0303 - Das magische Attentat
und die Anzahl der Menschen nicht, die den Kampf gegen ihn und die DYNASTIE aufgenommen hatten.
Aber er wußte, daß es auf der Erde Kräfte gab, die seinen Invasionsplänen Widerstand leisten konnten. Und die wollte er vernichten.
Die Hetzjagd hatte schon begonnen.
Der ERHABENE wußte, daß seine unbekannten Gegner Carsten Möbius, den Erben des weltumspannenden Möbius-Konzerns, gerettet hatten. Er brauchte nur diesen fünfundzwanzigjährigen jungen Mann mit der schlanken Gestalt, dem schmalen Gesicht, den langen Haaren und den melancholisch blickenden braunen Augen zu suchen. Wo der sich befand, da waren die Gegner nicht weit.
Professor Zamorra ahnte nicht, daß dieses Geheimnis gerade in diesem Moment den Gegnern mitgeteilt wurde…
***
»Rede, Wesen dieses Planeten!« vernahm Horst Breider die zwingende Stimme des Unheimlichen. »Was hast du mir zu sagen? Wenn du schweigst, werde ich Mittel und Wege finden, dich zum Reden zu bringen. Aber angenehm sind diese Mittel nicht!«
»Ich werde sprechen!« flüsterte Horst Breider. »Carsten Möbius lebt noch. Und ich weiß den Ort, wo er sich befindet!«
»Und wo ist das?« Die Stimme des Unbekannten in der silbernen Montur ließ nicht erkennen, ob diese Nachricht für ihn wichtig war.
»Auf einem Schloß in Frankreich. Im Tal der Loire!« beeilte sich Breider zu sagen. »Château Montagne heißt es!«
»Wer hat die Nachricht durchgegeben?« fragte der Unbekannte hart.
»Ich weiß es nicht. Ich kenne nur die Codierung. Und ich habe den Namen nicht richtig verstanden. Nur das Wort ›Château Montagne‹ war klar zu vernehmen. Denn mit dem Code ›Charlemagne‹ können Sie sicher nicht viel anfangen!«
»Mir genügt völlig, was ich gehört habe!« sagte der Vertreter der DYNASTIE. »Dieses Château Montagne ist sicher auf Landkarten verzeichnet. Wir werden es finden und in Besitz nehmen!«
»Und was bekomme ich für diese Nachricht?« fragte Horst Breider.
»Das Höchste, was du hast - dein Leben!« sagte der Ewige. »Und das hier!«
Mit einer Handbewegung löste er den Dhyarra-Kristall aus seinem Gürtel und reichte ihn dem Verräter hinüber.
»Dieses Juwel… so etwas gibt es auf diesem Planeten in dieser Größe nicht!« stieß Horst Breider hervor. »Wenn ich ihn verkaufe, dann bin ich reich… reich…!«
Gierig griff er zu. Seine Hände schlossen sich um den Dhyarra-Kristall.
Hinter der Sehfolie des EWIGEN war keine Regung zu erkennen, als er mit seinen Geisterkräften die Energien des Kristalls aktivierte.
Horst Breider kreischte auf, als er spürte, wie etwas nach seinem Inneren griff und es aus ihm heraussaugte. Sein ganzes Bewußtsein schien aus ihm herauszufließen und vom Kristall aufgenommen zu werden.
»Man liebt den Verrat - aber nicht den Verräterl« vernahm Horst Breider Worte, die wie ein Urteilsspruch klangen. »Du hast uns gesagt, was du weißt. Doch wer garantiert mir dafür, daß du anschließend nicht unsere Gegner warnen wirst. Wir gehen daher kein Risiko ein und schalten dich aus. Wer ohne die nötigen Geisteskräfte einen aktivierten Dhyarra berührt, dem saugt der Kristall den Verstand und das Bewußtsein ab. Was übrig bleibt ist ein lallender Idiot ohne jede Intelligenz. Und ohne jegliches Erinnerungsvermögen. Ich habe dir versprochen, daß du weiterleben darfst, Verräter. Doch deine letzten Tage wirst du hinter den Mauern einer geschlossenen Anstalt verbringen… !«
Danach konnte Horst Breider mit dem, was der EWIGE noch redete, nichts mehr anfangen. Er hatte den Verstand verloren.
Die Gäste des Hamburger-Restaurants wichen zurück, als er sich erhob und wie ein total Betrunkener durch das Lokal stolperte. Seine Lippen lallten unartikulierte Worte, seine Arme wedelten wie Windmühlenflügel und in seinen Augen flackerte der Irrsinn.
»Treten Sie bitte zurück und lassen Sie den Mann durch!« hörten die Anwesenden den Mann mit lauter Stimme sagen, der eben noch mit dem Wahnsinnigen an einem Tisch gesessen hatte und unauffällig einen faustgroßen, blauen Stein in seine Tasche schob. »Es ist ein erneuter Anfall. Doch er ist harmlos. Sehen Sie, die Männer von der Nervenklinik kommen bereits… !«
Im Gesicht der Tarnexistenz, hinter der sich der Ewige verbarg, war ein befriedigter Zug zu erkennen, als zwei kräftige Männer in weißen Kitteln Horst Breider eine Zwangsjacke anlegten und ihn zum Krankenwagen zerrten.
Ein Verräter hatte seinen gerechten Lohn erhalten…
***
»Ich hoffe, daß wir hier sicher
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