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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Brownie.«
    »Ja, zum Arzt«, riet Brownie, aber er hatte daneben getippt.
    »Ins Office. Dort ist wahrscheinlich die Hölle los. Kommen Sie und helfen Sie mir ein bißchen«, sagte ich und betrat meine Wohnung.
    Es sah nett aus. Die Gangster mußten sich eine ordentliche Sprengladung zusammengemixt haben. Trümmer von Putz und Mauerwerk lagen auf dem Boden. Der antike Dielenschrank war nur noch ein Wrack. Ich sah mich nach dem Telefon um, denn ich wollte im Distrikts-Office anrufen. Es lag völlig splittert in einer Ecke. Die Schnur war zerfetzt.
    »Verdammt!« murmelte ich leise.
    »Wie bitte?« fragte Brownie.
    »Schade um den schönen Schrank«, sagte ich.
    »Ja, jammerschade. War so ein schönes Stück. Ich habe es immer bewundert«, meinte Brownie.
    Ich stolperte ins Bad.
    Mit Hilfe eines zweiten Spiegels betrachtete ich meinen Hinterkopf in dem großen Spiegel über dem Waschbecken. Ich betastete vorsichtig die Wunde. Es schien aber schlimmer auszusehen, als es in Wirklichkeit war. Ich streifte meine Kleidung ab und stellte mich unter die Dusche. Ich merkte deutlich, wie der Blutkreislauf wieder richtig in Gang kam. Die Wunde am Hinterkopf begann zu klopfen, aber ich fühlte mich nach wenigen Minuten wesentlich besser. Ich merkte es, als ich in mein Schlafzimmer hinüberging.
    Ich brauchte zwar einige Augenblicke länger fürs Anziehen als sonst. Aber es ging wenigstens. Als ich wieder in die Diele kam, war Brownie schön mit den Aufräumungsarbeiten im Gange. Ich holte eine Flasche Whisky und zwei Gläser. Ich nahm zwei Schlucke als Medizin und stellte die Flasche auf die Trümmer des Dielenschranks.
    »Nett von Ihnen, Brownie, daß Sie Ordnung schaffen. Hier steht ’ne kleine Stärkung für Sie. Ich muß jetzt weg.«
    Bevor Brownie noch ein Wort sagen konnte, war ich schon auf dem Flur. Im Aufzug wurde mir dann klar, aus welchem Grund ich überhaupt noch am Leben war. Die Tatsache, daß ich die Tür mit der Linken aufgeschlossen hatte und dadurch nicht genau vor der Tür stand, sondern praktisch durch den Türrahmen gedeckt gewesen war, hatte mir das Leben gerettet. Sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich auf dem Wege zum Schauhaus, denn nach den Verwüstungen in der Diele mußte die Explosion ziemlich stark gewesen sein.
    Ich wunderte mich nur über eines. Der Gedanke wollte mir nicht aus dem Kopf. Warum war niemand von meinen Kollegen hiergewesen? Dann sagte ich mir, daß sich die Kidnapper vielleicht doch noch nicht gemeldet hatten.
    Aber warum hatte sich auch Phil nicht gemeldet? Er verschlief doch normalerweise nicht, wenn eine wichtige Aktion zu erwarten war. Sollte dort auch etwas passiert sein?
    Der Gedanke ließ mich einfach nicht mehr los. Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein, um schneller voranzukommen.
    Die Tür des Appartementhauses, in dem Phil wohnte, stand offen. Ich durchquerte die Halle.
    Am Aufzug stand der Pörtier, den ich schon einige Male gesehen hatte.
    »Ist etwas Besonderes losgewesen diese Nacht?« fragte ich ihn.
    »Ich habe nichts gemerkt«, antwortete er.
    Ich atmete auf. Denn wenn man auch auf Phil ein Sprengstoffattentat verübt hatte, dann hätte man das sicherlich im ganzen Haus gehört, selbst wenn die Ladung halb so groß gewesen wäre wie die, die man bei mir installiert hatte.
    Ich verließ im vierten Stock den Aufzug und ging den Flur hinunter zu Phils Wohnung.
    Ich läutete.
    Dabei lehnte ich mich leicht gegen die Tür, denn ein leichter Schwindel machte sich bemerkbar.
    Plötzlich bemerkte ich, daß die Tür nachgab. Das Schloß war nicht eingeschnappt.
    Ich stieß sie ganz auf und sprang zur Seite. Meine Hand lag an der Pistole. Diese Vorsichtsmaßnahme war jedoch unnötig, denn die Diele war leer. Aber dann stutzte ich.
    Gleich neben der Tür lag ein kleiner Kasten, aus dem einige Schnüre herausschauten.
    Ich erkannte auf den ersten Blick, daß es eine primitive Höllenmaschine war.
    Und dann sah ich auch die Spuren, die nur von einem heftigen Kampf herrühren konnten!
    Ich riß meine Kanone aus der Halfter und betrat vorsichtig die Diele.
    Ich durchsuchte die anderen Zimmer.
    Alle waren leer.
    Phil war nicht in seiner Wohnung!
    In der Diele fand ich neben dem umgeworfenen Stuhl einen von Phils Manschettenknöpfen.
    Ein Fetzen Hemdenstoff hing daran.
    Daneben war auf dem Boden ein kleiner, dunkler Fleck.
    Es konnte Blut sein, eingetrocknetes Blut.
    Ich war mit einem Satz am Telefon und wählte die Nummer des FBI.
    Ich verlangte den Chef.
    »Ist Phil im Office?«

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