Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
sie in diesem Fall übertrieben hatte.
    Oh, wenn sie nur gewusst hätte, wie schön küssen sein konnte. Als Hugo über sie hergefallen war, hatte sie nur Ekel verspürt. Doch Adams Kuss war wunderbar, dachte sie mit sehnsüchtigem Lächeln. So wunderbar, dass sie sich seitdem gewünscht hatte, er würde sie wieder in seinen Armen halten und liebkosen. Wenn die Dinge zwischen ihnen an diesem Nachmittag anders gelaufen wären, dann hätte sie vielleicht eine Chance gehabt, ihm das zu sagen ...
    Nun aber würde sie lieber einen Frosch küssen! Außerdem war es kein Wunder, dass er so gut küssen konnte, bedachte man, welch reichliche Übung er darin hatte.
    Vor ihrem inneren Auge sah sie ihn in inniger Umarmung mit einer anderen Frau, und diese Vorstellung versetzte ihr einen Stich. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wandte den Blick rasch zur Seite, versuchte, das Bild zu vertreiben. Warum bereitete ihr der Gedanke nur solche Qualen? Adam war gemein, und sie hasste ihn!
    „Sollen wir zum Orchesterpodium hinübergehen?“, fragte June, die sich mit William zu ihnen gesellte. „Oder möchtet ihr lieber zu Lady Forsters Gesellschaft gehen? Wir haben eine Einladung an ihren Tisch.“
    Sylvie blinzelte die Tränen fort. „Entscheide du, mir ist beides recht.“ Sie schenkte ihrer Schwester ein strahlendes Lächeln.
    „Oh, Adam ist hier“, sagte June unvermittelt und deutete auf eine Gruppe Spaziergänger. „Sollen wir zu ihm hinübergehen?“ Da sie annahm, die anderen würden diesen Vorschlag bejahen, lief June sogleich in die entsprechende Richtung.
    Guy setzte an, ihr zu folgen, doch nach zwei Schritten zupfte Sylvie ihn am Arm.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir noch ein wenig flanierten?“, fragte sie einschmeichelnd. „Es ist schon lange her, dass ich in Vauxhall war. Ich würde gern die Grotten und Pavillons sehen.“
    Guy schaute ein wenig überrascht, dass sie Lord Rockingham nicht begrüßen wollte.
    Doch er nickte nachgiebig und flüsterte ihr verschwörerisch zu: „Gewiss wird es ihm gar nicht auffallen, wenn wir ihn erst später begrüßen. Er scheint sich in Gesellschaft von Lady Burdett sehr wohlzufühlen ...“
    Sylvie schaute verstohlen zu ihnen hinüber. Deborah Burdett hatte Adam in der Tat die Hand besitzergreifend auf den Ärmel gelegt und strahlte ihn an. Plötzlich traf Sylvie die Erkenntnis, dass sie auch in dieser Hinsicht hoffnungslos naiv gewesen war.
    Natürlich war die junge Witwe seine Mätresse.
    „Sie ist seine chère amie “, sagte Sylvie mehr zu sich selbst.
    „Eine von vielen ...“, entfuhr es Guy, der gleich darauf betroffen dreinblickte.
    Errötend fingerte er an seinem Kragen und ruinierte dabei den Sitz seines kunstvoll arrangierten Krawattentuchs. „Ich wollte nicht indiskret oder unhöflich erscheinen“, murmelte er verlegen. „Erzählen Sie Ihrem Vater bitte nicht, dass ich Ihnen das erzählt habe. Er würde mich dafür zur Rede stellen.“
    Sylvie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Wir sind Freunde, Mr. Markham. Ich würde Sie niemals wegen solch einer Nebensächlichkeit in Schwierigkeiten bringen.
    Außerdem war mir diese Tatsache bereits bekannt. Jeder weiß von dem Marquess und seinen Frauen, nicht wahr?“
    „Wahrscheinlich“, stimmte Guy nun zuversichtlicher zu. Plötzlich legte er seine Hand auf ihren Arm und geleitete sie eilends in einen unbeleuchteten Weg. Sylvie musste fast laufen, um mit ihm Schritt zu halten. Hinter einer großen Hecke blieb Guy stehen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um über das grüne Laubwerk zu spähen. „Verflixt! Ich habe Robinson in unsere Richtung kommen sehen. Ich hoffe, er hat uns nicht entdeckt. Ich könnte gut ohne seine lästige Gesellschaft auskommen.
    Aber eines muss ich ihm zugestehen. Auch er hat sich der Suche nach dem Schuft, der Ihren Freund Vance angegriffen hat, angeschlossen.“
    Guy hob wieder den Kopf und lugte verstohlen um die Ecke.
    „Was treibst du denn da, Markham? Schuldest du jemandem Geld?“, hörten sie plötzlich eine Stimme.
    Die sarkastische Bemerkung kam aus dem Schatten und sorgte dafür, dass sich sowohl Guy als auch Sylvie umdrehten. Adam war wie aus dem Nichts hinter ihnen aufgetaucht und stand nun neben der Hecke.
    „Pst ...“ Guy legte einen Finger auf die Lippen. „Robinson ist dort drüben“, flüsterte er. „Ich kann den Knaben nicht ausstehen, auch wenn er Sir Anthonys Sohn ist.“
    Plötzlich duckte Guy sich weg und fluchte leise. „Ich glaube, er

Weitere Kostenlose Bücher