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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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mich an etwas, dass …«
    Dann fiel es ihr ein. Nur einen Moment, bevor sie einen dumpfen Schlag und ein Stöhnen hinter dem Wagen hörte, dem ein rotes Glühen folgte, und ein wütender, schmerzerfüllter Schrei.
    »Dardan!«, schrie sie.
    Dybel ließ sie los und deutete mit einer Hand fort von dem Karren.
    »Das ist einer dieser Geisterwirte«, meinte er. »Beeilt Euch, solange noch Zeit ist…«
    »Ich lasse Euch nicht allein!«, widersprach Tashil wütend. »Niemals …!«
    Die Kampfgeräusche brachen mit einem gedämpften Schlag und einem Grunzen ab. Augenblicke später tauchte Egbir auf. Er schwang einen schweren Knüppel, obwohl seine verbrannte Schulter noch qualmte. Dybel hob die Hand und schleuderte ihm einen Feuerdolch-Blitz entgegen, der direkt auf den Kopf des Kutschers zuschoss. Doch statt sich zu ducken, wartete Egbir einfach, bis ihn der Zauber mitten ins Gesicht traf. Tashil sah entsetzt, wie er grinste, als der Feuerdolch auf seinem Gesicht zersplitterte und ihn in Flammen tauchte, die seine Brauen und sein Haar versengten. Seine Haut blieb jedoch vollkommen unversehrt. Dybel stolperte bei diesem Anblick zurück, Egbir sprang vor und schlug ihn mit seinem Knüppel zu Boden. Dann richtete er seinen starren Blick auf Tashil.
    »Ich kenne deinen Geist«, sagte er. »Der Dunkle Gebieter hat mich davon kosten lassen und mir befohlen, dich zu töten und dich zu den anderen zu schicken …«
    Der Knüppel sauste durch die Luft, aber Tashil hatte gesehen, wie der Mann seinen Griff verändert hatte und nun den Unterarm hob. Sie konnte dem Schlag ausweichen und schoss vor, während sie mit ihrer in schimmernde Magie getauchten Hand auf seinen Hals zielte. Noch während das silberne Netz der Macht um ihren Feind tanzte und an ihm zerrte, erinnerte sie sich an den Kampf mit dem verhexten Hund. Verzweiflung überkam sie, als Egbir ihren magischen Angriff mit einem Lachen abtat und sich erneut auf sie stürzte.
    Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie den Hieben des besessenen Kutschers auswich und dabei über die kleine Lichtung sprang. Hastig versuchte sie, sich an die Einzelheiten aus den Kämpfen mit den anderen Geisterwirten zu erinnern. Als sie hinter den Bäumen in Deckung ging und den zugewucherten Karrenweg überquerte, stieß sie mit dem Fuß gegen einen der Zaunpfähle. Und verwünschte sich, weil sie das Naheliegendste übersehen hatte. Sie trat gegen den Pfosten, bog ihn hin und her und lockerte ihn schließlich weit genug, dass sie ihn aus dem Boden reißen konnte, bevor Egbir sie erreichte. Sein brutaler Schlag mit dem Knüppel ging fehl, und sie schlug mit aller Kraft mit dem Zaunpfahl zu. Sie landete einen heftigen Schlag gegen seinen Kopf, der ihn von den Füßen holte.
    Während er sich wieder aufrappelte, sprach Tashil ihr Schlüsselwort für den Gedankengesang Wurf, mit dem sie den Pfahl packte, ihn eine Sekunde in der Luft schweben ließ und ihn dann direkt auf Egbir schleuderte. Er traf ihn links in die Brust, als er sich gerade aufrichtete, und warf ihn wieder hinten über. Der Pfosten durchbohrte den Körper und spießte ihn auf den Boden.
    Der Kutscher brüllte bestialisch, und seine wütenden Schreie steigerten sich bei jedem weiteren Zaunpfahl, mit dem Tashil ihn auf der Erde festnagelte. Sie ignorierte das Kreischen, überzeugte sich rasch, dass Dybel noch atmete, riss sein Kurzschwert an sich und ging zu dem gefangenen Geisterwirt. Der widerliche Gestank auf der Lichtung sagte ihr jetzt ganz eindeutig, was auf seinem Karren lag, und ihr eisiger Zorn legte sich wie eine kalte Rüstung um sie. Sie achtete nicht auf seine Hände, die nach ihr griffen, sondern trat dichter an ihn heran, umklammerte den Schwertgriff mit beiden Händen und schlug ihm den Kopf ab.
    Nachdem das Blut versiegt war, wurden die Bewegungen des aufgespießten Leichnams langsamer, die Hände zuckten nicht mehr durch die Luft, die Gliedmaßen zitterten beinahe friedlich, und dann, endlich, lag er still. Tashil bebte von der Anstrengung und dem Schreck, ließ sich ein Stück neben der Leiche zu Boden sinken und wartete.
    »Gut… gemacht!«
    Sie drehte sich um und sah, wie Dardan sich an einem Karrenrad festhielt und hochzog. Besorgt sprang sie auf und eilte an seine Seite.
    »Ihr seht schlimm aus!«, stellte sie unverblümt fest. »Wie fühlt Ihr Euch?«
    »Mein Kopf dröhnt, mir ist schlecht, und ich weiß nicht, wo mein Gleichgewichtssinn geblieben ist«, erwiderte er. »Diese Kreatur hat mich mit dem

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