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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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schwenkte ab in Richtung des Hojamar-Frieds.
    Tashil sammelte sich, konzentrierte ihre Gedankensprache und suchte Calabos.
Sie haben die Heerstraße erreicht! Sie sind da …
    Wieder musste sie lange auf eine Antwort warten.
    Wir können noch nicht kommen … wir stecken in einem Obergeschoss fest, aber unser Sergeant glaubt, er kennt einen Ausweg… Tashil, Ihr müsst sie aufhalten … Dardan wird bald bei Euch sein … Ihr müsst…
Als seine Gedankenaura verblasste, kehrte Tashil in die kalte, nasse Nacht zurück. Inryk hockte neben ihr und grinste.
    »Er wird aufgehalten, aber wir müssen trotzdem angreifen, richtig?«
    »Richtig.«
    »Das ist ebenso reizvoll, wie einen hungrigen Moortiger am Schwanz zu ziehen«, meinte er sarkastisch. »Feuerdolche mitten in einem Wolkenbruch … Hm, das könnte klappen …«
    Funkensprühende, hellrote Strahlen zuckten um seine Hände, und er lächelte. Tashil lachte leise und schaute wieder auf die Horde der Feinde, die langsam näher kam. Der Anblick war beängstigend. Nur wenige Angreifer trugen Fackeln, vermutlich waren das die lebendigen Piraten. Sie marschierten dicht hinter der ersten Reihe und scharten sich um jemanden, der vermutlich ihr geheimnisvoller Anführer war. Der Rest der Meute bestand aus Hunderten schlurfender Gestalten, die in der regennassen Dunkelheit kaum zu erkennen waren, aber ihre tödliche Ausstrahlung durchdrang die ganze Umgebung. Sie nahm das dumpf flackernde Bewusstsein dieser unterjochten Geister wahr, die aus dem Tal der Linderung und den anderen Reichen der Toten herausgezerrt worden waren, um ihre Rolle in diesem außerordentlichen Drama zu spielen. Es war gewiss trostlos, diese bedauerlichen Kreaturen endgültig auszulöschen, aber es war notwendig.
    Als die Feinde sich ihrer Position näherten, griff Tashil noch einmal zur Gedankensprache.
Calabos? … Dardan? Wir werden bald Eure Hilfe brauchen …
    Wir sind nicht weit entfernt,
kam Dardans gereizte Antwort.
Wir sind nur gerade über ein unbedeutendes Problem gestolpert. Macht weiter…
    Damit war er verschwunden. Inryk lachte leise neben ihr.
    »Dann wird es wohl Zeit, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, hm?«
    Tashil schaute auf die Armee der Untoten, deren Zentrum gerade unter ihnen vorbeimarschierte, und sie unterdrückte die Furcht, die an ihrer Entschlossenheit nagte. Sie hob die Hand, wartete, bis die Nachhut vorbeigelaufen war, und nickte. Die beiden Magier erhoben sich. Ihre Hände flammten auf, und sie schleuderten eine Salve Feuerdolche in die Mitte der Untoten. Die zuckenden Blitze zischten wie brennende Schlangen, als sie sich über zahlreiche Gestalten ausbreiteten. Dampfwolken stiegen auf, und einige wütende Schreie der Lebenden drangen zu ihnen hinauf. Die Untoten dagegen blieben stumm stehen und starrten zu Tashil und den anderen zum Dach der Werkstatt hinauf. Ganz offenbar folgten sie den Befehlen ihres Meisters. Einen Moment lang spürte Tashil förmlich den unheimlichen Druck der Blicke aus Hunderten von toten Augen, die sich mit untrüglicher Sicherheit auf diejenigen richteten, welche es gewagt hatten, sie anzugreifen. Dann setzte sich die Menge wieder in Bewegung und marschierte geschlossen auf die Werkstatt zu.
    Beinahe im selben Moment hörte Tashil einen Schrei und Kampfeslärm von der Treppe. Rog und Gillat schlugen und traten auf Gestalten, die versuchten, auf das Dach zu klettern, während Atemor zwei Fässer vom Baldachin heranrollte.
    »Die da gehören nicht zu denen auf der Straße!«, rief Tashil. »Woher sind sie gekommen?« Atemor antwortete nicht, sondern steuerte beide Fässer nacheinander durch die offene Luke. Tashil biss die Zähne zusammen und blickte wieder auf die Straße vor der Werkstatt. Die Untoten drängten sich dicht an der Wand. Inryk und sie schickten ein Sperrfeuer aus Feuerdolchen auf sie hinab, offensichtlich mit geringem Erfolg.
    Dardan! Jetzt wäre genau der richtige Moment…
    Wartet! Haltet noch ein kleines bisschen aus …
    Ich wünschte, das könnten wir,
dachte sie, als eine Gestalt sich über die Mauer zog und sie angriff. Instinktiv wirkte sie den Gedankengesang der Stacheln, und als die klauenartigen Hände nach ihr griffen, schlug sie mit ihrer in Blitze getauchten Faust zu. Einen Moment lang sah sie, wie die Macht durch das Fleisch des Untoten zuckte. Es wurde fleckig und durchscheinend und entblößte seine altersbraunen und zerfressenen Knochen. Die Kreatur riss den Mund auf, als wollte sie schreien, zerbarst jedoch

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