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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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du schon über meinen Vorschlag nachgedacht? Es wäre die beste Lösung für dieses Problem.“
    Verlegen löste er sich aus ihren Armen und stieß mit der Stiefelspitze an den Sattel, der auf dem Boden lag. „Es wäre nicht richtig, das zu tun. Deine Eltern würden vor Empörung außer sich sein. Sogar dein Vater würde zornig auf dich werden ... und auf mich ... Jeder wird sagen, dass ich nicht gut genug für dich bin.“
    „Es ist an mir zu entscheiden, wer gut genug für mich ist. Ich wähle mir meinen Gatten selbst!“, sagte Sylvie und stampfte mit dem Fuß auf. „Seit unserer Kindheit sind wir Freunde, und meine Eltern hatten nie etwas dagegen einzuwenden. Man wird unsere Ehe schon akzeptieren, wenn wir erst einmal verheiratet sind. Mama weiß, dass ich mich niemals mit einem herausgeputzten, langweiligen Schnösel vermählen werde. Bei meinem Debüt habe ich ihr bereits gesagt, dass ich lieber als alte Jungfer sterbe, als mich an einen dieser eingebildeten, prahlerischen Narren zu binden. Aber wenn du mich nicht ehelichen willst, dann reden wir eben nicht mehr darüber.“ Sylvie drehte sich um, bereit davonzuhasten.
    „Das ist es nicht“, sagte John und griff rasch ihren Arm, um sie aufzuhalten.
    Sie wirbelte herum, so heftig, dass sich ihr Haar aus den Nadeln löste und ihr wie ein golden glänzender Schleier über die Schultern fiel. Triumphierend lächelte sie ihn an.

    „Du weißt, dass du mir wichtiger bist als jeder andere Mensch. Sogar wichtiger als meine eigene Familie“, sagte John eindringlich. „Und du bist schöner als jedes andere Mädchen, das ich kenne.“
    Sylvie hob abwehrend die Hand. Ihre Wangen färbten sich scharlachrot. „Du musst mir keine Komplimente machen, als wärst du mein Kavalier. Wir sind Freunde!“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    Dann sagte sie kämpferisch: „Aber du hast recht. Wir werden uns Moralpredigten und Einwände von unseren Eltern anhören müssen. Stellen wir sie indes vor vollendete Tatsachen, können sie unsere Ehe nicht mehr vereiteln. Wir müssen also durchbrennen, und es ist an der Zeit, einen Plan für dieses Vorhaben zu schmieden ...“

1. KAPITEL
    „Zieh dich an, damit wir diese billige Herberge verlassen können“, sagte Adam Townsend, Marquess of Rockingham, gleichgültig, während er auf das vor Entsetzen gelähmte Paar in den Laken blickte. Ein dünnes Lächeln hob kaum merklich seine Mundwinkel, als er auf dem Absatz kehrtmachte und sich anschickte, das Zimmer zu verlassen. Das Gasthaus, in dem sie sich befanden, lag ärgerlich weit entfernt von London an der Straße nach Gretna Green.
    Die brünette Frau im Bett, die das ganze Ausmaß seiner stummen Verachtung zu spüren bekommen hatte, wand sich aus den Armen ihres blonden Liebhabers und setzte sich auf. „Du bist so selbstgerecht, dass es mich krank macht! Du selbst hast mehr Frauen gehabt, als ich zählen kann, doch mir gönnst du nicht den kleinsten Spaß! Wie kannst du es wagen, mich anzublicken, als wäre ich nichts weiter als Schmutz unter deinen Schuhen?“
    Adam lehnte sich an die Tür, durch die er das Zimmer wenige Augenblicke zuvor unbemerkt betreten hatte. Angelegentlich betrachtete er seine Fingernägel, ehe er den Kopf hob und gelangweilt zu dem Pärchen im Bett hinüberblickte. Die Frau bebte vor Wut, als sie seine abschätzige Miene bemerkte.
    „Deine neuerliche Eskapade hat mir große Ungelegenheiten bereitet, Theresa. Daher rate ich dir, halte deine Zunge im Zaum. Ich habe Wichtigeres zu tun, als meine Zeit damit zu vergeuden, dich in heruntergekommenen Spelunken zu suchen, nur um dich wieder bei einem Techtelmechtel zu erwischen.“ Sein Blick richtete sich auf ihren Liebhaber, der darauf nervös die Beine aus dem Bett schwang und aufstand.
    Rasch hob er seine Kniehosen vom Boden auf und schlüpfte hinein.
    „Sie hat recht und das weißt du, Townsend“, sagte der Mann, während er sich die Hose zuknöpfte. „Wärst du nicht solch ein verdammter Heuchler, wäre ich vielleicht beschämter, in einer solchen Lage ertappt worden zu sein.“
    „Er mischt sich nicht um seinetwillen ein, musst du wissen“, sagte Theresa. „Er ist lediglich um die Gefühle seiner lieben Mutter besorgt und natürlich um den guten Ruf der Familie. Ha! Welch ein Witz! Die Townsends sind schon seit jeher in der ganzen feinen Gesellschaft als Frauenhelden berüchtigt!“
    „Ja, es ist wahr, meine Mutter hat nicht gerne eine Dirne zur

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