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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Finger fuhren vorsichtig über den blau-violetten Fleck, der sich von Dantes linker Seite über den ganzen Oberkörper erstreckte. »Das muss passiert sein, als das gottverdammte Haus explodierte.«
    »Oder während eines Anfalls«, entgegnete Heather und trat neben Von.
    »Ja, eventuell.« Sanft rollte er Dante auf die Seite. Seine Hände glitten über die bleiche Haut. Schuppen getrockneten Blutes rieselten auf das Laken. Die Wunde in Dantes Rücken, die durch die Speerspitze entstanden war, heilte inzwischen auch. »Haben die ihn als Zielscheibe verwendet, oder was war da los?«, knurrte der Nomad.
    »Nicht ganz«, entgegnete Heather. »Lyons’ Schwester hat Dante mit ihrem Speer verletzt, als er Annie zu Hilfe kam, damit sie fliehen konnte.«
    »Die Schwester, von der Lyons wollte, dass sie wieder gesund wird?«
    Heather nickte. »Genau. Augenscheinlich hatte sie andere Pläne.«
    Von schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck wirkte erzürnt. Er ließ Dante wieder auf den Rücken sinken und öffnete seinen Gürtel. Dann warf er Heather einen fragenden Blick zu und wies mit dem Kinn auf Dantes Lederhose. »Hat er was drunter, Püppchen?«
    »Nein.«
    Von ließ ein Schnauben hören. »Warum überrascht mich das nicht? Dann lassen wir die Hose lieber erst mal an, falls er noch einen Anfall bekommt. Das Leder ist ohnehin nicht so nass, und ich wäre froh, wenn sich jemand um meine Intimsphäre Gedanken machen würde, wenn ich das Bewusstsein verloren hätte und mich selbst nicht mehr darum kümmern könnte. Wenn ich so was wie eine Intimsphäre hätte.« Er strich die schwarzen Haarsträhnen aus Dantes blassem Gesicht. »Schlaf gut, kleiner Bruder«, sagte er und richtete sich auf, wobei er ins Schwanken kam. »Hoppla.«
    »Alles klar?«, fragte Heather.
    »Ja, Püppchen. Es ist es nun auch Zeit für mich, mich dem Schlaf zu ergeben.« Von musterte sie von Kopf bis Fuß. Seine grünlichen Augen waren vom Schlaf bereits vernebelt. »Was ist mit dir? Der Junge hat dich während seines letzten Anfalls im Auto ganz schön bearbeitet. Du solltest deine Hose ausziehen«, meinte er und gähnte.
    Als Heather protestieren wollte, hob er eine Hand, um sie zu beruhigen, während er zu Ende gähnte – ein gewaltiges Gähnen, das seine Reißzähne, seine Backenzähne und sogar seine Mandeln entblößte. »So habe ich das nicht gemeint, Püppchen. Ich wollte nur sagen, du solltest nachsehen, inwieweit Dante dich verletzt hat.«
    Heather strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und gab sich Mühe, nicht zu lachen. »Es sind nur blaue Flecken, und ich glaube, ich lasse meine Hose lieber an. Danke.«
    »Genau das will ein Mann hören.«
    Die Ketten an Vons Lederjacke klirrten, als er sie auszog. Ein doppeltes Schulterholster kam zum Vorschein, das über sein dunkles, zugeknöpftes Hemd geschnallt war. Man sah die Griffe seiner beiden Brownings hervorstehen. Rasch entkleidete er sich bis auf die königsblauen Boxershorts.
    Blaue Tätowierungen keltischer Symbole – unter anderem Drachen, gehörnte Jäger und Raben – zierten seinen Oberkörper von den Boxershorts bis zu den Oberarmen, wo sie über seine Schultern verschwanden, um über den Rücken weiterzuwandern.
    »Sind das Clanszeichen?«, erkundigte sich Heather, die zu müde war, um den großen, muskelschlanken Anblick des Nomad so richtig zu genießen.
    »Ja, Initiationsrituale – als ich noch sterblich war.« Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er mit dem Finger über einen komplizierten keltischen Knoten in der Nähe seiner rechten Hüfte strich. »Mein erster Ausflug als Kundschafter für den Clan.«
    Die harten, klar definierten Muskeln auf Vons Brust und Schultern zogen sich leicht zusammen, als er seine feuchten Klamotten nahm und über das Fußende des Bettes zum Trocknen hängte. Seine Jacke landete über der Rückenlehne des Schreibtischstuhls.
    Er lehnte sich an den taillenhohen Schminktisch und sah von Cortini zu Heather. Dann strich er mit Daumen und Zeigefinger über seinen Oberlippenbart. »Da ich vermute, dass ihr euch darum streiten werdet, wer neben mir liegen darf, erleichtere ich euch die Entscheidung und lege mich neben Dante. Ich weiß, wie bitter das für euch sein muss. Aber he – ich will nur neutral sein.«
    »Nett von dir, der Verliererin das zu ersparen«, meinte Heather, ohne eine Miene zu verziehen. Sie schlüpfte aus ihren schmutzigen Schuhen und setzte sich neben Dante auf die Bettkante.
    »Herzlichen Dank, Frau, ich habe gesagt,

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