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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Entschlossen versuchte sie erneut, ihre Hand aus seinem Griff zu lösen.
    „Strapazieren Sie nicht meine Geduld, Sylvie“, sagte er fast bittend.
    „Und warum nicht? Sie stellen die meine ständig auf die Probe.“ Sie schaute ihn finster an. „So wie jetzt. Wenn Sie nicht die Absicht haben, mich zu meiner Familie zu geleiten, muss ich Sie bitten, unverzüglich die Hand von mir zu nehmen.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Warum um Himmels willen nicht?“
    „Wenn ich das tue, werden Sie mir davonlaufen, bevor ich Gelegenheit hatte, mit Ihnen zu reden.“
    „Ich denke, Mylord, Sie haben heute bereits mehr als genug gesagt.“
    „Ah, da haben wir ein Problem“, gab er zurück. „Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich zu viel oder vielleicht doch zu wenig gesagt habe.“
    „Ich werde Ihr Problem lösen. Ich habe nicht die Absicht, mir noch weitere Drohungen oder Beleidigungen von Ihnen anzuhören.“ In ihren Augen glitzerten Stolz und ungeweinte Tränen. Herablassend blickte Sylvie ihn an. „Wenn Sie das Vertrauen, das ich in Sie hatte, missbrauchen wollen ... bitte sehr. Es überrascht mich nicht, denn ich bin nicht mehr so dumm, Sie für einen Freund zu halten. Tun Sie, was Sie nicht lassen können! Mir ist es gleich.“ Einen Augenblick hafteten ihre Blicke ineinander, dann drehte sie den Kopf zur Seite.
    „Es tut mir leid.“
    Langsam wandte sie sich wieder zu ihm um. „Was tut Ihnen denn leid? Dass Sie mich ein Flittchen nannten? Dass Sie mich beschuldigten, ich wollte Guy in eine Falle locken? Dass Sie mich aus Wut küssten, als sei das eine Strafe?“
    „Es war nicht Wut, es war Verzweiflung. Aber das tut jetzt nichts zur Sache“, fügte er hinzu, als er ihre verwunderte Miene bemerkte. „All das tut mir leid“, meinte er leise.
    Sylvie suchte in seinen Augen nach einem Zeichen, dass er sie verspottete, doch er erwiderte ihren Blick beinahe verlegen. Sie trat einen Schritt auf ihn zu. „Aber warum ...?“
    Auch Adam trat einen Schritt auf sie zu, sodass sie sich nun beinahe berührten. „Ich bin eifersüchtig, meine Liebe, das ist alles.“ Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. Dann hob er die Hand und strich ihr unendlich zärtlich über die Wange, die von goldblonden Locken umschmeichelt wurde. „Nein, das ist nicht alles. Ich bin wütend, weil ich weiß, dass du jemand anderen liebst und doch bereit bist, dich mit mir zufriedenzugeben. Und ich bin enttäuscht. Ich weiß, dass viele Ehen aus materiellen Gründen geschlossen werden, also habe ich kein Recht zu verlangen, dass du mich liebst wie ein sentimentaler Narr. Aber genau das tue ich. Und ich bin von dem Verlangen besessen zu erfahren, warum du und Vance durchgebrannt seid, aber ...“
    „Damit er uns endlich in Ruhe lässt“, stieß sie mit bebender Stimme hervor. Ihre Blicke verschmolzen. Eine unendliche Erleichterung verspürend, fuhr sie mit ihrer Beichte fort. „Wir dachten, wenn wir verheiratet seien, würde er es nicht wagen, uns noch einmal durch Taten oder Worte zu verletzen. Aber dann, nachdem wir dich im George and Dragon trafen, schien es mir plötzlich ... falsch, den Plan zu Ende zu führen. John wollte weiterfahren nach Gretna Green, und wenn wir das getan hätten, wäre er vielleicht noch gesund. Es ist meine Schuld, dass er so schwer verletzt ist.“ Die Schuldgefühle und der Kummer, den sie fühlte, stiegen in ihr auf, schnürten ihr die Kehle zu und hinderten sie am sprechen. Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Die Hände vors Gesicht schlagend, schluchzte sie auf.
    Einen Augenblick schaute Adam sie verblüfft an, dann nahm er sie zärtlich in die Arme, und sie schmiegte sich an ihn. Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken, bis ihre Tränen versiegten. Schließlich legte er einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    „Du weißt, wer John Vance angegriffen hat?“, fragte er mit rauer Stimme.
    Sylvie nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Er hat es schon einmal getan. Er hasst John einfach aus dem Grund, weil ich ihn mag. Er hasst auch mich und will mich nur heiraten, damit er mich wieder und wieder verletzen kann.“
    „Hugo Robinson?“, fragte Adam ungläubig.
    Wieder nickte Sylvie und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. „Er kam heute nach Grove House, um mit mir zu sprechen. Er hat mir mehr oder weniger gestanden, dass er unser Geheimnis aus John herausgeprügelt hat. Nun weiß er, dass wir zusammen durchgebrannt sind, und droht damit,

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