Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
streckte seinen Arm aus. Die rechte Hand hatte er geöffnet, legte sie um den Dolchgriff und zog die Waffe mit einem Ruck aus der Brust der sitzenden Leiche.
    Diesmal schloß sich die Wunde nicht. Sie blieb offen, und im nächsten Augenblick geschah etwas, das dem Arzt fast den Verstand raubte.
    Es blieb nicht bei einem Zombie.
    Dr. Vito Varese hatte mit einer Magie gespielt, die ihm über den Kopf wachsen konnte…
    ***
    Vier Tage befanden wir uns bereits in der Klinik!
    Wäre ich zur Erholung in dem Sanatorium gewesen, so hätte ich mich sicherlich wohl gefühlt, denn man bekam alles, was man benötigte. Nicht nur die Vorzüge einer modernen und gut betreuten Klinik, auch die Landschaft war fantastisch.
    Das Haus stand auf einem Berg. Die Weinhänge ringsherum waren ein Augenschmaus. Täler und Berge, dazwischen kleine Dörfer, Burgen, Herrenhäuser. Die Landschaft der Toscana verlor auch im Herbst ihren Reiz nicht. Um die Klinik herum war ein Park angelegt worden, der zu Spaziergängen einlud. Das Gelände selbst wurde durch keinen Zaun gesichert. Jeder konnte vor das breite Haupthaus fahren und Freunde oder Verwandte besuchen.
    Den Doktor oder Chefarzt hatten wir erst einmal zu Gesicht bekommen. Dies bei der Einlieferung, da hatte er die erste Untersuchung bei Mandra Korab und mir selbst vorgenommen, wobei ich seinen skeptischen Blick noch immer nicht vergessen hatte, denn der Arzt fragte uns, was wir, die Gesunden, bei ihm wollten.
    Wir schoben es auf die Hektik der Zeit. Vier Wochen ausspannen, das war unsere Devise.
    Ob er es uns abnahm, konnte ich nicht sagen, jedenfalls mußten wir die Hälfte zahlen.
    Das übernahm Mandra für mich. Er war der auffälligste Patient.
    Zudem hatte er bewußt das Gerücht verstreut, daß er ein Maharadscha wäre, und dementsprechend gefragt war Mandra als Gesprächspartner.
    ***
    Die Leute rissen sich um ihn. Mandra war nett, höflich, unterhielt sich mit jedem und lenkte das Gespräch immer wieder auf die Klinik und deren Umgebung.
    So bekamen wir zahlreiche Informationen, die uns die Ärzte, hätten wir sie direkt gefragt, wohl kaum gegeben hätten.
    Es lief ganz günstig. Nur einen Erfolg verzeichneten wir nicht. In der Klinik schien alles seinen normalen Weg zu gehen. Auch Dr. Varese machte da keine Ausnahme, er arbeitete von morgens bis abends, nur den Dolch hatten Mandra und ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Von anderen Patienten wußten wir, daß Varese ihn nie zeigte, sondern in einem Versteck unter Verschluß hielt.
    Suko wohnte im nächsten Dorf. Er hatte sich in einem Gasthaus eingemietet. Einmal am Tag trafen wir uns.
    Der Chinese war mit den Leuten in Kontakt gekommen, und ich erfuhr, daß auch die Dörfler so gut wie nichts über Vito Varese wußten. Schließlich war er kein Einheimischer.
    Eine Woche hatten wir uns gegeben. Sollte dann nichts geschehen sein, wollten wir wieder abreisen.
    Am späten Nachmittag des vierten Tages entschloß ich mich, noch einen Spaziergang zu unternehmen. Die Luft war nicht so kalt wie in London, man konnte sie sogar als angenehm bezeichnen, gerade richtig für einen Spaziergang.
    Er führte mich dorthin, wo auch die einzeln stehenden Bungalows an einen Hang gebaut worden waren. Nicht jeder Kranke mußte auf ein Zimmer. Wer genügend Geld hatte, mietete sich einen Bungalow.
    Mandra war nicht mitgekommen. Er wollte versuchen, den Doktor zu sprechen, und ich hatte ihm viel Glück und alles Gute gewünscht, zum Abendessen wollten wir uns wieder treffen.
    Auch Suko sollte kommen, denn es war erlaubt, Gäste einzuladen.
    Die Wege der kleinen Bungalow Siedlung waren sehr gepflegt.
    Gärtner sorgten dafür, daß der feine Kies jeden Morgen geharkt wurde. Zwei Männer fegten letzte Blätter vom Rasen und verstauten sie in große Plastiksäcke.
    Am Himmel stand eine Wintersonne. Noch war es nicht dämmrig geworden. Ich konnte genau in den Ball der Sonne schauen und hatte das Gefühl als würde der Himmel explodieren, so intensiv rot leuchtete er.
    Ein wunderschönes Bild. Ich vergaß meinen Job, blieb stehen und schaute zu, wie die Sonne gegen die allmählich heranziehende Dämmerung an kämpfte. So sehr war ich in den Anblick vertieft, daß ich die Schritte auf dem Kies hinter mir erst hörte, als sie mich fast erreicht hatten.
    »Guten Abend, Signore Sinclair« sagte da jemand.
    Ich fuhr herum.
    Ein bekanntes Gesicht schaute mich an. Ein Mann, den ich in Palermo kennen gelernt hatte. Er lächelte schmal, war klein, besaß dunkles Haar

Weitere Kostenlose Bücher