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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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höflich.«
    »Vielleicht wäre es
besser, so etwas nicht zu sagen, wenn Emily da ist«, wagte Lizzie schüchtern
einen Einwurf. »Ich habe das Gefühl, dass sie Miss Metcalf nicht mag.«
    »Was willst du
schon von der großen Welt wissen, du mit deiner Wurzelbürste?« höhnte Joseph.
MacGregor, der Koch, sah Lizzie zusammenzucken, und erbost stellte er mit
lautem Geschepper eine Tasse Tee vor Joseph auf den Tisch.
    »Wie meinst du das,
Lizzie?« fragte Rainbird und warf dabei dem Lakaien einen drohenden Blick zu.
    »Nur, dass irgend
etwas an Emily nicht stimmt«, sagte Lizzie vorsichtig. »Alice hat neulich
gesagt, dass Miss Metcalf die netteste, reizendste Lady ist, die man sich als
Dienerin nur wünschen kann, und Emily hat nichts geantwortet, aber ich habe
gesehen,
    »Das kommt davon,
weil du nicht hart genug arbeitest«, sagte Mrs. Middleton. »Du hast zuviel Zeit
zur Verfügung, und deshalb ergehst du dich in Phantastereien über Leute, die
über dir stehen.« Eine Zofe stand in der strengen Rangordnung der Diener
tatsächlich weit über einem Küchenmädchen. Mrs. Middleton hielt Lizzie
insgeheim für eine sehr gute Arbeitskraft, aber sie hegte die Hoffnung, das
Mädchen befördern zu können, wenn sich die Umstände ändern sollten, und neigte
dazu, ihre wirklich echte Zuneigung zu Lizzie hinter einer barschen und
autoritären Fassade zu verbergen.
    »Vielleicht haben
Sie recht«, meinte Lizzie. Ihre Stimme klang matt, und Rainbird sah sie
durchdringend an. Die Haare des Küchenmädchens hatten Ihren Glanz verloren, Ihr
Gesicht war so bleich, dass es im trüben Licht der Gesindestube fast grünlich
aussah.
    »Was unsere Lizzie
braucht, ist ein bisschen frische Luft«, sagte Rainbird. »Mach einen
Spaziergang im Park, Lizzie. Dave wird deine Aufgaben übernehmen. «
    »Kann sie nicht den
Hund mitnehmen?« fragte Joseph eifrig. »Es ist für mein Ansehen gar nicht günstig,
wenn man mich mit so einem schäbigen Köter sieht. Luke zieht mich immer auf.«
Luke, Josephs Freund und Rivale, arbeitete nebenan als Lord Charteris' Lakai.
    »Es macht mir
nichts aus«, sagte Lizzie eilig, weil sie sah, dass Rainbird Protest einlegen
wollte. Lizzie hätte alles getan, um dem bequemen und eitlen Joseph eine Freude
zu machen.
    »Und pass auf, dass
das Vieh nicht in die Nähe der Küche kommt«, sagte Joseph undankbar. »Damit
meine Katze nicht gepiesackt wird.«
    »Warum heiratest du
den. Flohsack nicht gleich?« brummte der Koch schlechtgelaunt. »Der Schnorrer
ist das einzige Wesen, das dir am Herzen liegt, außer deiner eigenen
nichtsnutzigen Person. Du Schönling, du.«
    Joseph runzelte die
Stirn bei der Beleidigung. Er wußte, dass er als schwächlich und verweichlicht
galt. Der Schnorrer rieb sich an den Beinen des Kochs, und Angus MacGregor
bückte sich geistesabwesend zu ihm hinunter und streichelte das Tier. Er liebte
den Küchenkater ebenfalls, weil der Schnorrer ein Mauser war, wie es keinen
zweiten gab.
    Es war ganz
undenkbar, dass sich Lizzie in den oberen Gemächern des Hauses zeigte, deshalb
holte Rainbird Beauty und beauftragte Lizzie, ihn oben an der Außentreppe in
Empfang zu nehmen.
    Irgendwo in der
Tiefe von Josephs selbstsüchtiger Seele regte sich, wenn auch schwach, sein
schlechtes Gewissen. »Es ist sehr anständig von dir, Lizzie«, sagte er
unbeholfen. »Das Vieh ist sanft wie ein Lamm. Du wirst keine Probleme haben.«
    »Da, gib dem Hund
den Knochen, wenn ihr im Green Park seid«, sagte MacGregor. »Sie wissen, dass
sie zu dem gehören, der sie füttert.«
    Er wickelte einen
Markknochen in die Times und übergab ihn Lizzie.
    »Und leg deinen
Schal um«, befahl Mrs. Middleton streng, denn ihr war ebenfalls gerade
aufgefallen, wie kränklich das Küchenmädchen aussah.
    Als Lizzie etwa
zehn Minuten später aus dem Kellergeschoß auftauchte, wartete Rainbird bereits
mit Beauty an der Leine auf sie.

    Rainbird sah dem Mädchen und dem Hund, wie
sie da die Clarges Street zum Green Park hinuntergingen, gedankenverloren nach,
Es wurde ihm bewußt, dass er den ganzen Winter über so sehr von phantastischen
Gedanken an Felice in Anspruch genommen war, dass er gar nicht recht gemerkt
hatte, was um ihn herum vorging. Felice, der französischen Zofe, die im Jahr
zuvor mit ihrer Herrschaft in Nummer 67 gewohnt hatte, war es gelungen, eine
Mitgift und ihre Unabhängigkeit zu erwerben, und sie war nach Brighton gezogen.
Sie hatte Rainbirds Heiratsantrag abgelehnt, aber sie war immer noch
unverheiratet, und

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