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03 - komplett

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Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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diesen Skandal und dazu noch andere schändliche Sachen in die Öffentlichkeit zu tragen, wenn ich ihn nicht heirate ...“
    Adam drückte ihren Kopf an seine Schulter, und sie lehnte sich erleichtert an ihn, erneut von Tränen geschüttelt.
    „Welche anderen schändlichen Dinge, Sylvie?“ Er strich ihr sanft übers Gesicht, übers Haar, hüllte sie in seine Umarmung ein, während die schreckliche Erinnerung vor ihrem inneren Auge erneut auftauchte.
    „Er sagte, wenn ich mich mit ihm im Wald treffe, wird er John in Ruhe lassen. Er wollte uns beide in Ruhe lassen. Aber als ich dort ankam ... als ich dort ankam ... war davon gar keine Rede mehr. Er sagte abscheuliche Sachen, was ich tun sollte, um ihm zu Gefallen zu sein. Als ich gehen wollte, hielt er mich zurück. Er zerriss mir die Kleider und drückte mich auf den Boden und dann ... fiel er über mich her, biss mich und berührte mich ...“ Sie schluckte schwer und spürte die Übelkeit in ihrer Kehle aufsteigen. „Er versuchte mich am Boden zu halten, aber ich kratzte und trat und ...
    und als er mich losließ, um seine Hosen aufzuknöpfen, hab ich einen Stein zu fassen bekommen und ihn damit geschlagen. Er fiel zur Seite, fluchte und nannte mich eine schamlose Dirne, die ihm schöne Augen gemacht hätte. Er hat ganz schreckliche Sachen gesagt, die John und mir passieren würden, aber ich bin immer weitergelaufen ...“ Neue Tränen rollten ihr über die Wangen, und sie packte Halt suchend Adams Schulter. „Es ist meine Schuld, dass er John beinahe getötet hat.“
    Adam schloss die Augen, versuchte die unbändige Wut zu zügeln, die ihn zu übermannen drohte. Die Wange auf ihr seidenes Haar legend, sagte er mit vor Zorn bebender Stimme: „Nein, es ist nicht deine Schuld, Sylvie. Das musst du mir glauben, ich schwöre, dass es nicht deine Schuld ist.“
    Verlegen löste sie sich von ihm. „Außer John habe ich niemandem davon erzählt.
    Wenn Papa davon wüsste ... aber er kann nicht ... es geht ihm nicht gut, verstehst du.
    Und meine Mama würde vor Scham sterben, wenn sie davon wüsste. Da konnte ich ihnen doch das nicht erzählen. William hätte ihn natürlich gefordert, aber dann hätte die ganze Welt davon erfahren. Also war es das Beste zu schweigen. Aber nun ... ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.“ Das jämmerliche Eingeständnis wurde von einem verzweifelten Lachen begleitet. Zu spät versuchte sie das Geräusch mit der Hand zu dämpfen, um sich gleich darauf über die Augen zu wischen, damit nicht erneut die Tränen flossen. Mit tiefen Atemzügen suchte sie sich zu beruhigen. Dann fiel ihr Blick auf ihr Kleid. Es war zerknittert, und auch ihre Locken hatten sich aus den Nadeln gelöst. Mit raschen Handgriffen versuchte sie, ihre derangierte Erscheinung zu richten.
    „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll“, sagte sie erneut. In ihrer Stimme schwang die ganze Verzweiflung mit, die sie verspürte.
    „Keine Sorge, Liebes“, sagte Adam und betrachtete sie liebevoll. „Denn ich weiß ganz genau, was zu tun ist.“

15. KAPITEL
    „Du erhältst wahrlich genug und wirst dich für diese Bemerkung entschuldigen, mein Sohn!“ Sir Anthony Robinson lehnte sich schwer auf seinen Gehstock und machte ein paar schwerfällige Schritte auf Hugo zu.

    Wenngleich er sich äußerlich reumütig zeigte, so lauerte doch Berechnung in Hugos Verhalten, und er warf seinem Vater einen verschlagenen Blick zu. Er konnte es sich leisten, seine Ungeduld noch ein wenig zu zügeln. Sein Vater ging bereits auf die zweiundsiebzig zu, und um seine Gesundheit war es schlecht bestellt.
    Mit Genugtuung nahm Hugo zur Kenntnis, dass das Geschwür an seinem Bein nicht heilte. Ganz im Gegenteil, die Krankheit hatte es sogar noch weiter anschwellen lassen.
    Hugos kaltblütiges Verlangen nach den Besitztümern seines Vaters hatte sich über viele Jahre des Grolls verstärkt, denn Sir Anthony hatte seinen Titel bereits mit achtzehn Jahren erhalten. Hugo selbst war nun bereits dreiundzwanzig und hielt es für längst an der Zeit, dass man ihm die Zügel übergab. Als er seinen Vater zusammenzucken und das Gewicht verlagern sah, ermutigte ihn dies, den rechten Augenblick abzuwarten. Mit etwas Glück würde er bald zu seinem Geburtsrecht kommen. Danach würde er sich nie wieder so weit erniedrigen müssen, um ein paar Pfund zusätzlich zu seiner Apanage zu betteln. Wenn Rivendale erst ihm gehörte, würde es einige Veränderungen geben, versprach er sich selbst, während sein Blick

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