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030 - Vampir-Terror

030 - Vampir-Terror

Titel: 030 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Leute nicht warten lassen.«
    Ich überlegte blitzschnell, ob ich ihn wieder überraschend attackieren sollte, doch ich brauchte zu keiner Entscheidung zu kommen. Sie wurde mir abgenommen, als zwei weitere Folterknechte hinter Endo eintragen.
    Jetzt war klar, daß ich mich fügen mußte. Sie führten mich aus dem Kerker. Vor dem Gebäude standen Männer und Frauen. Sie trugen Büßerhemden.
    Der Tod, der sie auf dem Marktplatz erwartete, würde für sie eine Erlösung sein. Beim Anblick dieser Jammergestalten krampfte sich mein Herz zusammen, denn ich wußte, daß auch ich bald so aussehen und ebenfalls ein Büßerhemd tragen würde.
    Endo und die anderen Folterknechte zwangen uns, auf einen Karren zu steigen. Ein völlig entkräfteter Mann brach ächzend neben mir zusammen.
    Er war in meinem Alter, aber die Qualen hatten einen Greis aus ihm gemacht. Ich half ihm auf den Karren. Er bedankte sich mit zitternder Stimme. Dann betete er laut.
    Endo trieb die beiden Pferde an, die vor den Karren gespannt waren. Auf dem Marktplatz erwartete uns eine aufgewiegelte, verhetzte Menschenmenge. Die Leute schwangen drohend die Fäuste, bespuckten uns und riefen uns wüste Verwünschungen zu.
    Sie glaubten, was man ihnen gesagt hatte. Angeblich waren wir Sünder, Ketzer, Hexenmeister. Wir alle waren mit dem Bösen im Bunde, schuld an vielem Unglück, an Krankheit, Not und Tod.
    Immer wieder wurde der Karren kurz angehalten und Delinquenten heruntergezerrt. Man schleppte sie zum Richtblock, zum Galgen oder zum Scheiterhaufen.
    Sie wurden verhöhnt und verspottet.
    Bald stand ich allein auf dem Karren. Eine Woge des Hasses und der Verachtung brandete mir entgegen. Als der Karren vor dem Pranger anhielt, wollte jemand wissen: »Was hat der getan?«
    »Er verhalf einer Hexe zur Flucht!« antwortete Endo.
    »Dann ist er selbst ein Hexer!«
    »So ist es!« bestätigte Endo.
    »Warum stellt ihr ihn nicht gleich auf den Scheiterhaufen?«
    »Weil er noch nicht gebüßt hat!«
    Sie zwangen mich, abzusteigen. Hiebe trafen mich. Ich taumelte.
    »Weg da!« brüllte Endo. »Zurück! Laßt ihn! Es ist nicht eure Sache, ihn zu bestrafen!« Der Folterknecht stieß die Leute derb zurück. Ich mußte die Stufen zum Pranger hinaufsteigen.
    Sie ketteten mich an einen Pfahl, und unter dem schadenfrohen Gejohle der Menge begannen sie, mit Stöcken auf mich einzuschlagen.
    Ich weiß nicht mehr, wie viele Hiebe ich aushielt. Irgendwann verlor ich das Bewußtsein.
    ***
    Zwei Dinge waren fast gleichzeitig passiert und hatten Tony Ballard und seinen Freund Mr. Silver gezwungen, sich zu trennen. Ursprünglich hatte Tony Ballard die Absicht gehabt, den Ex-Dämon zu begleiten.
    Der Hüne mit den Silberhaaren hatte einen telepathischen Hilferuf seiner Freundin Roxane empfangen.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, die die Fähigkeit besaß, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, befand sich auf der Suche nach Loxagons Grab.
    Loxagon war einst ein mächtiger Dämon gewesen, der erste Besitzer des Höllenschwertes. Für ihn war diese Waffe auf dem Amboß des Grauens geschmiedet worden.
    Es hieß, daß derjenige den Namen des Höllenschwerts erfahren würde, der die Waffe in Loxagons Grab stieß. Und wer den Namen des Schwerts kannte, der konnte mit ihm eine fast untrennbare Einheit eingehen.
    Mittlerweile hatten die Ereignisse Roxanes Aufgabe jedoch überholt. Mr. Silver besaß das Höllenschwert nicht mehr. Mago, der Schwarzmagier, hatte es sich geholt.
    Der Ex-Dämon hatte seither viele Male versucht, Roxane zurückzuholen, doch es war ihm nicht möglich gewesen, sie telepathisch zu erreichen. Und dann war dieser Hilferuf von ihr gekommen.
    Tony Ballard hatte sich sofort bereit erklärt, den Ex-Dämon zu unterstützen, aber dann war die Meldung eingetroffen, daß Frank Esslin, der Söldner der Hölle, in seinem Haus in New York aufgetaucht war.
    Da es ebenso wichtig war, Frank das Handwerk zu legen wie Roxane zu helfen, blieb den Freunden nichts anderes übrig, als jeder seines Weges zu gehen. Es gibt viele Jenseitswelten.
    Protoc, die Welt der Pavian-Dämonen, die Prä-Welt Coor, das Niemandsland des Bösen, das Reich der grünen Schatten… und noch unzählige Welten mehr. Aber Mr. Silver wußte nicht, in welcher Dimension Roxane in Schwierigkeiten geraten war.
    Seine Versuche, sie zu orten, scheiterten alle kläglich. Das machte ihn rasend, denn seine Sorge um Roxane wuchs von Stunde zu Stunde. Sie überwucherte ihn geradezu und drohte ihn zu

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