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0305 - Im Rattentempel

0305 - Im Rattentempel

Titel: 0305 - Im Rattentempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten, und der Wildhüter hörte die schrillen Geräusche.
    Das war ein Pfeifen und Kreischen. Laute, die Hakim noch nie vernommen hatte. Die Ratten waren aus dem Häuschen, sie hatten bemerkt, daß alles nur für sie getan worden war, und sie wollten so schnell wie möglich ans Ziel.
    Es war dunkel. Wenn Hakim nach vorn schaute, sah er keinen Körper.
    Er spürte sie nur, wenn sie aufgeregt an seinen Beinen vorbeihuschten oder gegen die Waden sprangen.
    »Halt!« Das war die Stimme des Barons, und Hakim stoppte seinen Schritt. Er hatte sich nicht umgedreht. In seinem Rücken hörte er ein Geräusch, das entsteht, wenn jemand ein Zündholz anstreicht. Es flackerte auf, Licht und Schatten entstand, dann durfte sich Hakim umdrehen.
    Er schaute den Baron direkt an.
    Der unfreiwillige Begleiter hatte eine Kerze angezündet. Durch einen hellen Glasbehälter war sie geschützt, so daß sie nicht so leicht ausgeblasen werden konnte.
    Das Licht fiel auch auf den Baron. Es erreichte nicht nur den Körper, das Gesicht wurde ebenfalls gestreift, und Hakim erkannte es jetzt zum ersten Mal in einer solchen Deutlichkeit.
    Baron von Tirano hatte die Oberlippe zurückgeschoben. Das nicht ohne Grund, denn er wollte seinem Gegenüber die beiden spitzen Vampirzähne zeigen.
    Hakim begriff.
    Vor ihm stand ein Blutsauger!
    ***
    Ratten, wohin wir schauten. Dazu ein Mann, der in meinem Griff hing und sich diebisch freute. Er lachte schrill, begann, mit den Beinen zu strampeln, denn er wußte genau, daß er sich nicht mehr lange in meinem Griff befinden würde.
    Um gegen diese verdammten Biester anzugehen, mußte ich beide Hände freihaben und ihn loslassen.
    Auch meine Freunde Mandra Korab und Suko waren zurückgewichen.
    Sie wollten ebenfalls bessere Kampfpositionen einnehmen. Suko hatte seine Peitsche gezogen, schlug einmal einen Kreis, und die drei Riemen fielen aus der Öffnung.
    Es wurden immer mehr Tiere. Wir starrten auf das widerliche Gewimmel vor uns am Boden, und die ersten Ratten sprangen bereits an Mandra und Suko hoch.
    Für mich wurde es ebenfalls Zeit einzugreifen. Lakana bekam von mir einen wuchtigen Stoß, bevor ich ihn losließ. Der Fakir stolperte auf sein Nagelbrett zu, das von den Ratten verschont wurde, denn sie wollten sich schließlich nicht selbst umbringen.
    Ich sah nicht genau, wo der Fakir zu Boden ging, denn nun mußte auch ich mich um die Biester kümmern.
    In der alten Villa des Barons hatten wir ebenfalls mit Ratten zu tun gehabt. Da waren sie längst nicht so zahlreich gewesen wie hier, und wir hatten sie noch einzeln packen können.
    Hier kamen sie in der Masse, und wir mußten einfach unterliegen.
    Vielleicht konnten wir uns noch für Minuten halten, irgendwann jedoch würde die Woge über uns zusammenbrechen.
    Ich trat zu, während mir diese Gedanken durch den Kopf schossen.
    Einige Körper erwischte ich. Sie wurden zurückgeschleudert, und Suko setzte seine Peitsche ein.
    Es waren keine dämonischen Tiere, sondern normale Ratten.
    Suko konnte sie durch Peitschenschläge nicht töten, nur einige von ihnen von ihren Sprüngen abhalten.
    Man mußte sie zertreten.
    Das taten wir.
    Mandra, Suko und ich kämpften. Ich hatte auch meinen Dolch gezogen und stach auf Tiere ein, die besonders hoch sprangen, um in den Körper beißen zu können.
    Zum Glück befand sich in unserem Rücken die Wand. So konnten die Tiere wenigstens nicht von hinten angreifen.
    Lakana aber lag auf seinem Nagelbrett und lachte. Aus dem offenen Mund drang das irre Gelächter. Es begleitete unseren Kampf gegen die vierbeinigen Nager, und ich war es mit meinem Dolch, der die meisten Ratten killte.
    Suko hatte die Peitsche verschwinden lassen. Die Tiere waren einfach schneller, als er mit ihr schlagen konnte. Aus diesem Grund verließ er sich auf seine Hände.
    Mit Karateschlägen tötete er die Tiere. Dabei ließ er sie gegen seinen Körper springen und sich festkrallen. Danach pflückte er sie weg und hämmerte zu.
    Sein Gesicht verzog sich dabei. Haß und Wut leuchteten in seinen Augen. Die Handkanten sensten nach unten. Jeder Schlag war ein Treffer, die Ratten purzelten zu Boden und blieben liegen.
    Suko ließ nichts anbrennen.
    Auch ich kämpfte. Immer wieder stieß ich meine Dolchhand vor und erwischte anspringende Nager noch mitten in der Luft. Dann spießte ich sie jedesmal auf. Längst rann das Blut über meine Hand und am Gelenk nach unten. Auch meine Kleidung war vom roten Lebenssaft der Ratten bespritzt, so daß ich mir fast

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