0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

schon zu. Hoffentlich sind Sie anschließend nicht zu sehr enttäuscht, G-men.«
    Stone legte Bronson die Fragen vor, die dieser überflog.
    »Noch eine Zigarette, bevor wir anfangen?«, fragte Stone und hielt Bronson die Packung hin. Der Versicherungsagent bediente sich. Er war nicht aus der Ruhe zu bringen und wartete, bis Stone ihm Feuer reichte.
    Langsam wurde ich kribbelig. Stone und Bronson schienen zu spielen. Aber ich sollte später einsehen, dass Stone auf dem richtigen Weg war.
    »Ziehen Sie bitte Ihre Jacke aus, setzen Sie sich auf diesen Stuhl und legen Sie Ihre Finger auf die Holzlehne«, sagte Stone.
    Bronson platzierte seine Hand auf der Lehne und streckte seine Finger aus.
    Stone legte Bronson die Fingerelektroden an, einen geschwungenen, schmalen Metallstreifen, der über dem Zeigefinger, unter dem Mittelfinger und wieder über dem Ringfinger herführte und mit zwei dünnen Kabeln ans Gerät geschlossen wurde. Dann spannte Bronson ihm den Gummigürtel um den Brustkorb und das Blutdruckmessgerät um den rechten Oberarm.
    Stone bezifferte die Fragen der Reihe nach.
    »Können wir anfangen?«, fragte der Kollege. Bronson nickte.
    Phil löste die Stopptaste des Tonbandgerätes.
    Stone begann mit der Frage Nummer 14: »Sind Sie in den-Vereinigten Staaten geboren?«
    »Ja.«
    Ich warf einen Blick über Stones Schulter. Auf der linken Seite des Gerätes drehte sich eine Papierrolle, auf der drei Zeiger schrieben. Einer registrierte den Blutdruck, der sich bei Erregung sprunghaft steigert, der zweite den Puls, der dritte die Atemtätigkeit.
    Sagt jemand wissentlich die Unwahrheit, so führt das zu höherem Blutdruck, schnellerem Puls und verstärkter Atemtätigkeit. Auf dieser Erkenntnis gründet das Gerät.
    Die Antwort auf die Frage Nummer 14 entsprach der Wahrheit. Die Zeiger bewegten sich kaum.
    Dann kam die Frage Nummer 11: »Was den Juwelenraub bei Salisbury angeht, sind Sie bereit, jede Frage darüber gewissenhaft und wahrheitsgemäß zu beantworten?«
    »Ja«, murmelte Bronson. Der Puls und der Blutdruck blieben konstant. Aber der Schreibstift für die Atemtätigkeit vibrierte leicht.
    »Hier Frage Nummer 27: Stahlen Sie während der ersten 14 Jahre Ihres Lebens irgendetwas?«
    »Nein.«
    Nur geringfügige Ausschläge auf dem Papierstreifen, denn Bronson wusste genau, das diese Frage eine völlig untergeordnete Bedeutung hatte.
    »Frage Nummer 3: Waren Sie gestern in Salisburys Schmuckgeschäft?«
    »Nein.«
    Pulsschlag und Blutdruck schnellten sprunghaft nach oben. Bronson gab sich Mühe, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
    »Frage Nummer 5: Gaben Sie die beiden Schüsse auf Mister Salisbury asb?«
    »Nein.« Pulsschlag, Blutdruck und Atmung stiegen weiter an.
    »Frage Nummer 21: Sind Sie Versicherungsagent?«
    Die Kurven auf dem Diagrammstreifen kehrten bis zur Ausgangsstellung zurück.
    »Frage 29: Sind Sie verheiratet?«
    »Ja.«
    Alle drei Zeiger befanden sich wieder in der Ausgangsstellung auf der untersten Linie.
    »Frage Nummer 7: Sahen Sie, dass ein anderer das Diamantcollier raubte?«
    »Nein.«
    Sekundenbruchteile nach der Antwort schnellten Puls, Atmung und Blutdruck in die Höhe.
    »Frage Nummer 9: Saßen Sie in dem roten Mercury, der bei Salisbury vorfuhr?«
    »Nein.«
    Alle drei Zeiger zitterten langsam in die Höhe.
    »Ich wiederhole Frage Nummer 5: Gaben Sie die beiden Schüsse auf Salisbury ab?«
    »Nein.«
    Die Zeiger kurvten in der oberen Hälfte herum.
    »Frage Nummer vier: Kennen Sie Salisburys Mörder?«
    »Nein.« Wieder schlugen die Nadeln weiter nach oben aus.
    Stone ließ noch einige nebensächliche Fragen folgen.
    Ich schrak zusammen, als auf meinem Schreibtisch das Telefon klingelte. Blitzschnell griff ich zum Hörer. Ein Polizeirevier in Union City, jenseits des Hudsons, war an der Strippe. Ein Corporal teilte mir mit, dass in der Autoraststätte am North Hudson Park zwei Burschen mit der Kreditkarte von Edgar Beeson getankt hatten. Die beiden Gangster säßen jetzt an der Raststätte und hätten ein großes Menü bestellt.
    »Okay, halten Sie die Burschen auf, bis wir kommen«, sagte ich und hängte ein.
    Ich stürzte ins Nachbarzimmer, um den Kollegen Murphy zu alarmieren, der die drei ersten Einbrüche'bearbeitete.
    Aber Murphy war nicht im Haus. Er befand sich unterwegs und verfolgte eine der zahlreichen Spuren. Ich telefonierte mit Phil und legte ihm den Sachverhalt dar.
    ***
    Ich kehrte in unser Office zurück. Stone machte ein nachdenkliches Gesicht, als er