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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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an den Tisch und schenkte sich gereizt einen Schuss Whisky ein. „Dann wenigstens fünfhundert ... bis zum nächsten Monat, wenn ich wieder flüssig bin.“
    „Nein.“
    „Du bist so knauserig! Ich weiß doch, dass du gestern Abend bei White’s fünfzehnhundert gewonnen hast. Harley hat es mir brühwarm erzählt. Er nimmt dir immer noch übel, dass du ihm Merediths Gut unter der Nase weggeschnappt hast, musst du wissen.“
    „Ja, das weiß ich“, sagte Connor geistesabwesend.
    „War es eigentlich Harley, der das Gerücht in die Welt gesetzt hat, du hättest das Smith-Mädchen unter deinem eigenen Dach zu deiner Geliebten gemacht?“, fragte Jason beiläufig.
    „Nein. Aber er gab ihm liebend gern Nahrung.“
    „Wo hast du sie versteckt? Ich habe die süße Annie und ihren Bruder seit Tagen nicht mehr gesehen.“ Jason runzelte bestürzt die Stirn. „Du lieber Himmel, es war doch nichts Wahres daran, Connor, oder? Du hast sie nicht irgendwo in Cheapside untergebracht? Sie ist noch ein Kind. Aber wenn sie in ein paar Jahren noch so schön ist, könnte ich mir vorstellen, selbst ein Auge auf sie zu werfen ...“

    Connor legte die Hände auf den Tisch und erhob sich langsam. „Jason, tu mir und dir einen Gefallen. Verschwinde für eine Weile, sei so freundlich, ja? Bevor ich dich höchstpersönlich mit einem Tritt hinausbefördere.“
    „Dreihundert?“, wechselte Jason hastig das Thema, ohne auf die Drohung zu achten.
    „Wie kann ich mich im Palm House ohne einen Penny in der Tasche sehen lassen? Ich werde wie ein Idiot dastehen, wenn ich von Anfang an mit Spielmarken Einsätze machen muss.“
    Connor zuckte die Achseln, wandte ihm ungerührt das Profil zu und blickte hinaus in den Garten. „Ich glaube, Jason, du verwechselst mich mit jemandem, dem deine Kreditwürdigkeit wichtig ist.“ Plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Du hast dich hoffentlich nicht wieder an deinen Vater um Geld gewandt?“
    „Ich sagte doch, ich würde es nicht mehr tun“, verteidigte Jason sich böse und nahm einen Schluck von seinem Whisky.
    Connor achtete nicht mehr auf ihn. Er machte es sich wieder in seinem Sessel bequem und las den Brief erneut durch. Auch beim dritten Mal klang er nicht angenehmer. Abrupt öffnete er eine Schublade und ließ Rachels Billett hineinfallen.
    Schon wollte er die Schublade schließen, da hielt ihn ein Glitzern auf.
    Gedankenversunken fuhr er mit dem Daumen über die harte, glatte Oberfläche des Saphirs. Warum er ihn aus der Schatulle genommen und den Wunsch verspürt hatte, ihn zu betrachten, konnte er nicht sagen. Er nahm das rote Band, das um die Besitzurkunde von Windrush gewickelt war, und befestigte auch den Ring daran. Er fluchte leise, als ihm bewusst wurde, was seine impulsive Handlung bedeutete, und schlug die Schublade heftig zu.
    Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Er musste verrückt gewesen sein, diese unselige Sache ins Rollen gebracht zu haben. Und ihm wollte beim besten Willen kein Ausweg daraus einfallen, ohne dass er sich völlig zum Narren machte. Aber was machte das schon aus? Sie hielt ihn bereits für den größten Narren auf Gottes Erde.
    Rachel hatte immer zu den am meisten gefeierten Schönheiten gezählt. Doch sie war unbeliebt. Damals hatte sie die feine Gesellschaft mit ihrem respektlosen Verhalten vor den Kopf gestoßen. Aber vor allem ihre Weigerung, die nötige Zerknirschung zu zeigen und um Vergebung zu bitten, brachte ihr von allen Seiten so viel mitleidloses Missfallen ein. Zwar spielte sie der Welt eine recht glaubhafte Sorglosigkeit vor, doch die Abneigung, die man ihr entgegenbrachte, verletzte sie. Sicher, sie hatte zu jeder Gesellschaft Zugang, aber nur die Saunders liebten sie um ihrer selbst willen.
    Inmitten einer Menschenmenge konnte sie einen sehr einsamen Eindruck machen.
    Die Verzweiflung, mit der sie auf dem Ball der Pembertons versucht hatte, ihre Traurigkeit zu unterdrücken, hatte Connor zutiefst getroffen.
    Dennoch war es seine eigene Beliebtheit auf diesem Ball gewesen, die Rachel noch mehr bedrückt hatte. Das war ihm nicht entgangen. Dabei lag ihm nichts an dieser Beliebtheit, und er würde sie liebend gern aufgeben, wenn er dafür Rachels Respekt bekommen könnte ... oder Rachel selbst.
    Was er stattdessen bekommen hatte, war ihre Erlaubnis, sie zu einer leidenschaftlichen Nacht mit ihm zu zwingen.
    „Dieses ganze Trübsalblasen hat doch mit dieser blonden Schlampe zu tun, stimmt’s?“
    Jasons Frage zerrte Connor aus seinen finsteren

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