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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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während er den Namen aussprach, dass es richtig war. »Byrnak«, erwiderte Dar. »Ich bin sicher, dass ich den Namen schon einmal gehört habe. Ist wohl lange her… und außerdem, was ändert das? Also, mein Lord Byrnak, ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dir nach besten Kräften zu dienen. Und? Was ist meine erste Aufgabe?«
    »Als dieser Mob vor meinem Zorn floh, schrie jemand ›ein Nachthüten«, meinte der Schattenkönig. »Erkläre das.«
    »Ah, die Nachthüter.« Dar nickte wissend. »Kurz gesagt, die Nachthüter dienen dem General der Dämmerung, welcher wiederum dem Großen Schatten dient. Die Nachthüter bewohnen eine Anzahl von befestigten Trutztürmen im Nachtreich, von denen aus sie umherstreifen, einige auf Schwingen, andere zu Fuß. Sie warnen und bestrafen, und sehr selten belohnen sie auch.«
    Der Schattenkönig Byrnak betrachtete die Mauern des Platzes und die dahinter liegenden Häuser und folgte mit seinem Blick dem in der Ferne verschwindenden Verlauf von Straßen und Dächern und Kuppeln und Türmchen. »Und dieser General der Dämmerung?«, fragte er. »In was für einer Feste residiert er?«
    »In einer gigantischen Festung, der Zitadelle des Zwielichts. Sie erhebt sich an den steilen Felsen in der Nähe des Zenits des Nachtreichs. Von den obersten Gemächern dieser Zitadelle aus gelangt man auf das Gipfelplateau dieser Felsen und von dort zu den Traumhöfen des Großen Schatten. Es ist ein von Säulen umringtes Labyrinth von sich bewegenden Wänden und Gebäuden, das zum Himmel hin offen ist.«
    Byrnak lächelte. »Und sein Herrschersitz?«
    »Ist ein riesiger, juwelenbesetzter Thron in der Form eines nach oben gerichteten Schwertes, der auf einem mächtigen Podest mit einer geschwungenen Treppe steht. Von dort aus herrscht er über die Traumhöfe. Dahinter sollen die Mauern des Weißen Gefängnisses liegen, eine riesige Wand aus Eis, in welcher der Große Schatten ihm ganz besonders am Herzen liegende Gefangene eingesperrt hat.«
    »Der Große Schatten hat offensichtlich vieles zu verteidigen«, meinte Byrnak. »Wer bedroht ihn denn?« Dar schnaubte verächtlich. »Das Nachtreich ist von den zerstörten Festungen und zertrümmerten Kriegsmaschinen derer übersät, die versuchten, sich ihm zu widersetzen. Aber er verfügt über die Furcht einflößenden Nachthüter, die Schwarzen Ritter des Generals der Dämmerung und die Heerscharen der Schwarzen Horde. Eine wahrlich beängstigende Streitmacht.«
    »Dann stellen wir eben eine noch größere Armee auf«, erwiderte Byrnak. »Welchem dieser Bandenführer, die ich töten muss, sind wir am nächsten?«
    »Das müsste … Yanama sein, denke ich.« Dar kniff die Augen zusammen. »Ja, er befehligt eine kleine Bande von Schlägern in einer der unteren Hallen des Eyrie. Er ist nicht so wichtig, dass es viel Aufmerksamkeit erregen würde, ihn auszulöschen, aber auch nicht so unbedeutend, dass es sinnlos wäre.«
    »Liegt dieser Eyrie weit von hier?«
    »Wenn wir uns beeilen, erreichen wir ihn noch vor Einbruch der Dunkelheit«, erwiderte der alte Mann. Byrnak verzog das Gesicht. »Tag und Nacht? Hier?«
    »Allerdings. Eine eisige, von Nebel erstickte Nacht, durch welche gierige Mächte und hungrige Bestien schleichen, die uns jagen! Komm, machen wir uns auf den Weg, Herr …«
    Dar führte ihn über eisige, düstere Straßen, die an vielen sagenhaften Orten vorbeiführten, an Namen und Plätzen großer Schlachten. Byrnak erfuhr, dass es hier keinen echten Tod gab. Ganz gleich wie schrecklich ein Kämpfer verwundet wurde, die Körper der Opfer erneuerten sich immer wieder in bestimmten Gärten im Nachtreich. Dar sagte ihm ebenfalls, dass die einzige Nahrung aus Wurzeln und Knollen bestand, die in dunklen Kellern gediehen und deren Verzehr durch ein bitteres Traubenbier erleichtert wurde, das von Bauern am Rand des Nachtreiches gebraut wurde, in der Nähe der immensen Klippen, die dieses grimmige Land auf allen Seiten begrenzten. E lernte, dass die meisten Waffen aus einer Art formbarem Metall bestanden, dessen Erz an verschiedenen Orten des Nachtreiches abgebaut wurde, an denen mächtige Rotten und Milizen ihre Stützpunkte eingerichtet hatten.
    Während sie sich durch die Dunkelheit stahlen, sah Byrnak viele Leute allein oder zu zweit, die plünderten, kämpften oder rannten, träge in Torwegen lehnten oder in Fenstern lungerten. Kinder gab es offensichtlich keine. Nichts in den Äußerungen von Dar deutete an, dass der alte Mann etwas

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