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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Seine Augen, die erstaunlich violett waren, funkelten im Licht des Büros.
    Merri drückte sich noch tiefer in den dunklen Türeingang.
    Was zum Henker ist er?, dachte sie.
    Nach einem Augenblick, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, betrat der Mann Purcells Büro und schloss die Tür hinter sich.
    Merri hatte keine Ahnung, wer Purcells Begleiter sein konnte, aber sie hatte auch nicht vor, länger als nötig dazubleiben und es herauszufinden. Später konnte sie sich immer noch damit auseinandersetzen.
    Sie bewegte sich übernatürlich schnell.
    Zurück in ihrem Zimmer schloss sie die Tür hinter sich ab und holte den Laptop aus ihrer Reisetasche. Sie ließ sich aufs Bett fallen, nahm den USB -Stick aus ihrer Jacke, schob ihn in den USB -Port und begann, die Dateien durchzuschauen.
    Eine mit dem Namen Bad Seed erregte ihre Aufmerksamkeit.
    An welcher Art Programm hatte Prejean teilgenommen?
    Die Zentrale lässt fast nichts verlauten. Man hat mir nur mitgeteilt, dass es ein gemeinsames Projekt von uns und dem FBI war, das sich mit Psychopathen beschäftigt hat.
    Mit anderen Worten: Das Monster ist ausgebrochen, und jetzt sollen wir es wieder einfangen.
    Monster. Psychopathen. Bad Seed.
    Merri öffnete die Datei und begann zu lesen.
    Merri schloss den Laptop. In ihrem Herz flammte ein Feuer. Ein unerträgliches Bild aus der Bad-Seed - Datei hatte sich ihr eingebrannt.
    Dante baumelt in einer blutbefleckten Zwangsjacke an einem riesigen Stahlhaken in der Decke. Seine Knöchel sind mit Ketten gefesselt. Er hängt über den Leichen derer, die er getötet hat – einschließlich des toten Körpers seiner Prinzessin, seiner Chloe, die Winnie-Puh so liebte.
    Die stellvertretende Direktorin Johanna Moore betritt den Raum, dessen Wände so voller Blut sind, dass sie an ein Jackson-Pollock-Gemälde erinnern. Sie beugt sich über Chloes Körper. Mit den Fingern zieht sie die Lider des Kindes auf, um sicherzustellen, dass sein ins Leere gehender Blick auf Dante gerichtet ist.
    Merri stellte den Laptop aufs Bett und stand auf. Ihre Muskeln fühlten sich an wie Stahlseile. Ein Blutgeborener. Kein »verbesserter« Vampir. Sondern ein Blutgeborener, den man seiner Mutter nach der Geburt weggenommen hatte, und die Dinge, die von diesem Augenblick an mit ihm geschehen waren …
    Ein Muskel zuckte in ihrem Kiefer. Es sah so aus, als ob die, die hinter Bad Seed standen, die wahren Psychopathen waren.
    Purcell nicht zu vergessen! Er hatte bei Bad Seed als Wells’ Junge für alles mitgemacht und schien großes Vergnügen an all den furchtbaren Dingen zu finden – vor allem, wenn es um Dante ging.
    Merri zündete sich eine Nelkenzigarette an und tigerte durch das Zimmerchen, während sie rauchte. Die Worte des Kretins hallten in ihren Ohren wider.
    Verdammter kleiner Psychopath.
    Sie musste Emmett darüber informieren. Wenn sie an Dante Prejeans Programmierung und daran, wo er letztlich aufgetaucht war, dachte – auf dem Wells-Grundstück –, fragte sie sich, ob man seine Programmierung nicht absichtlich ausgelöst hatte, um Rodriguez umzubringen.
    Merri fühlte sich auf einmal über alle Maßen nervös – als ob sie in einen See gesprungen und erst dann festgestellt hätte, dass das Wasser zu kalt, zu tief und zu dunkel war. Als sinke sie, während ein Ungeheuer unter ihr auftauchte und nach ihr schnappte.
    Sprich mit Em, sagte sie sich. Verliere jetzt nicht die Nerven. Finde heraus, ob dieser ganze Mist irgendeinen Sinn ergibt und was wirklich dahintersteckt.
    Merri ging ins Bad und warf die Zigarette in die Toilette. Als sie sich umdrehte, kippte der Raum und begann, sich zu drehen. Ihr wurde wieder schwarz vor Augen. Sie streckte den Arm aus, um sich an der Wand abzustützen, griff aber ins Leere.
    Sie stürzte seitlich auf die Schwelle des Badezimmers, wobei ihr fast schon lackierter Pferdeschwanz gegen ihre Wange schlug. Schlaf übermannte sie mit der Heftigkeit eines Wasserfalls, und sie taumelte kopfüber in die alles verschlingende Schwärze der Ohnmacht.

20
    EIN FLACHES GRAB
    Interstate 84 Richtung Osten · 25.–26. März
    Der Wagen rollte leise surrend über die Interstate – ein fast hypnotisches Geräusch. Da Dante unter Drogen stand, in den Klauen des Schlafs lag und den Kopf in ihren Schoß gebettet hatte, beschloss auch Heather, die Augen zu schließen. Immer wieder streichelte sie ihm übers Haar. Nur einen Moment lang die Augen schließen. Sie lehnte sich ans Fenster und begann sogleich zu träumen.
    Es ist

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