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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzweifelte sie fast. Sie schüttelte den Kopf.
    Ich legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. »Wir werden den Fall schon aufklären«, sagte ich.
    »Aber mein Vater…«
    »Vielleicht stimmt es auch nicht. Wenn es tatsächlich der Fall sein sollte, müssen wir darüber nachdenken, wie es möglich gewesen ist, daß Ihr Vater zu einem solchen Monstrum werden konnte.«
    »Es ist die verfluchte Erde.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Man hat immer darüber gelacht, und ich auch. Aber beim letzten Erdbeben muß etwas Schreckliches mit an die Oberfläche gelangt sein. Etwas, das wir nicht packen können, das seit Urzeiten schon in der Erde gelauert hat.«
    »Was soll es gewesen sein?«
    »Das kann ich auch nicht sagen, da hätten Sie meine Tante fragen müssen. Es ist eine alte Legende, mehr weiß ich auch nicht. Das heißt, diese Legende soll sich erfüllen, wenn irgendein Ereignis eintritt.«
    »War damit das Erdbeben gemeint?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko kam zurück, damit war das Gespräch zwischen uns unterbrochen worden.
    Mein Freund hatte praktisch gedacht und gleich zwei Schaufeln mitgebracht. Eine davon drückte er mir in die Hand, »Los, Alter, beweg dich mal!«
    »Soll ich nicht auch mithelfen?« fragte Claudia.
    »Nein, das erledigen wir. Halten Sie nur die Umgebung im Auge.« Suko drehte sich ab und begann damit, das Blatt in den weichen Boden hineinzustechen.
    Ich tat es ihm nach.
    In der nächsten Viertelstunde schufteten wir wie die Berserker.
    Die Erde hatte viel Feuchtigkeit aufgenommen und war schwer.
    Kein Wunder, daß mir schon bald das Kreuz wehtat.
    Claudia behielt tatsächlich die nähere Umgebung im Auge. Hin und wieder leuchtete sie mit unseren Lampen, die wir ihr überlassen hatten. Sie entdeckte nichts, sondern erschreckte nur einmal ein Tier, das sehr schnell davonhuschte.
    »Widerstand!« meldete Suko.
    Das Monstrum war es nicht. Sukos Schaufelblatt hatte etwas Hartes berührt. Claudia reagierte gut. Sie leuchtete in die Grube hinein, wir schoben noch ein wenig Lehm zur Seite und entdeckten die Trümmer des Sargs, in dem die Leiche gelegen hatte.
    Es war ein helles Holz, das konnte man auch nach so langer Zeit noch erkennen.
    Stofffetzen eines Leichenhemdes sahen wir. Würmer krochen im Lichtstrahl davon, und auch ein dicker Käfer, dessen Haut wie ein Öltropfen glänzte, suchte das Weite.
    »Hier hat er gelegen«, sagte Suko.
    Ich nickte und drückte mich an meinem Freund vorbei. In dem Grab war es ziemlich eng, und ich geriet an eine Stolle, die wir zwar freigeschaufelt, zuvor jedoch noch nicht betreten hatten.
    Ein hohles Geräusch war zu vernehmen.
    Auch Suko hatte es gehört, hob den Kopf und schaute mich fragend an. Ich bückte mich bereits, fühlte mit den Händen und ertastete unter meinen Fingern etwas Raues.
    Das war Holz.
    »Kannst du es erkennen?« fragte Suko.
    »Ich glaube, daß wir hier eine Falltür haben.«
    »Was?« rief Claudia von oben, bekam aber keine Antwort, weil ich erst sicher sein wollte.
    Suko bückte sich ebenfalls. Gemeinsam schaufelten wir Erde und Sand zur Seite, so daß wir die Umrisse der Falltür genau erkennen konnten. Sie war so groß, daß auch wir hindurch passten.
    Und einen Griff sahen wir.
    Bevor wir ihn packten, schaute ich zu Claudia Corelli hoch. »Geben Sie mir bitte die Lampen!«
    Sie reichte sie mir, und ich ging einen Schritt nach hinten, so daß Suko Platz bekam, um die Falltür in die Höhe zu ziehen.
    Er strengte sich an. Ruckartig zog er, und im nächsten Augenblick gab es ein schmatzendes Geräusch, dann stand die Luke waagerecht, fiel nach hinten und knallte dicht vor meinen Fußspitzen auf die weiche Lehmerde.
    Wir schauten in die Tiefe. Ich sah Sukos Wink, ging einen Schritt vor und leuchtete hinein.
    Wir brauchten nicht einmal zu springen, sondern konnten eine Leiter benutzen, die in die Tiefe führte. Sehr alt konnte sie nicht sein, denn das Holz schimmerte noch hell.
    Claudia hatte vom Rand des Grabes zugeschaut. »Da ist ja eine Leiter«, sagte sie.
    »Wissen Sie, wo wir landen, wenn wir…?«
    »Nein, John. Ich habe davon nie gehört. Wo soll das noch alles hinführen?«
    Das fragte ich mich auch. Bisher tappten wir noch völlig im Dunkeln. »Wir werden es herausfinden«, sagte Suko und traf Anstalten, in die Tiefe zu steigen.
    »Ich will mit.« Claudia bewegte sich. Sie stützte eine Hand auf, um sich in das Grab schwingen zu können, ich aber hielt sie fest.
    »Nein, Sie bleiben hier!«
    »Wieso?«
    »Laufen Sie zu Ihrer Tante

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