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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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er sich bewusst kontrollierte. Andernfalls hätte er geknurrt und gefaucht. »In einem Moment unterstellst du mir, ich behandelte Darcy nicht mit dem angemessenen Respekt, und im nächsten beschuldigst du sie, eine hinterhältige Verräterin zu sein, die danach trachtet, den Niedergang der Vampire herbeizuführen.«
    »Genau darum geht es, Styx! Wir wissen nicht genug über sie, um entscheiden zu können, ob sie Freundin oder Feindin ist.« Viper schüttelte enttäuscht den Kopf. »Und
mit Sicherheit wissen wir nicht genug über sie, als dass du sie zu deiner Gefährtin hättest machen sollen.«
    Nun reichte es Styx. Er hatte niemals die Bürde auf sich nehmen wollen, die Rolle des Anasso zu übernehmen, doch ohne Frage war er nun der Anführer der Vampire. Er musste die Entscheidungen, die er traf, nicht erklären oder rechtfertigen. Schon gar nicht, wenn es um seine Gefährtin ging!
    »Lass uns nicht weiter davon sprechen! Es ist geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.« Der Befehlston in seiner Stimme war unmissverständlich. »Nun, weshalb bestandest du darauf, mich zu stören?«
    Einen Augenblick lang kämpfte Viper gegen sein eigenes dominantes Naturell an. Er war selbst ein Clanchef und daran gewöhnt, Befehle zu erteilen, statt sie entgegenzunehmen.
    Endlich gelang es ihm, seinen Instinkt zu überwinden, und er nickte steif. Er würde sich fügen, doch er war nicht glücklich darüber.
    »Desmond ist in Chicago eingetroffen, um die Rückkehr seiner Clanangehörigen zu fordern.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Styx sich ins Gedächtnis gerufen hatte, auf wen genau sich Viper damit bezog. Natürlich war es im Moment schwierig für ihn, sich an irgendetwas zu erinnern, was nicht seinen Drang betraf, zu Darcy zurückzukehren.
    Endlich gelang es ihm, die Erinnerung an die beiden verzweifelten Vampire zu wecken, die ihn erst vor kurzer Zeit um seinen Schutz ersucht hatten. Desmond musste demnach der Clanchef sein, den sie fürchteten.
    »Er drang unbefugt in dein Territorium ein?«, verlangte Styx mit leichter Überraschung in der Stimme zu wissen.
Es war geradezu selbstmörderisch, das Territorium eines anderen Vampirs ohne offizielle Erlaubnis zu betreten.
    »Er beansprucht für sich einen Ausgleich, da wir angeblich im Augenblick zwei Angehörige seines Clans gegen ihren Willen festhalten.«
    »Es ist bekannt, dass sie herkamen, um mich um meinen Schutz zu bitten, und momentan unter meinem Schutz stehen. Dich herauszufordern bedeutet, mich herauszufordern.«
    Viper nickte. »Ich nehme an, das ist der entscheidende Punkt.«
    Bei den Göttern, es gab Zeiten, in denen er selbst seinen schlimmsten Feinden die Position des Anasso nicht wünschte. »Wie groß ist der Schaden?«
    »Bisher tötete er drei Höllenhunde, einen Kobold und fünf Scibie-Dämonen.« Viper verzog das Gesicht. »Ein Blutbad, das groß genug ist, um mich aus der Reserve zu locken, aber nicht groß genug, um einen Clankrieg hervorzurufen.«
    »Keine Vampire?«
    »Noch nicht, aber das ist lediglich eine Frage der Zeit. Ich muss mich darum kümmern, doch ich würde es vorziehen, wenn ich dabei nicht gezwungen wäre, den Chef zu töten.«
    Styx unterdrückte das Bedürfnis aufzuseufzen. Er wusste, was folgen würde und dass es ihm nicht gefallen würde. »Ist es dein Wunsch, dass ich mit dir komme?«
    »Ja.« Viper hob die Hände. »Aber wenn du natürlich nicht kannst …«
    »Ich werde aufbrechen.« Trotz seines Widerstrebens wusste Styx, dass er keine andere Wahl hatte. Es war seine eigene Entscheidung gewesen, die beiden Vampire zu
beschützen. Nun war er verantwortlich dafür, sich dem Chef zu stellen, der auf der Suche nach ihnen hergekommen war. »Gestatte mir noch einige Minuten allein mit Darcy.«
    Vipers Miene erstarrte, aber glücklicherweise widerstand er dem Bedürfnis, mit seinen Einwänden fortzufahren. »Wie du wünschst«, murmelte er und verbeugte sich tief. »Ich werde dich unten erwarten.«
     
    Darcy stand am Fenster, als sie spürte, wie Styx den Raum betrat. Einen Moment lang blickte sie weiterhin in die tiefschwarze Dunkelheit hinaus und genoss schweigend die kühle Woge der Macht, die über ihre Haut strich.
    Sie mochte sich ja Sorgen machen, wenn sie daran dachte, dass nun ein Vampir ihr Gefährte war, aber das änderte nichts an der wilden Leidenschaft, die sie fühlte, wann auch immer Styx den Raum betrat, oder an dem seltsamen Trostgefühl, das sich tief in ihrem Herzen ausgebreitet hatte. Als

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