah sie das ja auch! Aber sie hatte sich jetzt dafür entschieden! Also sollte es auch jetzt kommen und nicht in ein paar Jahren. Schon wegen dieser nervigen Esserei …
    Das dachte Tina, behielt ihre mürrischen Argumente jedoch für sich, ließ sich stattdessen umarmen und erwiderte mit offenbar unstillbarer Leidenschaft und Sehnsucht seinen Kuss. Die machte nämlich nicht die geringsten Anstalten, irgendwann befriedigt zu sein.
    * * *
    V iel zu schnell verging die Nacht, und als der Morgen dämmerte, stand Daniel auf und zog sich an.
    Wortlos tat Tina es ihm gleich. Als Antwort auf seinen fragenden, leicht verwunderten Blick, schnaubte sie verächtlich. »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dich nicht zum Airport begleite, Grant!«
    Nach reiflicher Überlegung hob er die Schultern.
    »Okay, warum nicht?«
    * * *

m JFK erkannte Tina sehr schnell, dass sie einen verdammten Fehler begangen hatte.
    Abschiede lagen ihr nämlich überhaupt nicht.
    Dieser unwiderstehliche Drang, einfach mit in seine Maschine zu steigen wurde mit jeder Minute überwältigender. Vielleicht lag es auch daran, dass Tina nie zuvor auf einem Flughafen gewesen war, ohne irgendwohin abzuheben.
    Ihr Pass befand sich wie immer in der Handtasche, um die nächsten spontanen Betriebsferien auszurufen, benötigte es eines Anrufs, demnach stand nichts diesem etwas spontanen Manöver im Wege. Warum denn nicht?
    Als sie Daniel diesen ihrer Ansicht nach wahnsinnig genialen Vorschlag unterbreiten wollte, wurde sie mit seiner ablehnenden Miene konfrontiert. Verdammt! Und dabei hatte sie doch noch gar nichts gesagt!
    Er umarmte sie, die Hände auf ihrem Rücken, der Mund ihrem so nah ... »Vergiss es. Aber ... netter Versuch.«
    »Anketten?«, erkundigte sie sich hoffnungsvoll.
    »Steht dir nicht. Du würdest dich später für die Peinlichkeit erschießen und das kann ich leider nicht zulassen ...«
    Tina seufzte. »Beeile dich, Grant.«
    »Ich gebe mir Mühe, Hunt.« Sein Blick war in die Ferne gerichtet, während er ihren Rücken rieb.
    »Und schlepp mir keine Tropenkrankheiten ins Haus!«
    »Keine Sorge, soweit ich weiß, dürfte es sich wohl eher um Steppen krankheiten handeln.«
    »Du sagtest klar und deutlich Dschungel ...«
    Grinsend sah er sie an und hob die Schultern. »Ich habe gelogen.«
    »Idiot!«
    »Immer! Ich habe schließlich einen Ruf zu wahren.«
    »Ach so! Das hatte ich doch glatt vergessen ...«
    Bei der nächsten Durchsage hob Daniel lauschend den Kopf. »Das war der letzte Aufruf.«
    »Ich könnte noch eine Bordkarte ...«
    Das Grinsen war zurück. »Bei jeder anderen hätte ich nichts dagegen. Aber ich kenne dich, du bist ein Biest und verschanzt dich womöglich im Frachtraum. Dort wird es oberhalb von zehntausend Metern ziemlich kalt und der Flug dauert verdammt lange.« Er wurde ernst. »Nein, wir verabschieden uns hier!«
    »Daniel ...«
    »S echs Wochen!« , wurde sie vorwurfsvoll unterbrochen.

Weitere Kostenlose Bücher