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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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hat mich gesehen.“
    Sylvie lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Ich würde ihm lieber nicht begegnen“, sagte sie hastig. Der Gedanke, dass Hugo entdecken könnte, dass sie sich in Gesellschaft von gleich zwei Gentlemen befand, mit denen sie nicht verwandt war, verursachte ihr ein flaues Gefühl. Hugo war verrückt genug, sie dafür büßen zu lassen, nahm er doch fälschlicherweise an, sie sei seine zukünftige Gemahlin. Adam wusste zwar von ihrer desaströsen Eskapade, aber nicht von den anderen Dingen, die John und sie zum Schweigen zwangen. Plötzlich fühlte sie den Drang, ihm davon zu erzählen, spürte, dass es von größter Bedeutung war, dass er es von ihr und nicht von jemand anderem erfuhr.
    „Bleiben Sie bei Rockingham, ich lenke ihn ab“, zischte Guy. Sich in heroische Pose werfend, trat er hinter der Hecke hervor auf den Weg und eilte davon.
    Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus, und Sylvie spürte, dass Adam immer noch so wütend auf sie war wie am Nachmittag. Sie lugte hinter der Hecke hervor, bereit zu gehen, sobald Hugo außer Sichtweite war.
    „Haben Sie ihn an der Angel? Ist Robinson in einem ungünstigen Moment aufgetaucht und hat Ihnen alles verdorben?“, sagte Adam harsch.
    „Wie bitte?“, Sylvie drehte sich so schnell um, dass ihr Kleid raschelte, und blickte ihn herablassend an.
    „Ich wette darauf, dass Sie beabsichtigten, Markham an einen abgeschiedenen Ort zu locken, um ihn an sein Versprechen zu erinnern. Da ich ablehnte, Sie zu ehelichen, nehme ich an, er ist Ihre zweite Wahl.“
    Die Beleidigung trieb Sylvie die Röte in die Wangen. „Nun, diese Wette haben Sie verloren“, stieß sie wütend hervor. „Und ich wäre tausend Mal lieber seine Gemahlin als die Ihre!“ Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke. „Sind Sie uns etwa gefolgt, damit Sie ihn vor mir warnen können? Wie können Sie es wagen!“ Sie war so zornig, dass sie sein Nein gar nicht hörte und ihm ins Wort fiel. Mit blitzenden Augen trat sie auf ihn zu, so nah, dass sie ihm eine Ohrfeige hätte geben können, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Sie haben mich neulich gefragt, ob ich wüsste, wer Sie sind.
    Ich versichere Ihnen, das weiß ich ganz genau! Sie sind der grässlichste, hochmütigste Mann, den ich je das Unglück hatte ...“
    Mit einer raschen Bewegung zog er sie an seinen schlanken, muskulösen Körper und brachte sie mit seinen warmen Lippen zum Schweigen.
    Sylvie hob die Hand, doch er wich ihrem Schlag geschickt aus. „Ich wollte nur prüfen, ob es Ihnen heute Nachmittag ernst gewesen ist. Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie mir einen Gefallen erweisen. In der Tat wollten Sie sogar alles tun, was ich verlange.“
    „Das war, bevor ich wusste, welch oberflächlichen Charakter Sie besitzen.“ Sylvie atmete tief durch, versuchte ihr rasendes Herz zu beruhigen. „Ich habe mich selbst gedemütigt, in dem ich Ihnen gefolgt bin und Ihnen einen Antrag gemacht habe, und was war es, was Sie am meisten kümmerte? Ein Kuss!“, erwiderte sie außer sich.
    „Es steckt viel mehr dahinter als ein Kuss, und das wissen Sie auch“, sagte Adam leise. „Vor mir müssen Sie nicht die Unschuldige spielen. Ich habe Ihre Geheimnisse bewahrt, oder haben Sie vielleicht praktischerweise vergessen, dass ich weiß, dass Sie und Vance im George and Dragon im selben Bett lagen?“

    „Sie wissen überhaupt nichts“, entgegnete Sylvie. „Sie messen jeden Menschen schlicht nach ihren eigenen laschen Maßstäben. Warum machen Sie sich nicht auf die Suche nach Lady Burdett? Ich weiß, dass sie Ihre Gesellschaft mehr schätzt, als ich es tue.“ Sylvie drehte sich um und vergewisserte sich mit raschem Blick, dass Hugo gegangen war, um ihrem anderen Peiniger zu entkommen.
    „Was tun Sie denn da?“ Fest packte Adam sie am Handgelenk und zog sie zurück in die dunkle Nische.
    „Ich werde mich auf die Suche nach meiner Schwester und meinem Schwager machen“, meinte sie frostig, während sie vergeblich versuchte, sich ihm zu entwinden.
    „Allein? Wissen Sie denn nicht, dass nur eine gewisse Sorte Frau allein durch Vauxhall spaziert?“
    „Natürlich!“, antwortete Sylvie honigsüß. „Und da Sie mir erst heute Nachmittag versicherten, dass ich zu dieser Sorte Frau gehöre, bin ich überrascht, dass Sie sich die Mühe machen, das zu erwähnen.“
    Seine harte Miene und die geschlossenen Augen verrieten ihr, dass er nur mühsam seine Wut im Zaum hielt. Doch das kümmerte sie nicht.

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