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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Möchtegern-Rivalen Alaels Herrschaft herausgefordert und versucht, sie vom Thron zu stoßen. Die ersten zwanzig Jahre ihrer Herrschaft bestanden ausschließlich aus einem einzigen, endlosen Feldzug, mithilfe dessen sie versuchte, die ehemaligen Gebiete des Khatrimantinischen Reiches zu vereinen. Dieser gewaltige Feldzug hatte bei den nachfolgenden Generationen das Bild von Alael, der Kriegerkönigin geprägt.
    Doch hier, in diesem Besh-Darok der Geister, sah sie so jung und unbeschwert aus, wie sie es vor ihrer Krönung gewesen sein mochte. Zudem waren auch andere Namen aus der Geschichte gefallen: Erzmagier Bardow und Yasgur, der Mogaun-Prinz, der während des Krieges zum Lordregenten aufgestiegen war. Bei ihrem Führer musste es sich um den Seher Atroc handeln, Yasgurs engsten Berater und Freund des berühmten Gilly Cordale, den Atroc gerettet hatte.
    »Wir könnten Chael Bardow treffen«, murmelte sie Chellour zu, als sie hinter Atroc die Kammer verließen, indem sie einfach durch die Wand glitten.
    Chellour runzelte die Stirn. »Irgendwas stimmt hier nicht. Warum sollte der Geist von Königin Alael jung sein, statt alt? Erinnert sie sich überhaupt daran, dass sie Königin gewesen ist?«
    Atroc führte sie durch die Dämmerung über einen Pfad, der von vertrockneten Büschen und Setzlingen erstickt wurde, zu einem breiten Spalt zwischen der einst prunkvollen Befestigung und der Inneren Mauer. Hier draußen herrschte tagsüber strahlender Sonnenschein, und Pflanzen, Büsche, Blumen und mit Beeren überladene Sträucher gediehen prächtig, ebenso wie mächtige Eisenholzbäume, die gegen die Steinquader der Inneren Mauer drückten. Ihre Zweige waren von Litrilu-Blüten überladen, die ebenfalls von der gedämpften, farbigen Aura überzogen schienen. Plötzlich blieb Atroc stehen und deutete auf die dunkle Masse des Nachtfrieds. »Bardow erwartet uns«, erklärte er. »Fragt ihn, was Ihr wollt, aber seid gewiss, dass Ihr am Ende mehr Fragen habt als am Anfang.«
    »Da ist er nicht mehr.«
    Die durchscheinende Gestalt eines großen, bärtigen Mannes in Kettenhemd und Umhang trat aus dem dämmrigen Blattwerk. Auf Ayoni wirkte er düster, vielleicht auch ein wenig müde, doch der Blick seiner dunklen Augen schien fest und wachsam.
    »Wo könnten wir ihn dann finden, Mylord?«, erkundigte sich Atroc.
    »In den Kasernen, Atroc. Im Observatorium.« »Schon wieder? Befragt er wieder die Sterne?« Atroc schnaubte. »Genauso gut könnte er aus den Wellen in der Bucht lesen. Wenn das Ende tatsächlich bevorsteht, wie sollen uns dann die Sterne helfen, es aufzuhalten?«
    Der Mann schien erst jetzt Ayoni und Chellour zu bemerken und musterte sie scharf und misstrauisch. »Vielleicht hat Bardow Euch deshalb gebeten, nach Zeugen zu suchen«, meinte er. »Lady, mein Herr, ich bin Ikarno Mazaret, ehemaliger Lordregent dieses traurigen und verfallenen Ortes. Ich weiß nicht, was diese Fremden hier wollen, aber ich befürchte das Schlimmste. Aus diesem Grund ist uns jede Hilfe willkommen.« Sein Blick richtete sich wieder auf Atroc. »Ich bin im Garten und passe auf…«
    Der alte Mogaun verbeugte sich knapp. »Natürlich, Herr.« Ikarno Mazaret, dachte Ayoni, während sie dem großen, geisterhaften Mann nachsah, der über den überwucherten Pfad davonging. Er hatte die letzte Schlacht im Reich des Herrn des Zwielichts überlebt, jedenfalls den alten Legenden zufolge. »Kommt«, sagte Atroc. »Wir nehmen den direkten Weg.« Während er sprach, erhoben sie sich in die Luft und flogen in einem Bogen über und durch die Palastbefestigungen, bis sie in einem großen Nebengebäude landeten. Sie schwebten durch zerbrochene Decken hinauf zum Dachboden, wo Vögel auf rostigen Eisenträgern hockten und sich Stümpfe von Strebepfeilern dunkel gegen den Himmel abhoben. Am Ende des langen, offenen Dachbodens stand eine fahle Gestalt und starrte einen zerfallenen Abschnitt der Wand an. Als sie näher kamen, erkannte Ayoni die untersetzte Gestalt eines Mannes, der durch eine von mehreren röhrenförmigen Vorrichtungen spähte, die aus der Wand ragten.
    »Gut«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Danke, Atroc, dass du solch vornehme Gäste in unser bedauerlich baufälliges Domizil gebracht hast.« Er warf ihnen einen Seitenblick zu und lächelte. »Ich bin froh, dass Ihr hier seid, und hoffe, dass Ihr Magier etwas Licht auf unsere geheimnisvollen Besucher werfen könnt. Sie sind vom Meer gekommen, und zwar mehrere Stunden, bevor die Armee Ilgarions

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