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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück. Warnen Sie sie. Bestimmt weißt sie nicht, wer sich hinter der Maske dieses Monstrums verbirgt. Gehen Sie. Schnell!«
    La Bandita überlegte noch. So einen Ton war sie nicht gewohnt, denn normalerweise gab sie die Befehle. Diesmal fügte sie sich, drehte sich um und verschwand.
    Ihre hastigen Schritte verklangen.
    Suko war schon bis zur Brust verschwunden. Ich zögerte keine Sekunde länger und folgte ihm in die Tiefe…
    ***
    Mandra Korab wollte seinen Augen kaum trauen. Die Frau hielt seinen Dolch in der Hand.
    Das gab es nicht. Das war verrückt, irre, Wahnsinn, dennoch eine Tatsache.
    Während er steif wie eine Statue dasaß, wirbelten die Gedanken durch seinen Kopf. Die Spur, die sie aufgenommen hatten, war also nicht falsch gewesen. Er hatte den dritten Dolch hier in Neapel finden können. Mandra dachte an die nahe Vergangenheit. Aus Cornwall waren sie gekommen. Dort hatten Suko, John und er den zweiten Dolch gefunden. Er war in die Hand des Druiden Guywano gelangt, der einen uralten Friedhof bewachte, in dem verstorbene Druiden lagen. Und Guywano hatte auch von Luzifer berichtet, der sich der Dolche annahm und sie einfach fortschleuderte. In viele Richtungen, vielleicht auch in andere Dimensionen, auf jeden Fall dorthin, wo sie nicht leicht zu finden waren.
    Da die Dolche ein relatives Eigenleben führen konnten, suchten sie sich praktisch die Plätze aus, wo sie landeten, und einer war nach Neapel gelangt.
    »Na, was sagst du nun?« fragte Rosa Beluzzi flüsternd. Sie hielt die Waffe so, daß Licht auf die schwarze Klinge fallen konnte. Der rote Griff verschwand in ihrer Faust.
    »Ich kenne die Waffe«, sagte Mandra.
    »Das weiß ich genau.«
    »Dann haben Sie meinen Besuch erwartet?«
    »Ja.« Sie kicherte leise und drehte die Faust. Der Lichtschein wanderte über die dunkle Klinge. An einigen Stellen ließ er sie heller aufleuchten. »Sieben Dolche für den Teufel, Mandra Korab. So steht es nicht nur geschrieben, so habe ich es auch gehört. Sieben Dolche, die dem Teufel gefährlich werden können, doch der oberste Höllenherrscher Luzifer hat dafür gesorgt, daß sie aus dem Spiel genommen wurden. Erinnerst du dich an London, Inder?«
    Ja, daran erinnerte sich Mandra. Er hatte eine Botschaft bekommen. Im Traum war sie ihm eingegeben worden. Ein unbekannter Sprecher hatte ihm zugeflüstert, dass er den dritten Dolch in Neapel finden konnte. Versteckt in der Nähe des Meeres und von einem Monstrum bewacht. Alles war genau eingetroffen.
    »Du bist in meine Falle gegangen«, erklärte ihm Rosa Beluzzi.
    »Denn ich war es, der zu dir sprach. Erkennst du mich nicht an der Stimme. Mir hat die Hölle eine Botschaft gegeben. Ich wußte, wo ich den Dolch finden konnte und die Hölle hat sich bewußt eine Person, wie ich es bin, ausgesucht. Ich habe schon seit langer Zeit mit den Kräften des Bösen in Verbindung gestanden. Fast mein gesamtes Leben, das ich der Hölle weihte. Sie gab mir die Kraft für die Voraussagungen, ich war und bin ihr Diener und mußte so lange warten, bis ich ihr einen Gefallen tun konnte. Nein, ich irre mich da, es war der zweite Gefallen. Willst du den ersten auch wissen, Mann aus Indien?«
    »Ja.«
    »Das Monster kenne ich«, flüsterte die alte Frau. »Sogar sehr gut, denn es war einmal ein Mensch. Und jetzt hör genau zu! Diese Bestie von Neapel ist in ihrem ersten Leben ein Mann gewesen. Mann und Vater. Der Vater einer Frau, die sich an die Spitze der Banditen hochgeschossen hat. Ahnst du es?«
    »Claudia Corelli!«
    »Genau. Das Monster ist Claudias Vater gewesen. Vielleicht weiß sie es, vielleicht auch nicht. Jedenfalls wird sie sich sehr wundern, wenn sie es erfährt.«
    Mandra hatte viel gehört, nun wollte er alles wissen und fragte:
    »Wie kam es zu der Verwandlung?«
    »Das war nicht schwer, denn im Innern unserer Erde wohnen ebenfalls höllische Kräfte. Der Vesuv ist wieder ausgebrochen, und er hat nicht nur die glühende Lava hinausgeschleudert, sondern auch das Böse, das in ihr steckte. Es suchte und fand seinen Weg zu dem, den ich der Hölle ausgesucht hatte. Der Geist dieses Vulkans, all das unsichtbar Teuflische kroch in ein Grab hinein und damit in den Körper eines Toten. Es war Ugo Corelli. Dies lag auf der Hand, denn schließlich waren wir miteinander verwandt, und so wurde dem Toten nicht nur höllisches Leben eingehaucht, er wurde auch zur Bestie von Neapel und beging schreckliche Gräueltaten. In der Nacht ging er auf Jagd. Er tötete sogar Kinder. Alle

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