Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Weitergehen drängte.
    Tendyke machte seine Anmerkungen. Aber Zamorra beruhigte ihn. »Nicole weiß selbst, was sie zu leisten imstande ist, und ich weiß es auch. Sie wird sich nicht zu sehr verausgaben.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr.«
    Das einzige, was sich im Laufe des Tages störend bemerkbar machte, war der Durst. Nur Tendyke hatte Trinkwasser in seinem Gepäck. Und das war ursprünglich nur für eine Person bestimmt gewesen. Zamorra und Nicole waren von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Sie hatten angenommen, mit Fahrzeugen bis dicht ans Ziel gelangen zu können. Mit einem mehrtägigen Fußmarsch hatten sie nicht gerechnet. Zamorra überlegte immer wieder, ob sie nicht doch einen Wagen hätten nehmen sollen, das Risiko einfach eingehen. Immerhin waren sie im Fall einer Entdeckung nicht völlig wehrlos. Sie konnten Magie einsetzen…
    Aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Im gleichen Moment, in dem er seine Magie zum persönlichen Vorteil einsetzte, war sie nicht mehr weiß, sondern schwarz. Und außerdem war der Weg durch den Dschungel auch für einen so winzigen Geländewagen wie den LJ ungeeignet, viel zu schmal. Offizielle Straßen aber durften sie nicht zu benutzen wagen. Sie würden mit Sicherheit auffallen, wenn sie mit einem für dieses Land falschen Kennzeichen oder ohne ein solches über die Straßen rollten. Und ein Kennzeichen fälschen oder stehlen war auch so ein Risikofall…
    Nun, auch dieser Fußmarsch würde irgendwann ein Ende finden. Zamorra hoffte, daß sie zwischendurch an Flüssen oder Bächen vorbeikamen, wo sie die Trinkwasservorräte auffrischen konnten.
    Aber dem war offenbar nicht so.
    Von Insekten umschwirrt, Schlangen ausweichend, bewegten sie sich durch das Dickicht, Meile um Meile. Und irgendwann kam der Punkt, an dem es wirklich nicht mehr weiterging, an dem ihnen vor Müdigkeit die Augen zufielen.
    Sie mußten so nächtigen, wie sie waren. Ein Zelt gab es nicht. Das war mitsamt den restlichen Teilen von Tendykes Ausrüstung den Skeletten in die Klauen gefallen.
    »Einer von uns wird wachen müssen«, sagte Tendyke. »Ich schlage vor, daß wir uns im Drei-Stunden-Rhythmus ablösen. Das ergibt sechs Stunden Schlaf für jeden. Ich bin bereit, die mittlere Wache zu übernehmen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich habe da etwas Besseres«, sagte er und zog einen kleinen blaufunkelnden Kristall aus der Tasche. »Dieser Zauberstein wird uns vor wilden Tieren, stechenden Insekten und bösartigen Menschen oder Unmenschen schützen.«
    »Was ist das?« fragte Tendyke mißtrauisch. »Dein Dhyarra-Kristall?«
    Zamorra nickte. »Ein Dhyarra zweiter Ordnung. Er ist zwar nur unbedeutend klein, aber erstens der einzige, den ich besitze, und zweitens der stärkste, den ich benutzen kann, ohne Schaden zu nehmen. Ich werde ihn einsetzen, damit er uns schützt.«
    »Hm«, machte Tendyke.
    Zamorra verschlüsselte seinen Geist in den Kristall und gab seine steuernden Befehle. Der blaue Zauberstein leuchtete kaum merklich und begann mit seiner abschirmenden Tätigkeit.
    »Warum hast du eigentlich den Dhyarra mitgenommen?« fragte Nicole nach einer Weile, während sie sich in Zamorras Arme kuschelte. »Warum nicht das Schwert Gwaiyur?«
    »Das Schwert ist mir zu unzuverlässig«, sagte er. »Der Ju-Ju-Stab scheidet ohnehin aus, da er nur gegen reinrassige Dämonen wirkt. Aber was die Ewigen sind, wissen wir bis heute noch nicht - nur Dämonen in dem Sinne, wie wir sie kennen, sind sie nicht. Also blieb eigentlich nur der Dhyarra. Liegt es nicht überhaupt nahe? Immerhin benutzen doch auch die Ewigen Dhyarras.«
    »Unter anderem benutzt der ERHABENE einen Kristall 13. Ordnung«, erinnerte Nicole. »Dagegen kommen wir auch nicht an.«
    »Ich hoffe, daß wir nicht ausgerechnet auf den ERHABENEN stoßen werden«, sagte Zamorra. »Aber wir sollten vielleicht allmählich versuchen, etwas zu schlafen, damit wir anschließend wieder fit für den Weitermarsch sind. Wir haben noch eine ganz schöne Strecke vor uns.«
    Er warf noch einen Blick auf den Kristall, der lautlos und so gut, wie unbemerkt seine Arbeit verrichtete. Kein Tier, kein Mensch würde sich ihnen jetzt nähern können. Der Dhyarra verhinderte es.
    Nach einiger Zeit schlief Zamorra ein.
    Niemand sah, daß der Kristall einmal ganz kurz, aber äußerst intensiv aufleuchtete, als habe ihn ein Impuls getroffen und zum Auflodern gebracht.
    ***
    »Da ist etwas«, sagte Beta. »Mein Kommandokristall nimmt einen unlizensierten Stein

Weitere Kostenlose Bücher