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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen, doch er stemmte die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes an die Tür.
    „Nicht das! Warum bist du damals davongelaufen?“
    Sie wich seinem durchdringenden Blick aus, damit er nicht den Schmerz in ihren Augen sah. „Nein“, flüsterte sie.
    „Sag es mir ...“, drohte er leise.
    „Ich wollte ... ich wollte, dass Sie mir folgen. Ich wollte, dass Sie mich richtig lieben“, fuhr sie ihn an.
    „Richtig lieben?“, stieß er so heftig zwischen den Zähnen hervor, dass Rachel zusammenzuckte. „Was ich damals für dich empfand, Rachel, war sogar sehr ‚richtig‘.
    Der Himmel weiß, wie sehr ich dich liebte.“ Er stand so dicht vor ihr, dass sie seinen Atem auf ihrem Hals spüren konnte. Unbewusst schloss sie die Augen und ließ den Kopf matt auf die Seite sinken. „Weißt du, was es mich kostete, so sanft zu bleiben, so respektvoll und zurückhaltend, während ich die ganze Zeit nichts lieber tun wollte als ...“ Er schluckte mühsam, sein Atem kam schwer. „Du brachtest mich um den Verstand. Ich dachte, ich würde wahnsinnig werden vor Verlangen nach dir, und doch blieb ich dir treu. Ich hatte keine Geliebte, weil ich fürchtete, du könntest mich für einen Schürzenjäger halten, wenn du davon erfuhrst. Allerdings geriet ich auch selten in Versuchung. Ich wollte nur dich. Vier Monate lang lebte ich wie ein Mönch.
    Ich wartete weiter, duldete deine Hänseleien, dein Flirten mit anderen Männern, deine Provokationen.“ Er hob ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Und jetzt sagst du, ich hätte dich nicht ‚richtig‘ geliebt? Ich habe in meinem ganzen Leben keine Frau so sehr geliebt wie dich, verdammt noch mal!“
    „Du liebtest sie ...“
    „Wen? Maria Laviola?“, fragte Connor mit einem ungläubigen Lächeln.
    „Nein.“ Rachel erkannte, dass er wirklich nicht wusste, von wem sie sprach. „Die junge Frau des Freundes deines Großvaters. Die hast du doch sicher geliebt, oder?“
    „Vielleicht am Anfang, wenn ich zu der Zeit überhaupt fähig war, Liebe zu empfinden.
    In jedem Fall war meine Liebe egoistisch und arrogant. Ich dachte nicht an Bernadettes Lage und was ich ihr antat. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich sogar Erleichterung empfand, als mein Großvater die Affäre nach sechs Monaten zu einem abrupten Ende brachte, denn Bernadette war zu anspruchsvoll geworden und eher eine Last. Dass sie unglücklich war, muss mich wenig gekümmert haben, denn schon bald hatte ich sie mit einer neuen Geliebten ersetzt. Ihre Briefe schickte ich ungelesen zurück.“
    Rachel hörte fasziniert zu. Connor Flint, der heldenhafte Major mit seinem Titel, seinem Reichtum und seinem Ruf des bewundernswerten, ehrenhaften Gentleman, wurde von der Erinnerung an seine Jugendsünden gequält. Er hatte als junger Mann genauso unbedacht und selbstsüchtig gehandelt wie sie selbst. In diesem Moment fühlte sie sich ihm so nah wie ganz zu Beginn ihrer Verlobung. Behutsam legte sie die Hand an seine Wange, um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstand, und er drehte den Kopf und küsste zärtlich ihre Handfläche, als wollte er sich bedanken.
    „Mit achtzehn genoss ich es, jeder Herausforderung zu begegnen. Ich war von einem zügellosen Vater verwöhnt worden, der mit sechsunddreißig wusste, dass er keine drei Jahre mehr zu leben haben würde. Und in den drei Jahren, von meinem dreizehnten Jahr, als die Ärzte ihm eröffneten, dass er unheilbar krank war, bis zu meinem sechzehnten, als er starb, versuchte er, mir so viel von seiner Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, wie er nur konnte. Er gab mir zu viel Geld und tolerierte meine Ausschweifungen, lobte sie oft sogar. Er brachte mir die niederen Freuden des Lebens bei und ließ mich glauben, man könne alles im Leben erreichen.
    Man müsse nur bereit sein, jede Gelegenheit rücksichtslos beim Schopf zu packen.
    Und er sagte mir ständig, ich sei wie er. Und das bin ich ja auch. Er entführte die Frau, die er begehrte, und ich hätte dir fast meine Aufmerksamkeiten aufgezwungen.
    Was für galante Charmeure wir Flints doch sind“, höhnte er. „Aber es liegt uns wohl im Blut, nehme ich an. Trotz seiner Fehler war er ein wunderbarer Mensch, und ich liebte ihn. Auch meine Mutter vergötterte ihn. Und für ihn war sie die einzige Frau, die ihm wirklich etwas bedeutete – die einzige, die ihn bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen konnte.“
    Nach einem verstohlenen Blick auf Rachel sah Connor, dass sie ihm gespannt

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