0306 - Die Erde spie den Schrecken aus
kicherte der Dämon. »Du bist sehr gütig, Amun-Re!«
»Wenn du das Innere dieses Menschen in dir aufgenommen hast, wirst du die Kraft haben, weiter an meiner Seite zu bleiben!« sagte Amun-Re. »Und wenn ich mit meinem Feind fertig bin, dann werfe ich dir das zum Mahle vor, was von ihm übrig geblieben ist!«
»Ich will nur seine Seele, auf daß ich sie leertrinken kann!« hechelte Muurgh.
»Alles zu seiner Zeit!« entgegnete Amun-Re. »Nimm dir zuerst diesen Ted Ewigk!«
»Und wir werden überhaupt nicht gefragt?« sagte der Reporter, der mit schnellen Schritten an Zamorras Seite gegangen war. Da Amun-Re ihn nicht gebunden hatte, konnte er ziemlich frei agieren. Der Schwarzzauberer hatte keine Ahnung, wer Ted Ewigk in Wirklichkeit war. Er hielt ihn für völlig hilflos.
»Muurgh fürchtet den Ju-Ju-Stab und das Schwert ist ihm auch unangenehm!« flüsterte Professor Zamorra dem Freund zu. »Aktiviere den Dhyarra erst dann, wenn er heran ist. Ich greife ihn dann von der anderen Seite an und vernichte ihn!«
Ted Ewigk nickte nur leicht. Dann zog sich Professor Zamorra etwas zurück.
Schon wogte die Gestalt des Muurgh heran. Wie zwei mächtige Sonnenschirme langten die krallenbewehrten Hände des Alptraumdämons vor und wollten sich über Ted Ewigk sinken lassen um ihn sofort zu ergreifen.
Mit eiserner Ruhe wartete der Reporter, bis sich die Dämonenklauen fast um ihn schlossen. Dann ein kurzer Griff in die Tasche. Sofort begann der Dhyarra-Kristall wie ein blaues Feuer zu lodern. Feuer, das Ted Ewigk umfloß. Wie die Energie des Amuletts Professor Zamorra schützte, wenn er von den Schwarzblütigen attackiert wurde.
Muurghs Dämonenklaue jedoch war mitten in dieser Eruption der Dhyarragewalten. Der Machtkristall setzte unglaubliche Energien frei.
Heulend wurde Muurgh zurückgeworfen. Von seinem Arm lief blaues Dhyarrafeuer aufwärts zu seinem Schädel.
Im selben Moment sprang Professor Zamorra vor. Das Schwert der Gewalten pfiff durch die Luft und raste durch die Körpersubstanz des Alptraumdämons. Muurgh stürzte hintenüber.
Amun-Res Schreien wurde vom Schmerzensgeheul des Dämons übertönt. Muurgh brüllte in einer Lautstärke, die sich schmerzhaft auf Professor Zamorras Gehörgänge legte. Doch der Meister des Übersinnlichen ließ nicht locker.
Noch einmal schlug er mit Gwaiyur zu. Wieder brüllte Muurgh auf wie zehntausend Sterbliche. Sein ganzer Körper brannte im Dhyarra-Feuer. Doch er verbrannte nicht.
Angewidert betrachtete Zamorra die sich windende Gestalt des Alptraumgötzen. Unüberwindlich war er gewesen -und nun war es doch gelungen, ihn einfach zu besiegen. Aber jeder macht Fehler! Auch Höllengeschöpfe! Belial hatte Fehler gemacht und war nicht mehr — und nun hatte es auch Muurgh erwischt.
So jedenfalls hatte es den Anschein, wenn sich Zamorra das gräßlich heulende Wesen vor ihm auf dem Boden betrachtete.
»Amun-Re bildet eine Einheit mit Muurgh!« zischte Ted Ewigk Zamorra zu. »Er scheint genau an der gleichen Stelle Schmerz zu empfinden, wo du den Dämon getroffen hast.«
»Dann schlage ich jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe!« knurrte Professor Zamorra. »Auch wenn die alten Überlieferungen besagen, daß Amun-Re nur mit den drei Schwertern zu töten ist - ich versuche ès trotzdem, jetzt und für alle Zeit die Erde von ihm zu reinigen!«
»Schlag noch einmal zu, Zamorra!« drang die flehende Stimme das Dämons an sein Ohr. »Schlag noch einmal mit dem Schwert der Gewalten zu und bring es zu Ende. Ich bin auf den Tod getroffen. Warum willst du mich länger leiden lassen?«
»Sei vorsichtig, Freund!« warnte Ted Ewigk. »Wenn ein Dämon um den Tod fleht, dann führt er etwas im Schilde!«
»Du hast gesiegt, Zamorra. Gib mir den Gnadenstoß!« jammerte Muurgh. »Noch ein kraftvoller Hieb mit dem Schwert der Gewalten. Dann ist es vorbei mit mir. Ich bitte dich um den Tod, Zamorra. Mach es mir leicht!«
»Du sollst bekommen, um was du bittest!« sagte Professor Zamorra entschlossen.
»Nein, Zamorra!« gellte Ted Ewigks Stimme auf. Als der Parapsychologe die Waffe hob, sah der Reporter für einen kurzen Augenblick eine tiefe Befriedigung und hämisches Triumphgefühl in den Augen des Siegers.
Der Hieb mit dem Schwert der Gewalten traf den Alptraumdämon mit aller Wucht.
Doch im selben Moment geschah eine grauenhafte Verwandlung.
Das Dhyarra-Feuer, das seinen Körper umfloß, verlosch. Und die beiden von Gwaiyur geschlagenen Wunden schlossen sich, ohne daß eine Narbe
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